Bronze beim "Länderspiel im Schnee"

Schladming. Maria Höfl-Riesch und Lena Dürr zückten ihre Smartphones und hielten den besonderen Augenblick fest, Felix Neureuther dankte nach Team-Bronze erstmal dem überragenden Fritz Dopfer. Mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung hatte Dopfer die deutschen Alpinen im Flutlicht-Krimi von Schladming zur ersehnten Medaille im Mannschaftswettbewerb geführt

Schladming. Maria Höfl-Riesch und Lena Dürr zückten ihre Smartphones und hielten den besonderen Augenblick fest, Felix Neureuther dankte nach Team-Bronze erstmal dem überragenden Fritz Dopfer. Mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung hatte Dopfer die deutschen Alpinen im Flutlicht-Krimi von Schladming zur ersehnten Medaille im Mannschaftswettbewerb geführt. Gemeinsam mit den Ersatzleuten Veronique Hronek und Stefan Luitz winkten sie gestern nach der dritten Medaille für den Deutschen Skiverband bei den Titelkämpfen glücklich vom WM-Podest."Der Fritz Dopfer hat heute sein Meisterstück abgeliefert. Richtig stark", sagte Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel. "Es war ein spannender Wettkampf, unheimlich stimmungsvoll. Nicht nur, wenn ein Österreicher kam, war da die Hölle los." Für einen Schrecken sorgte nicht nur bei ihm der durch einen kroatischen Gegner verursachte Rennunfall Neureuthers. "Der hat so viel Glück gehabt", meinte Waibel. "Da ist es mir kurz heiß und kalt den Rücken runtergelaufen." An der bisher guten deutschen Gesamtbilanz ist vor allem Höfl-Riesch maßgeblich beteiligt: Nach Gold in der Super-Kombination und Bronze in der Abfahrt war es vor über 15 000 Zuschauern auch ihre dritte Medaille in Schladming.

Die erste Goldmedaille holte sich Österreich - beim ersten Einsatz von Star Marcel Hirscher. Im Finale gab es einen klaren 4:0-Sieg gegen Schweden. Dagegen hatte Deutschland beim 2:2 im Spiel um Platz drei gegen Kanada nur durch die bessere Zeitwertung gewonnen - dank Dopfers beherztem Auftritt gegen Philip Brown. Den Final-Einzug der Deutschen hatte der Gastgeber zuvor mit einem souveränen 4:0-Sieg verhindert. Die Deutschen erlebten im Halbfinale nach den Siegen gegen Kroatien (3:1) und Titelverteidiger Frankreich (2:2, bessere Laufzeiten) im Halbfinale gegen Österreich ein Duell wie bei einem Länderspiel im Fußball. Am Rande der Planai herrschte unglaubliche Stimmung. Die Zuschauer hatten sich mit Fanfaren, Tröten, Pfeifen und Fahnen ausgerüstet. Als Hirscher fuhr, schwoll der Sturm der Begeisterung zum Orkan an. In Schladming geht es am Freitag mit dem Riesenslalom weiter, am Sonntag folgt der Slalom. dpa/sid

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