Leichtathletik Geduldiger Holzdeppe will “noch deutlich höher hinaus“

Zweibrücken · Mit der Norm für die Weltmeisterschaft in Doha in der Tasche startet Stabhochspringer Raphael Holzdeppe vom LAZ Zweibrücken am Samstag beim Altstadt-Springen in Hof.

  Endlich! Bei seinem Heimspiel in Zweibrücken hat LAZ-Stabhochspringer Raphael Holzdeppe jüngst die WM-Norm geknackt. Bei den 5,71 Metern soll für ihn aber nicht Schluss sein. Am Samstag springt der 29-Jährige in Bayern erneut.

Endlich! Bei seinem Heimspiel in Zweibrücken hat LAZ-Stabhochspringer Raphael Holzdeppe jüngst die WM-Norm geknackt. Bei den 5,71 Metern soll für ihn aber nicht Schluss sein. Am Samstag springt der 29-Jährige in Bayern erneut.

Foto: Hofer/Svenja Hofer

Entspannter als in den letzten Wettkämpfen kann Raphael Holzdeppe an diesem Samstag das Leichtathletik-Meeting im bayrischen Städtchen Hof angehen. Mit seinen 5,71 Metern – und damit der WM-Norm – hatte der Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken beim vereinseigenen Sky’s the Limit-Meeting endlich auch im Wettkampf einen großen Satz gemacht.

 Die technischen Probleme, mit denen Holzdeppe zu Beginn der Saison zu kämpfen hatte, scheint er überwunden zu haben. „Daher sollte es in den kommenden Wettkämpfen auch noch deutlich höher hinaus gehen als die WM-Norm“, lautet die selbstbewusste Prognose des 29-Jährigen, der auf dem Weg zur WM nach Doha (28. September bis 6. Oktober) lange seine Form zu suchen schien.

Doch auch Rückschläge zum Saisonbeginn brachten Holzdeppe nicht aus der Fassung. Als er bei den ersten Meetings nicht über 5,53 Meter hinauskam, blieb der Weltmeister von 2013 gelassen. „Diese Gelassenheit habe ich über die Jahre gelernt. Früher wäre ich schneller nervös geworden, hätte gleich den nächsten Wettkampf in Angriff nehmen wollen“, sagt LAZ-Athlet, der bereits 2008 an seinen ersten Olympischen Spielen teilnahm. Seine Geduld werde nur dann auf die Probe gestellt, wenn es weder im Wettkampf noch im Training rund laufe. „Wenn aber im Training, wie zuletzt, alles passt, dann weiß ich, dass ich irgendwann auch im Wettkampf die Ergebnisse erziele, mit denen ich zufrieden bin.“

Entspannt kann der Zweibrücker auch deshalb sein, weil die Saison noch sehr lange andauert und er demnach noch viele Gelegenheiten hat, um seine Saisonbestleistung weiter in die Höhe zu schrauben. Die Deutschen Meisterschaften in Berlin, in deren Anschluss die Startplätze für die WM vergeben werden, stehen erst Anfang August an. Neben Holzdeppe haben bislang Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer Leverkusen, 5,72 Meter) und der ehemalige Zehnkämpfer Torben Blech (TSV Bayer Leverkusen, 5,71 m)  die Normhöhe des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV) für die Titelkämpfe in Katar in der Tasche.

„Der Höhepunkt kommt mit der WM Ende September erst dann, wenn ich normalerweise die Saison beende und in den Urlaub fahre“, kommentiert Holzdeppe die ungewöhnliche Periodisierung des Sommerplans. Kopfzerbrechen bereitet ihm aber nicht das WM-Finale am 1. Oktober – „denn in diesem Zeitraum starte ich normalerweise in die Vorbereitung auf die neue Saison“, so Holzdeppe. Aber der Rhythmus für die Vorbereitung auf das Olympiajahr 2020 gerate damit ziemlich durcheinander. „Ich werde deshalb wahrscheinlich einfach später in die Hallenrunde starten“, erklärt der Olympiadritte von London 2012.

Zunächst steht nun aber das Altstadt-Springen in Hof auf dem Terminplan. Dort misst sich der Zweibrücker mit Torben Blech, einem seiner Rivalen um die WM-Tickets. Ebenso geht der Belgier Ben Broeders, der Holzdeppe beim Sky’s the Limit-Meeting bei gleicher Höhe – aber weniger Fehlversuchen – auf Platz zwei verwiesen hatte, an den Start. Auch der Tscheche Jan Kudlitzka, dessen persönliche Bestleistung bei 5,83 Metern liegt, gehört in Bayern zum Favoritenkreis. Große Konkurrenz also für Holzdeppe – der mit gewohnter Gelassenheit am Samstag trotzdem seine Chance nutzen will, noch höher hinaus zu fliegen.

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