Fußball-Landesligist VB Zweibrücken Große Lust nach Frustjahr

Zweibrücken · Fußball-Landesligist VB Zweibrücken startet nach der langen Pause mit viel Euphorie in die neue Saison, bleibt bei seinen Zielen aber zurückhaltend.

 Trainer Alexander Joniks (hinten links) und Teammanger Johannes Müller (hinten rechts) setzen auf einige Neuzugänge mit Yannik Müller (hinten, 2.v.l.), Omar Jalal (hinten 2.v.r.) sowie (vorne von links) Jan-Niklas Krause, Martin Huether und Lars Schönborn.

Trainer Alexander Joniks (hinten links) und Teammanger Johannes Müller (hinten rechts) setzen auf einige Neuzugänge mit Yannik Müller (hinten, 2.v.l.), Omar Jalal (hinten 2.v.r.) sowie (vorne von links) Jan-Niklas Krause, Martin Huether und Lars Schönborn.

Foto: HAgen/MArkus Hagen

Alexander Joniks sitzt während des Telefonats im Auto. Er ist auf dem Weg nach Niederauerbach. Dort wird er gleich eine Trainingseinheit leiten. Mal wieder. Fünf Wochen Saison-Vorbereitung haben die Spieler des Fußball-Landesligisten VB Zweibrücken nun schon hinter sich gebracht. Noch drei stehen ihnen bevor. Harte, intensive Wochen, in denen es für die Fußballer nicht nur um einen Platz in der Startelf geht, sondern auch gegen den inneren Schweinehund. Gerade am Anfang.

Frei nach dem Motto, dass von nichts eben nichts kommt, bereitet Joniks seine Spieler und sich selbst auf den Saisonstart vor. Am 15. August geht es daheim gegen den SC Hauenstein (15 Uhr). Nach drei Wochen „fußballspezifischer Belastung“, stehe aktuell die „Ballgewöhnung“ auf dem Programm, skizziert der VBZ-Spielertrainer, danach „Torabschlüsse und Standards“. Am Ende der Vorbereitung werde es dann um den „taktischen Feinschliff“ gehen.

Doch das sei nicht alles, hebt Joniks hervor. Ebenso wichtig sei ihm, dass seine Spieler während der Vorbereitungszeit einen Zusammenhalt entwickeln. Einen Teamspirit. „Gerade jetzt, nach der hohen Fluktuation, ist das sehr wichtig“, sagt der Übungsleiter. Denn weil der SV Ixheim Ende Dezember 2020 entschieden hat, mit einer eigenen Mannschaft in der C-Klasse anzutreten, geht der VBZ zur neuen Runde nicht mehr als SG VB Zweibrücken-SV Ixheim an den Start (wir berichteten). Joniks, der sich aktuell wohl mehr denn je als eine Art Integrationsbeauftragter fühlt, muss einen Neustart managen.

Insgesamt haben neun Spieler den Verein bislang verlassen, 15 Spieler heuerten beim VBZ an (siehe Infokasten). Darunter etwa der laut Facebook-Vereinsseite „schnelle Flügelspieler“ Augustin Ouethy Nana Kontchou, der nach einem Jahr vom FK Petersberg zur VB Zweibrücken zurückkehrte. Oder Jan Niklas Krause, der von der SG Bechhofen/Lamsborn zu der VBZ gewechselt ist und laut Facebook-Post zuvor beim „FC Palatia Limbach bereits mit seiner Zweikampfstärke und vor allem seiner Torgefährlichkeit glänzte“. Aktuell fehlt Krause jedoch aufgrund einer Knieverletzung verletzt. Seine Ausfallzeit soll laut Teammanager Johannes Müller vier bis fünf Wochen betragen. Ebenfalls neu ist Stürmer Fynn Fritzsche von der FK Pirmasens, der in den Testspielen mit zwei Treffern bereits auf sich aufmerksam machte. Trumpft er so auch in der Liga auf?

Klar ist: „Die Integration der neuen Spielern läuft bislang sehr gut“, resümiert Joniks. Doch auch mit der Leistung auf dem Platz sei er zufrieden: sei es beim Training oder bei den Spielen. „Durch die Reihe ist das in Ordnung“, macht Joniks deutlich. Er verspürt bei seinen Spielern eine große Lust auf die kommende Saison. Eine Euphorie. „Nach der langen Pause freuen wir uns einfach alle, dass es endlich wieder losgeht und darauf, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagt Joniks.

In der Vorbereitung war das bislang in drei Testspielen der Fall. Die Bilanz? Ein 4:4 gegen FV Münchweiler I. Ein 1:2 gegen den FV Schwarzenbach. Sowie ein 3:2 gegen den FC Palatia Limbach. Ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage also. Einiges von dem, was er als Trainer verlange, hätten die Spieler bereits umgesetzt. Joniks hat eine klare Idee vom Fußball. „Ich erwarte eine stabile Abwehr und ein schnelles Umschaltspiel - sowohl von der Defensive in die Offensive als auch andersherum“, diktiert er seiner Mannschaft ins Stammbuch.

Doch „eine Mauertaktik verfolge ich damit nicht.“ Vielmehr sei es ihm wichtig, dass „wir ein unangenehmer Gegner sind. Das haben wir ja teilweise schon in der vergangenen Saison umgesetzt“. Es war die erste Spielzeit unter Joniks. Eine, die coronabedingt nach sieben Spielen abgebrochen werden musste. Am Ende standen sieben Punkte auf der Habenseite. Mittelmaß also. „Die vergangene Saison war ausbaufähig – aber wir waren nah dran“, konstatiert Joniks, der sich neben dem Platz als „kumpelhaft“ und auf dem Feld als „sehr klar“ beschreibt.

Nach der achtwöchigen Vorbereitung drängt sich unweigerlich die Frage auf, was sich Joniks für die kommende Saison von seinen Spielern verspricht. Seine Antwort fällt kryptisch aus: „Wir wollen eine erfolgreiche Runde spielen.“ Was das konkret bedeutet, will er nicht verraten. Klar ist: Zu den Favoriten zählt er seine Mannschaft nicht. Da denkt Joniks eher an „Hermersberg und den TSC Zweibrücken, der sich enorm verstärkt hat“.

Doch viel will Joniks sowieso nicht an andere Teams denken. Es geht ihm um seine Mannschaft. Als er auf dem Weg zum Training im Auto sitzt, verspricht er dann auch, „die Jungs heute nicht ganz so hart ranzunehmen“. Ob er Wort hielt, ist nicht überliefert.

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