Handball-Saarlandliga TVH entscheidet das Spitzenspiel für sich

Homburg/Oberthal. · Handball-Saarlandliga: Homburg schlägt Verfolger Nordsaar, SGH St. Ingbert gewinnt Derby gegen Ommersheim deutlich.

 Kaum zu halten: Patrick Bach (am Ball) steuerte zwei Treffer zum Sieg seines TV Homburg im Spitzenspiel gegen die HSG DJK Nordsaar bei. Wemutstropfen: Der Kreisläufer flog später mit der Roten Karte vom Platz.

Kaum zu halten: Patrick Bach (am Ball) steuerte zwei Treffer zum Sieg seines TV Homburg im Spitzenspiel gegen die HSG DJK Nordsaar bei. Wemutstropfen: Der Kreisläufer flog später mit der Roten Karte vom Platz.

Foto: Klos Horst/Foto:

In anderthalb Minuten kann im Sport nicht viel passieren? Fehlanzeige. Es steht 6:5 in der Sporthalle der Robert-Bosch-Schule in Homburg. Im Spitzenspiel der Handball-Saarlandliga ist eine Viertelstunde gespielt. Der TV Homburg will einen Konkurrenten wohl endgültig aus dem Titelrennen werfen. Die HSG Nordsaar kann dem Tabellenführer ganz wichtige Punkte abnehmen und sich selbst in eine gute Ausgangsposition bringen. Und dann kommen diese verflixten anderthalb Minuten der Gäste, die die goldenen der Gastgeber sind. TVH-Rechtsaußen Philipp Daume schnappt sich einen Abpraller und leitet mit dem 7:5 einen starken Zwischenspurt seiner Mannschaft ein. 18 Sekunden später erhöht Rückraumspieler David Szilagyi per Gegenstoß, weitere 15 Sekunden später legt Kreisläufer Patrick Bach nach. Nach einer Auszeit der Gäste vollendet Linksaußen Sebastian Mathieu den Lauf exakt 90 Sekunden nach Daumes Treffer. „Was ist das für ein Scheiß?!“, flucht Nordsaar-Schlussmann Sven Guthörl, als ein Wurf von Szilagyi zum 12:6 in seinem Kasten einschlägt. Bis zum 14:6 in der 22. Minute baut der Tabellenführer seinen Vorsprung aus. War die Partie damit gelaufen? Denkste!

„Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht konsequent genug und haben sie wieder rankommen lassen“, bedauert Roman Kolepp, der nach exakt vier Monaten Pause aufgrund einer Schulterverletzung wieder sein erstes Spiel bestritt und freudig berichten konnte: „Die Schulter fühlt sich richtig gut an.“ Doch so gut sich seine Schulter anfühlte, so schwammig spielte seine Mannschaft – und Nordsaar spürte das, bekam die „zweite Luft“. „Unsere Fehler haben uns ein bisschen das Genick gebrochen“, meinte Kolepp zerknirscht. So feuerte Bach nach einer Zeitstrafe seine Trinkflasche durch die Gegend und kassierte dafür direkt die nächste Zeitstrafe. In dieser Überzahl verkürzten die Nordsaarländer durch Rückraumspieler Sebastian Stoll auf 16:20. Ihr Spielmacher Sebastian Hoffmann stellte mit vier Toren beim 21:22 endgültig den Anschluss her. Aber auch die HSG war nicht vor Fehlern gefeit. Sie hätte mehrfach die Chance auf den Ausgleich gehabt, ließ aber zwei Strafwürfe liegen oder leistete sich andere Fehler, zum Beispiel beim Stand von 22:24 (55.): Die Gäste agierten in Überzahl – Bach hatte inzwischen die rote Karte gesehen, Homburg den Torhüter durch einem weiteren Feldspieler ersetzt. Die HSG kam in dieser Situation in Ballbesitz – scheiterte aber mit einem Wurf auf das verwaiste Homburger Tor.

Der TVH wackelte enorm, fiel letztlich aber nicht und behauptete durch den am Ende recht deutlichen 27:22-Sieg seine Spitzenposition. Ein weiterer Erfolg für die Homburger: Der Verein hat sich für die kommende Saison die Dienste von Torwart Benedikt Berz gesichert, der vom Oberliga-Tabellenführer SV 64 Zweibrücken kommt. Ärgster Verfolger der Homburger ist weiterhin der HSV Merzig/Hilbringen mit zwei Punkten Abstand. Die HSG Nordsaar konnte ihre Aufholjagd nicht mit einem Punktgewinn krönen und ist Vierter.

Im Derby zwischen der SGH St. Ingbert und der SG Ommersheim/Aßweiler setzte sich unterdessen die SGH mühelos durch. Sie fertigte das Schlusslicht in der Ingobertushalle am Samstag mit 38:23 ab.

Der TV Niederwürzbach unterlag indes im Auswärtsspiel dem HSV Merzig/Hilbringen am Samstag 21:29 und ist jetzt Achter.

TVH-Tore: David Szilagyi (8). Lukas Majbik, Hendrik Schmidt, Philipp Daume (alle 4). Sebastian Mathieu (3), Patrick Bach, Lukas Glück (beide 2)
SGH-Tore: Hennadii Kucher, Johannes Beck, Juraj Urban (alle 6), Michael Bauer (5), Lars Schirra, Thomas Zellmer, Fabian Abel, Simon Scheller (alle 3), Thomas Kirsch, Martin Rokay, Philip Forster (alle 1)
TVN-Tore: David Leffer (7), Yannick Pressmann (6), Max Junius (5), Nils Lauer, Tobias Seiler, Pascal Paul (alle 1)
SGO-Tore: Jelle van Donkersgoed (5), Mike White (4), Stefan Bommer, Robin Schweitzer (beide 3), Manuel Wilhelm, Sebastian Berger (2), Philipp Stopp (1).

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