Handball-Oberliga HF Köllertal verlieren drei ihrer Stützen

Püttlingen/Riegelsberg · Der Oberligist hat durch den Saisonabbruch den Klassenverbleib sicher. Doch die Leistungsträgerinnen Marion Müller, Blerta Imeri und Michaela Maschke werden ihre Karrieren beenden. Das stellt die Handball-Freunde vor Probleme.

 Marion Müller (rechts) ist laut Internet-Seite des Vereins seit 1989 und damit von Geburt an im HSV Püttlingen, der seit 2019 mit den TuS Riegelsberg die HF Köllertal bildet. Jetzt beendet die 30-Jährige ihre Karriere.

Marion Müller (rechts) ist laut Internet-Seite des Vereins seit 1989 und damit von Geburt an im HSV Püttlingen, der seit 2019 mit den TuS Riegelsberg die HF Köllertal bildet. Jetzt beendet die 30-Jährige ihre Karriere.

Foto: Ruppenthal

Die erste Saison, in der der HSV Püttlingen und der TuS Riegelsberg als Handball-Freunde (HF) Köllertal an den Start gingen, hätte eine „Horror-Spielzeit“ werden können. Drei Mannschaften standen auf Abstiegsplätzen: die Frauen in der Oberliga, die Herren in der Verbandsliga, die zweite Herren-Mannschaft in der Bezirksliga. Dann kam erst die Zwangspause durch die Corona-Pandemie. Mittlerweile wurde die Saison für beendet erklärt (wir berichteten). Und alle drei Mannschaften der HF Köllertal bleiben in ihrer jeweiligen Liga.

Dass die beiden Herren-Mannschaften nicht absteigen, stand schon länger fest. Der Handball-Verband Saar (HVS) hatte erklärt, dass es im Saarland keine Absteiger geben wird. Es sei denn, ein Club wolle absteigen. Ob die Frauen-Mannschaft in der Oberliga bleiben würde, war lange unklar. Doch gestern erklärte der HF-Vorsitzende Lukas Huwig auf SZ-Anfrage: „HVS-Vizepräsident Hans-Gerd Fries hat mir gerade telefonisch bestätigt, dass es in der Oberliga keine Absteiger geben wird und wir somit in der Liga bleiben.“

Zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs standen die Frauen der HF Köllertal auf dem 13. und damit vorletzten Tabellenplatz – nach Pluspunkten punktgleich mit dem Tabellenzwölften TG Osthofen auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Die TG Osthofen hatte eine Partie weniger absolviert. Schlusslicht SF Budenheim hatte sechs Pluspunkte weniger.

Dass der Spielbetrieb beendet wurde, hält Huwig für korrekt. „Das war die einzig richtige Entscheidung“, sagt der Vorsitzende, der mit Markus Berndt die Frauen-Mannschaft trainiert hat. Zum einen mit Blick auf die Gesundheit, zum anderen aber auch aus organisatorischen Gründen: „Es wäre nicht gewährleistet gewesen, dass die Hallen zur Verfügung gestanden hätten, wenn zu einem späteren Zeitpunkt weitergespielt worden wäre.“

Unabhängig von der bis gestern ausstehenden Entscheidung zum Klassenverbleib der Frauen sind bereits einige Entscheidungen für die neue Saison gefallen. Die Oberliga-Mannschaft wird künftig nur noch von Berndt trainiert. Huwig übernimmt die weibliche A-Jugend, die an der Qualifikationsrunde zur Oberliga teilnimmt. „Ziel ist es, dass ich mit Markus Hand in Hand arbeite und die eine oder andere talentierte Spielerin aus der A-Jugend auch schon in der Oberliga-Mannschaft zu sehen sein wird.“

Berndt, der in der abgebrochenen Saison in einer Doppel-Funktion als Übungsleiter der Frauen- und der ersten Herren-Mannschaft tätig war, wird nur noch für die Frauen verantwortlich sein. Sein Nachfolger bei der Verbandsliga-Mannschaft der Herren wird Markus König, der zuletzt den Frauen-Saarlandligisten DJK Oberthal trainierte.

Mit Marion Müller, Blerta Imeri (geborene Ilazi) und Michaela Maschke (geborene Both) werden drei Stammspielerinnen der HF Köllertal ihre Karrieren beenden. „Das sind schwere Verluste, vor allem Marion und Blerta haben ja sehr lange bei uns gespielt“, erklärt Huwig. Einen Neuzugang gibt es noch nicht. „Wir sind am einen oder anderen potenziellen Neuzugang dran. Es ist im Saarland aber sehr schwer, weil viele Spielerinnen doch extrem stark mit ihren Heimatvereinen verbunden sind“, berichtet Huwig.

Aus dem Kader hat „der Großteil der anderen Spielerinnen verlängert, darunter auch Yulia Kucerova“, erklärt Huwig. Die Slowenin, die im Januar vom tschechischen Erstligisten SHK Veselí nad Moravou ins Saarland kam, ist gleich zur Leistungsträgerin geworden. „Auch bei Admira Zvekic sind wir optimistisch, dass sie bei uns bleibt“, ergänzt der Vorsitzende. Zvekic war 2019 aus Bosnien vom HC Sedinstvo Tuzla zum HSV Püttlingen gekommen und ist ebenfalls eine der Leistungsträgerinnen im Oberliga-Team.

Aufgrund des Trios, das kommende Saison nicht mehr zur Verfügung steht, ist Huwig klar, dass für die HF Köllertal auch in der neuen Oberliga-Saison Abstiegskampf angesagt sein wird. „Um die Meisterschaft mitspielen werden wir sicher nicht“, sagt der Vorsitzende.

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