Das Derby

Gelsenkirchen/Dortmund. Borussia Dortmund leckt seine Champions-League-Wunden, Schalke 04 ist bereit für den Großangriff auf den angeschlagenen Meister

 Sven Bender zog sich einen beidseitigen Kieferbruch zu. In einer dreistündigen Operation wurden dem Mittelfeldspieler zwei Platten eingesetzt, die den Kiefer stabilisieren sollen. Foto: Gentsch/dpa

Sven Bender zog sich einen beidseitigen Kieferbruch zu. In einer dreistündigen Operation wurden dem Mittelfeldspieler zwei Platten eingesetzt, die den Kiefer stabilisieren sollen. Foto: Gentsch/dpa

Gelsenkirchen/Dortmund. Borussia Dortmund leckt seine Champions-League-Wunden, Schalke 04 ist bereit für den Großangriff auf den angeschlagenen Meister. Doch obwohl die Chancen für einen Sieg beim verhassten Erzrivalen nach dem bitteren Champions-League-Abend des BVB in London so gut wie lange nicht stehen, verzichtet Schalkes Trainer Huub Stevens auf große Töne - und schlägt sogar den Kuschelkurs ein."Natürlich besteht da eine Rivalität, aber auch Respekt voreinander. Man kann nur Respekt vor Dortmund haben, wie sie in den vergangenen Jahren vorgegangen sind. Für Schalke ist der Samstag (15.30 Uhr) ein weiterer Schritt, um zu lernen", sagte Huub Stevens zwei Tage vor dem 139. Revier-Duell. Auch Schalkes Sportdirektor Horst Heldt verzichtete auf Spitzen: "Derby ist das, worauf man sich das ganze Jahr freut. Das ist mit das wichtigste Spiel des Jahres. Das ist der Mannschaft bewusst."

Während die Schalker nach dem 4:0 gegen den 1. FC Nürnberg ausgeruht in die Vorbereitungsphase gingen, bot der Borussen-Tross bei seiner Rückkehr aus London ein Bild des Jammers. Spieler und Verantwortliche waren nach dem bitteren 1:2 beim FC Arsenal und wegen der schweren Verletzung von Sven Bender (beidseitiger Kieferbruch) noch zu schockiert, um schon einen ungetrübten Blick auf das "Spiel des Jahres" werfen zu können. Auch ob Mario Götze auch eine Zwangspause einlegen muss, blieb ungewiss. Der Jungstar klagt nach einem Schlag oberhalb des rechten Knies über einen Bluerguss im Oberschenkel. Dennoch: "Wir werden gewinnen, weil wir die bessere Mannschaft sind", sagte Torwart Roman Weidenfeller, klang dabei aber ebenso zögerlich wie der Ur-Dortmunder Kevin Großkreutz: "Ich weiß, was dieses Spiel den Fans und dem Umfeld bedeutet. Wir werden alles daransetzen, dieses Spiel zu gewinnen."

Unterschätzen wird Stevens den angeschlagenen Gegner nicht. Ob es ein Vor- oder Nachteil sei, dass die Dortmunder das Champions-League-Spiel in den Beinen haben, "weiß man erst im Nachhinein".

Nur einen Dortmunder Sieg gab es in den vergangenen zwölf Heimspielen gegen Schalke, der hatte es allerdings in sich. Mit dem 2:0 am 12. Mai 2007 stürzte der BVB den Erzrivalen am vorletzten Spieltag von der Tabellenspitze. Rückkehrer Huub Stevens dagegen ist der heimliche Derby-König. Der Niederländer verlor keines seiner vergangenen zwölf Spiele gegen Dortmund.

Insgesamt führt Schalke die Derbybilanz mit 55 Siegen in 138 Spielen (37 Unentschieden, 46 Niederlagen) an. In der reinen Bundesligawertung liegen die beiden Rivalen allerdings gleichauf: Jeweils 27 Siege bei 24 Unentschieden. sid

Foto: Gentsch/dpa

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