SV 64 Zweibrücken Mit der Derby-Euphorie zum nächsten Sieg?

Zweibrücken · Handball-Oberliga: SV64-Herren empfangen Verfolger Offenbach. Damen wollen gegen Osthofen zurück in die Erfolgsspur.

  Christopher Huber (am Ball) vom SV 64 Zweibrücken spielte im Derby gegen die VTZ trotz Rückenbeschwerden. Bis zum Heimspiel am Samstag gegen den TV Offenbach ist der Rückraumspieler aber voraussichtlich wieder richtig fit.

Christopher Huber (am Ball) vom SV 64 Zweibrücken spielte im Derby gegen die VTZ trotz Rückenbeschwerden. Bis zum Heimspiel am Samstag gegen den TV Offenbach ist der Rückraumspieler aber voraussichtlich wieder richtig fit.

Foto: Martin Wittenmeier

Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken empfängt am Samstag um 18 Uhr den TV Offenbach in der Zweibrücker Ignaz Roth Halle. Die Vorderpfälzer rangieren in der Handball-Oberliga punktgleich mit der VTZ Saarpfalz, den SF Budenheim und dem TV Mülheim auf dem vierten Tabellenplatz und zählen somit zum breiten Verfolgerfeld der Zweibrücker Löwen, die weiter ohne Verlustpunkt die Tabelle anführen.

Dabei sind die Gäste so etwas wie der Auswärtsschreck für die Mannschaften des Handballverbands Saar (HVS). In der vergangenen Saison brachte die Mannschaft um Trainer Michael Übel das Kunststück fertig, als einziger Oberligist alle vier Auswärtsspiele gegen die HVS-Teams zu gewinnen. So endete unter anderem auch die über zweijährige Heimdominanz der Handballfreunde Illtal, die erstmals seit 2016 wieder ein Spiel in der Hellberghalle verloren. Auch die 64er mussten sich Ende April den Offenbachern in der Ignaz Roth Halle mit 23:25 geschlagen geben. Der ehemalige Regionalligist besticht durch seine starke 6:0-Deckung und ein schnelles Umschaltspiel. Trainer Übel hat seit dem Wiederaufstieg aus den vielen Talenten der Region eine Spitzenmannschaft geformt. Körperliche Überlegenheit am Kreis und im Rückraum, schnelle bewegliche Außenspieler und ein taktisch kluges Angriffskonzept sind weitere Merkmale der neuen Offenbacher Handballschule.

Dennoch geht der SV 64 als leichter Favorit in die Partie. Denn auf Seiten der Löwen ist die Stimmung nach dem Sieg im Stadtderby gegen die VTZ Saarpfalz (24:23) euphorisch. Eine weiße Weste mit 12:0 Punkten, Tabellenführung und schon drei Auswärtssiege gegen direkte Konkurrenten sorgen für großes Selbstvertrauen bei der jungen Mannschaft von SV-Trainer Stefan Bullacher.

„Ich möchte den Jungs nicht die gute Laune verderben, aber es ist wichtig, dass wir den Fokus schnell wieder auf die kommenden Spiele legen. Mit Offenbach haben wir eine maximal schwere Aufgabe vor der Brust, an der wir im letzten Jahr gescheitert sind“, mimt Bullacher zwar nicht den Spielverderber – aber fordert dennoch die volle Konzentration seiner Schützlinge.

Vor allem im Hinblick auf das konzeptionelle Tempospiel müsse sein Team noch besser werden, weil bisher fast alle Gegner der 64er versuchten, ihre Angriffe lang auszuspielen und so Geschwindigkeit aus dem Spiel zu nehmen. „Wenn wir dann endlich in Ballbesitz kommen, dürfen wir Schnelligkeit nicht mit Hektik verwechseln. Aber auch nicht selbst anfangen auf Ballsicherung zu gehen“, fordert der A-Lizenztrainer eine Balance zwischen Tempospiel und Ballsicherheit. Personell kann der Übungsleiter wieder aus dem Vollen schöpfen. Auch Christopher Huber, der beim Derby durch seine Rückenbeschwerden noch stark gehandicapt war, ist auf dem Weg der Besserung.

Die Frauen des SV 64 Zweibrücken empfangen nach der derben Pleite gegen den TV Bassenheim (27:39) direkt vor der Partie der Herren um 16 Uhr die TG Osthofen. Ebenso wie die Zweibrückerinnen musste sich Osthofen am letzten Spieltag erstmals in dieser Saison geschlagen geben. Die TGO liegt zusammen mit der HSG Wittlich und der VTV Mundenheim mit 4:2 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Vor ihnen rangieren nur die Zweibrückerinnen und der TV Bodenheim (beide 6:2).

Osthofen verfügt über eine der stärksten Deckungsreihen der Oberliga. Mit einem Schnitt von gerade einmal zwanzig Gegentreffern pro Spiel stellen die Rheinhessen die zweitstärkste Defensive hinter Spitzenreiter Bodenheim. „Mit ihrer starken Torfrau Antje Haag in Verbindung mit der Deckungsleistung der Feldspieler wird das eine echte Aufgabe“, prophezeit auch der Zweibrücker Trainer Rüdiger Lydorf

Aber auch im Angriff hat der kommende Gegner einiges zu bieten. Mit Mona Schmitt hat die TGO eine der besten Torschützinnen der vergangenen Jahre in ihren Reihen. Auch in dieser Saison traf die Rückraumspielerin bereits 27 Mal – in drei Spielen. „Neben Mona Schmitt sind auch Michelle Köhler, Christine Fahrenbach und Ann Kathrin Hauck brandgefährliche Spielerinnen, die uns einiges abverlangen werden. Unsere Deckung wird sich im Vergleich zu der Partie gegen Bassenheim deutlich steigern müssen“, warnt Lydorf vor der individuellen Stärke des Gegners.

Die Löwinnen haben aufgrund mehrerer Ausfälle keine gute Trainingswoche hinter sich. Dennoch erwartet Lydorf, dass seine Spielerinnen gegen die TGO direkt die richtige Einstellung finden. „Ich hoffe, dass die Mädels aus der letzten Woche gelernt haben und von Anfang an voll bei der Sache sind. Wir werden alles geben, um es Osthofen so schwer wie möglich zu machen – und die Punkte in Zweibrücken zu behalten“, verspricht der Trainer.

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