Noch drei Spiele für Luginger?

Saarbrücken. Gestern war die Polizei auf der Geschäftsstelle des 1. FC Saarbrücken an der Berliner Promenade. "Es wurde schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres bei uns eingebrochen", erklärt der ebenfalls alarmierte FCS-Präsident Paul Borgard, "der Tresor wurde aufgebrochen, die Räume verwüstet. Der Schaden ist noch nicht abzusehen"

 Saarbrückens Trainer Jürgen Luginger muss in den kommenden Spielen Punkte einfahren, anderenfalls scheint sein Weg beim Drittligisten zu Ende. Foto: Andreas Schlichter

Saarbrückens Trainer Jürgen Luginger muss in den kommenden Spielen Punkte einfahren, anderenfalls scheint sein Weg beim Drittligisten zu Ende. Foto: Andreas Schlichter

Saarbrücken. Gestern war die Polizei auf der Geschäftsstelle des 1. FC Saarbrücken an der Berliner Promenade. "Es wurde schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres bei uns eingebrochen", erklärt der ebenfalls alarmierte FCS-Präsident Paul Borgard, "der Tresor wurde aufgebrochen, die Räume verwüstet. Der Schaden ist noch nicht abzusehen".

Ebenso schwer abzusehen ist der Schaden, den ein möglicher Abstieg in die Regionalliga bedeuten würde: Sportlich ist eine rasche Rückkehr auf die dritthöchste deutsche Fußball-Bühne durch die neue Aufstiegsregelung enorm schwierig. Ob Stadt und Land dann immer noch bereit wären, 15 Millionen Euro in die Sanierung des Ludwigsparkstadions zu investieren, ist so fraglich, wie die Treue verschiedener Sponsoren. "Wir sind noch nicht so weit, dass wir die Notbremse ziehen müssen", sagt Borgard, "wir machen uns aber unsere Gedanken. Der Trainer weiß, was die Mannschaft liefern muss. Wir brauchen Punkte. Es gibt keinen Freibrief."

Am Samstag war Borgard mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhard Klimmt und dem für den sportlichen Bereich zuständigen Vize-Präsidenten Harald Ebertz in Burghausen. Gemeinsam mit dem ehemaligen Schalker Bundesliga-Spieler und heutigen Trainer Günter Güttler beobachteten die Bosse das 1:2 gegen Wacker. "Die erste Halbzeit war nix", fasst Borgard die gemeinsamen Erkenntnisse zusammen, danach habe die Mannschaft besser gespielt. Güttler (derzeit ohne Amt) meinte, "dass Luginger offensichtlich einen guten Job mache".

Nach der Partie fragte ein bayerischer Journalist Luginger, ob ihm die "Mechanismen des Fußballs" bewusst wären. "Ja, natürlich", antwortete der Ergoldinger Luginger seinem Landsmann, "aber ich denke von Spiel zu Spiel". Die nächste Partie für den Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken ist am Samstag bei Kickers Offenbach, dann kommen die Spitzenteams Arminia Bielefeld und Karlsruher SC in den Ludwigspark. "Jetzt die Pferde zu wechseln, wäre fahrlässig", warnt Borgard vor blindem Aktionismus. "Jetzt einen neuen Trainer zu holen, der möglicherweise die ersten drei Spiele verliert? Dann wäre der Effekt doch verpufft." Trainer Luginger versucht sich vor den drei richtungweisenden Spielen auf das Kerngeschäft zu konzentrieren: "Es ist im Fußball nun mal so. Du musst immer weiter arbeiten, dann kommt das Glück - das uns fehlt - auch wieder zurück." Tabellenplatz 15, nur drei Punkte von den Abstiegsrängen entfernt: Der letzte Sieg datiert vom 24. November 2012, damals mit 5:0 über Halle, das mittlerweile aber längst am FCS vorbeigezogen ist. Die Lage ist derzeit alles andere als rosig. Für Verein und Trainer. Jürgen, der glückliche Arbeiter? Oder Luginger, ein Arbeitsloser ohne Fortune? Die nächsten drei Spiele werden es wohl entscheiden.Foto: Schlichter

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