Kickboxen Jakob Styben will seine zweite Chance nutzen

Zweibrücken/Düsseldorf · Der Zweibrücker kämpft am Samstag in Düsseldorf gegen den Niederländer Kevin van Heeckeren – und will sich mit einem Sieg ein frühes Geburtstagsgeschenk machen.

  Jakob Styben (r.) vergoss in der Vorbereitung mit Trainer Guido Schumacher viel Schweiß – damit er am Samstag in Düsseldorf als Sieger aus dem Ring steigt.

Jakob Styben (r.) vergoss in der Vorbereitung mit Trainer Guido Schumacher viel Schweiß – damit er am Samstag in Düsseldorf als Sieger aus dem Ring steigt.

Foto: Styben/Privat

Am Dienstag wird Jakob Styben 28 Jahre alt. Ob der Zweibrücker Kickboxer seinen Geburtstag aber überhaupt feiert – das hängt von seinem großen Kampf an diesem Samstag ab. „Wenn ich verliere, hab ich sicher keine Lust auf eine große Party“, sagt der Zweibrücker. Schiebt aber selbstbewusst hinterher: „Damit beschäftige ich mich gar nicht. Ein Sieg ist ganz fest eingeplant.“

Im Düsseldorfer ISS-Dome steigt Styben im Rahmen des Kickbox-Events „Glory 69“ in den Ring. Glory ist ein internationaler Kickbox-Veranstalter mit Sitz in Singapur. Und Stybens Gegner ist der Niederländer Kevin van Heeckeren (27). In der Rangliste des Veranstalters ist das Zweibrücker Mittelgewicht (bis 84 Kilo) auf Rang acht geführt. Sein Gegner liegt einen Platz dahinter auf Rang neun. Einen klaren Favoriten gibt es folglich nicht, doch Styben brennt darauf, seine Chance zu nutzen. Es ist seine zweite.

Seinen Premierenkampf für Glory im März in Straßburg hatte Styben nach Punkten verloren. Vom wilden Anstürmen des Türken Ertugrul Bayrak ließ er sich damals überrumpeln. Styben fand zwar mit zunehmender Dauer immer besser in den Kampf – und dominierte das Ende des Gefechts deutlich. Doch da war es zu spät, die Entscheidung der Punktrichter fiel zugunsten des Gegners aus. „Es ist wie bei den Frauen – der erste Eindruck zählt“, sagte Styben aufgrund seiner verschlafenen ersten Runde damals zerknirscht.

Das soll ihm am Samstag nicht noch einmal passieren. „Ich war damals mental nicht hundert Prozent auf der Höhe, hatte nicht die innere Stärke, die mich eigentlich auszeichnet.“ Aber: „Ich habe meine Fehler analysiert. Diesmal habe ich den richtigen Fokus – von der ersten Sekunde an“, verspricht Styben.

Die Vorbereitung ging er diesmal nicht so verbissen an wie vor einem halben Jahr. „Ich war vor dem Kampf gegen Bayrak körperlich topfit, aber geistig ausgelaugt. Diesmal habe ich neben dem Training auch noch ‚gelebt’. Das hat mir gut getan“, berichtet Styben. Reiste der Deutsche mit russischen Wurzeln damals ins Trainingslager in die Ukraine, tut es diesmal auch das Kampfsportzentrum Grevenbroich. „Die Bedingungen sind optimal und es liegt nur 20 Kilometer von Düsseldorf entfernt. Der ganze Reisestress fällt weg“, erklärt Styben. In seiner Ecke wird nicht mehr der ukrainische Nationaltrainer Pavel Yevtushenko stehen, sondern Guido Schumacher, der zuvor schon sein Co-Trainer war.

Mit van Heeckeren erwartet Styben einen ähnlichen Gegnertyp wie damals Bayrak. Der Niederländer sei kleiner als er und werde sein Heil ebenfalls in der Offensive suchen, vermutet Styben. Van Heeckeren arbeite viel mit gefährlichen Low-Kicks – also Tritten gegen die Beine – weiß der 27-Jährige. Um diese zu unterbinden hat er einstudiert, während des Kampfes rasch die Auslage zu wechseln. Variabler sei er dadurch – und generell physisch und taktisch stärker, verspricht Styben.

Der Zweibrücker hat viel investiert, um seine zweite Chance zu ergreifen – und seinen 28. Geburtstag so richtig genießen zu können.

Die Kämpfe der Veranstaltung werden am Samstag ab 19 Uhr von Ran Fighting und zeitversetzt ab 0 Uhr bei Prosieben Maxx übertragen.

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