Basketball Mister 100 Prozent rettet Saarlouiser Sieg

Saarlouis · War das ein Krimi: Dank eines überragenden Ricky Easterling haben die Basketballer der Saarlouis Sunkings die Partie gegen Tübingen in der Verlängerung mit 78:77 gewonnen. Damit gelang die Revanche – und in der Tabelle ging’s drei Plätze rauf.

  Jeder Wurf ein Treffer: Ricky Easterling lässt sich auch von zwei Gegenspielern (Daniel Zacek, links, und Geoerg Kienzle) nicht stoppen. Der Sunkings-Kapitän kam auf 30 Punkte – und eine irrsinnige Trefferquote von 100 Prozent.   Foto: Ruppenthal

 Jeder Wurf ein Treffer: Ricky Easterling lässt sich auch von zwei Gegenspielern (Daniel Zacek, links, und Geoerg Kienzle) nicht stoppen. Der Sunkings-Kapitän kam auf 30 Punkte – und eine irrsinnige Trefferquote von 100 Prozent. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Es steht 76:74 in der Verlängerung – und es bleiben noch 24 Sekunden auf der Uhr. Die Stimmung in der Sporthalle am Stadtgarten in Saarlouis brodelt, kocht über – jede Aktion könnte jetzt die Begegnung zwischen den Saarlouis Sunkings und dem SV Tübingen in der 1. Basketball-Regionalliga entscheiden.

Sunkings-Kapitän Ricky Easterling zieht zum Korb – und wird von einem Gegenspieler zu Fall gebracht. Der Aufbauspieler erhält zwei Freiwürfe und versenkt beide sicher. 78:74. Tübingen startet einen letzten Angriff und versenkt noch einmal einen Dreipunkte-Wurf. Doch das ist auch der Schlusspunkt – die Sunkings gewinnen ein mitreißendes Duell knapp mit 78:77 (36:30).

Nach der unglücklichen 76:79-Auswärtspleite gegen die Gießen Pointers Basketball vor einer Woche wollten die Sunkings vor eigener Kulisse wieder ein Erfolgserlebnis einfahren – jedoch wäre das beinahe in die Hose gegangen. „Wir haben heute glücklich gewonnen“, gab Sunkings-Spieler Paul Fuchs nach dem Spiel zu: „Eigentlich hätte Tübingen gewinnen müssen. Sie waren kämpferisch besser als wir.“

Vor 200 Zuschauer fanden die Hausherren zunächst gut in die Partie, die Sunkings-Anhänger erlebten eine dominante Anfangsphase ihres Teams, das das erste Viertel mit einer 21:13-Führung abschloss.

 Im zweiten Viertel machten die Sunkings zunächst da weiter, wo sie aufgehört hatten und bauten ihre Führung zwischenzeitlich auf 16 Punkte aus. Doch wer glaubte, dass dies eine Vorentscheidung war, sah sich getäuscht. Denn plötzlich drehte Tübingen auf. „Sie haben dann viel Druck auf uns ausgeübt – und wir kamen damit nicht zurecht“, sagt Sunkings-Trainer Dominic Dörr. Saarlouis verlor viele Bälle, die Spielzüge wurden nicht sauber zu Ende gespielt. „Wir hatten keine Struktur mehr in unserem Spiel“, moniert Dörr. Die Folge: Bis zur Halbzeit verkürzte Tübingen auf 30:36.

Nach der Pause entwickelte sich die Partie zu einem Krimi. Ende des dritten Viertels schraubten die Sunkings ihren Vorsprung auf 52:43 hoch, doch im letzten Durchgang kämpften sich die Tübinger wieder in die Partie zurück und erzwangen mit einem 64:64 die Verlängerung.

„Dort haben wir einen kühlen Kopf bewahrt – das war der Schlüssel zum Erfolg“, erklärt Nii Narku Bergmann. Die Mannschaft habe ihren Größenvorteil gegenüber den Gästen zwar nicht ausspielen können, doch Easterling – mit 30 Punkten wieder einmal der überragende Spieler auf dem Feld – führte das Team durch seine zwei versenkten Freiwürfe zum 78:77-Erfolg. Damit gelang den Sunkings die ersehnte Revanche für die 69:84-Niederlage im Hinspiel, als sich die Saarlouiser nach einem Stau auf der Anreise nicht mehr warmspielen konnten.

Mann des Spiels war Ricky Easterling, der zum „Mister 100 Prozent“ wurde. Er verwandelte alle zehn Zwei-Punkte-Würfe, seinen einzigen Drei-Punkte-Wurf und sieben von sieben Freiwürfen – und erzielte somit eine Trefferquote von 100 Prozent! Zweitbester Korbjäger der Sunkings war Nii Narku Bergmann, der elegant den Weg durch die gegnerische Zone nahm, zum Korb zog – und am Ende auf 19 Zähler kam.

Dank des Sieges gegen den Tabellenzwölften kletterten die Sunkings von Platz acht auf Rang fünf in der Tabelle. „Wir haben unsere Konstanz noch nicht gefunden“, kritisiert Dörr. „Aber wir können inzwischen mit engen Situationen umgehen und uns mit jedem Gegner aus der Liga – Karlsruhe mal ausgenommen – messen.“ Das nächste Spiel ist am kommenden Samstag beim Tabellendritten TV Langen.

Die Punkte für die Sunkings: Ricky Easterling 30, Nii Narku Bergmann 19, Filip Kamenov 13, Nicholas Burgard 9, Edgar Schwarz 6, Paul Fuchs 1.

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