Sicherheitskonzept versagt erneut 1. FC Saarbrücken verliert im Ludwigspark gegen Viktoria Köln – Eigentor von Dominik Ernst

Saarbrücken · Blauer Himmel, Sonnenschein und endlich wieder Ludwigspark. 6419 Besucher freuten sich auf ein tolles Stadionerlebnis und einen klaren Heimsieg - doch der 1. FC Saarbrücken konnte beides nicht bieten.

Drittligist 1.FC Saarbrücken spielt gegen den FC Viktoria Köln im Saarbrücker Ludwigspark. Im Bild Julian Guenther-Schmidt (20, 1. FC Saarbrücken) und Marcel Risse (31, Viktoria Köln).

Drittligist 1.FC Saarbrücken spielt gegen den FC Viktoria Köln im Saarbrücker Ludwigspark. Im Bild Julian Guenther-Schmidt (20, 1. FC Saarbrücken) und Marcel Risse (31, Viktoria Köln).

Foto: Andreas Schlichter

Die Saarländer unterlagen Viktoria Köln nach einer über weite Strecken nicht zufriedenstellenden Leistung mit 0:1 (0:1). Was den Auftritt noch trauriger macht: Das Tor des Tages schoss mit Dominik Ernst ein Saarbrücker. FCS-Trainer Uwe Koschinat hatte seine Mannschaft gegenüber der 0:1-Pleite in Wiesbaden auf zwei Positionen verändert. Pius Krätschmer ersetzte nach verbüßter Gelb-Sperre Mario Müller als Linksverteidiger, Dave Gnaase musste trotz ordentlichem Auftritt auf die Bank. Das hatte taktische Gründe, denn Koschinat spielte im 4-1-4-1-System und wollte mit Neuzugang Jalen Hawkins auf der rechten Außenbahn für Tempo und Überraschungsmomente sorgen.

Saarbrückens Rechtsverteidiger Ernst mit Eigentor gegen Viktoria Köln

Doch wirklich überrascht war wohl alleine Saarbrückens Rechtsverteidiger Ernst nach nur sieben Minuten. Kölns Florian Heister hatte von der gegenüberliegenden Seite geflankt, in der Mitte waren zwei Angreifer unter dem Ball durchgetaucht. Und Ernst? Der drückte das Spielgerät im Stil eines Klassestürmers ins Netz - leider ins eigene. Das 0:1 (7.) weckte den FCS. Doch der Schuss von Tobias Jänicke (9.) landete bei Viktoria Schlussmann Moritz Nicolas. Der wäre fünf Minuten später wohl nicht mehr an den Schuss von Hawkins gekommen, doch Abwehrspieler Jamil Siebert stand drei Meter vor der Linie im Weg.

Die Partie verflachte zusehends. Die Gäste hatten sogar noch die bessere Möglichkeit ein Tor zu erzielen. Beim Schuss des Ex-Elversbergers Simon Handle (40.) fehlten nur Zentimeter. Zur Pause konnten eigentlich nur die 50 mitgereisten Fans aus Köln zufrieden mit einem insgesamt ganz schwachen Fußballspiel zufrieden sein. Koschinat stellte um. Für den unauffälligen Minos Gouras kam Justin Steinkötter als zweite Spitze neben Sebastian Jacob. Jänicke rückte im 4-4-2-System zurück. Das Spiel nach vorne wurde aber nicht besser. FCS-Chancen gab es nur nach Freistößen. Jänicke zielte zu hoch (50.), bei Krätschmers tollem Schlenzer aufs lange Eck kam Moritz noch mit den Fingerspitzen an den Ball (54.).    Das war es dann aber auch. Köln verwaltete geschickt, weil Saarbrücken einfach keine Idee hatte.

FCS-Trainer Koschinat holt gegen Köln Brechstange raus

Die Stimmung von den Rängen war noch schlechter als die Partie. Zehn Minuten vor dem Ende holte Koschinat die Brechstange raus. Brachte Robin Scheu und die beiden langen Bjarne Thoelke und Alexander Groiß für Manuel Zeitz, Jänicke und Ernst. Doch auch das "grobe Besteck" fand keinen Ansatz. Im Gegenteil. Nach Flanke des eingewechselten Timmy Thiele vergab Yousef Amin freistehend per Kopf die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Rechtsrheinischen (90.). 

Zu allem Überfluss versagte beim FCS erneut das Sicherheitskonzept: Nach den Abpfiff gelangten - wie schon nach der Derbypleite gegen den 1. FC Kaiserslautern - gut 50 Fans in den Innenraum. Die Spieler stellten sich den aufgebrachten Zuschauern, verhinderten damit wohl eine weitere Eskalation. 

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