Billard Der Klassenverbleib wird jetzt ganz schwer

St. Wendel · Das war eine ganz bittere Pille: Am Sonntag hat Billard-Bundesligist BC St. Wendel gegen den direkten Konkurrenten Nied eine 3:5-Heimpleite kassiert. Damit droht dem Aufsteiger, der in der Hinrunde so furios aufspielte, der direkte Wiederabstieg.

 Es läuft nicht: Jérôme Barbeillon, St. Wendels Top-Spieler, sitzt frustriert auf seinem Stuhl – und muss mit ansehen, wie sein Gegner Michael Nilsson einen Punkt nach dem anderen macht.

Es läuft nicht: Jérôme Barbeillon, St. Wendels Top-Spieler, sitzt frustriert auf seinem Stuhl – und muss mit ansehen, wie sein Gegner Michael Nilsson einen Punkt nach dem anderen macht.

Foto: B&K/Bonenberger/

Eine gewisse Resignation machte sich am Sonntag bei den Akteuren des Billard-Bundesligisten BC St. Wendel breit, denn der Liga-Neuling befindet sich nach einem erfolglosen Doppelspieltag in akuter Abstiegsgefahr. Am Wochenende setzte es für die Dreibandspieler des Tabellen-Vorletzten zwei Heimniederlagen. Der 1:7-Pleite beim bislang schlechtesten Saisonauftritt gegen das Topteam aus Witten folgte am Sonntag der nicht eingeplante 3:5-Misserfolg gegen den abstiegsgefährdeten BC Nied.

„Das ist eine ganz bittere Pille. Der Verbleib in der Bundesliga wird jetzt eine ganz schwierige Nummer. Für uns stehen noch ganz schwere Auswärtsspiele an“, stöhnte BC-Spieler Daniel Schwerdtfeger. Die Euphorie aus der Vorrunde, als St. Wendel mit Siegen gegen den deutschen Meister BC Magdeburg und den Saar-Rivalen BC Elversberg auftrumpfte und überraschte, ist verflogen. „Das Jahr hat für uns einfach schlecht angefangen, weil wir gegen die Mannschaften von unten in der Tabelle zu wenig Punkte geholt haben“, meinte Manager Rainer Selgrath.

Gegen den Drittletzten Nied hatten es die St. Wendeler selbst auf dem Queue, die wichtige Partie siegreich zu beenden. Routinier Lutz Schwab dominierte sein Duell mit Patrick Sofsky. In 35 Aufnahmen besiegte er seinen Kontrahenten deutlich mit 40:24 und brachte die Kreisstädter mit 2:0 Punkten in Führung. Schwerdtfeger lag 40:38 vorne, doch Gästespieler Heiko Roth glich im zweiten Nachstoß noch zum 40:40 aus. „Den Sieg und beide Punkte hätte wir gut gebrauchen können, dann hätten wir wenigstens ein Unentschieden sicher gehabt“, ärgerte sich Schwerdtfeger. So stand nach zwei Partien statt einem 4:0 nur eine 3:1-Führung – und die sollte nicht reichen.

„Für mich war es sehr schwierig“, fand St. Wendels französische Nummer eins, Jérôme Barbeillon. Denn direkt wurde er vom mehrfachen schwedischen Meister Michael Nilsson unter Druck gesetzt und geriet mit 12:20 ins Hintertreffen.

Hoffnung auf den so dringend benötigten Heimsieg machte derweil am Nebentisch die 16:11-Führung von Radovan Hájek im Duell mit dem Portugiesen Rui Manuel Costa. St. Wendels Tscheche hielt lange konstant seine Führung von fünf bis sechs Punkten.

Hoffnung keimte auf. Denn auch Barbeillon wurde nach der kurzen Pause immer stärker. Die 20. Aufnahme beendete er mit einem Ballerstoß und der 34:33-Führung. „Ich habe aber dann ein paar leichte Bälle vergeben“, gestand der Franzose. Eine Fahrkarte beantwortete Nilsson mit fünf Punkten in Serie – und beim 38:33 war die Vorentscheidung gefallen. Barbeillon musste dem Schweden mit 40:34 den Sieg überlassen. Auch Hajeks Siegchancen schwanden mit jedem Stoß. Nach dem 38:38-Ausgleich spielte Costa zwei präzise Bälle zum 40:38 – und St. Wendels 3:5-Heimpleite war perfekt.

„Für uns war vor der Saison klar, dass es ganz schwer wird, die Zugehörigkeit zur Bundesliga zu halten“, sagte Manager Selgrath. Die Enttäuschung der Spieler direkt nach Beendigung der Partie könne er nachvollziehen. „Auf den Drittletzten Elversberg haben wir zwei Punkte Rückstand, und es sind noch fünf Spieltage: Da ist ja noch was möglich“, meinte Selgrath optimistisch. Am 14. und 15. März geht es für den BC St. Wendel mit den Auswärtsaufgaben beim Fünften Magdeburg und dem Dritten Berlin weiter.

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