Handball Wenn der Ball das leere Tor verfehlt

Homburg/Oberthal · Zu viele Fehler in der entscheidenden Phase: Handball-Saarlandligist Nordsaar verliert Top-Spiel in Homburg.

 Kampfbetont: Die Nordsaar-Spieler Sebastian Hoffmann (hinten) und Tobias Hans (rechts) legen Homburgs Patrick Bach an die Kette.

Kampfbetont: Die Nordsaar-Spieler Sebastian Hoffmann (hinten) und Tobias Hans (rechts) legen Homburgs Patrick Bach an die Kette.

Foto: Klos Horst/Foto:

In eineinhalb  Minuten kann im Sport nicht viel passieren? Fehlanzeige. Es steht 6:5 in der Sporthalle der Robert-Bosch-Schule in Homburg im Spitzenspiel der Handball-Saarlandliga, eine Viertelstunde ist gespielt. Der TV Homburg will einen Konkurrenten endgültig aus dem Titelrennen werfen. Die HSG Nordsaar kann dem Tabellenführer wichtige Punkte abnehmen und sich selbst in eine hervorragende Ausgangsposition bringen. Und dann kommen diese verflixten eineinhalb Minuten der Gäste, die goldenen eineinhalb Minuten der Gastgeber: TVH-Rechtsaußen Philipp Daume schnappt sich einen Abpraller und leitet mit dem 7:5 einen Zwischenspurt seines Teams ein. 18 Sekunden später erhöht Rückraumspieler David Szilagyi per Gegenstoß, weitere 15 Sekunden später legt Kreisläufer Patrick Bach nach. Nach einer Auszeit der Gäste vollendet Linksaußen Sebastian Mathieu den Lauf exakt 90 Sekunden nach Daumes Treffer.

„Was ist das für ein Scheiß“, flucht Nordsaar-Schlussmann Sven Guthörl, als ein Wurf von Szilagyi zum 12:6 in seinem Kasten einschlägt. Er war allein gelassen von seiner Mannschaft. Bis zum 14:6 (22. Minute) baut der Tabellenführer seinen Vorsprung aus. „Das hat unseren Matchplan auf den Kopf gestellt“, bestätigt Nordsaar-Trainer Marko Heidemann. Die Partie war gelaufen? Denkste. „Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht konsequent genug und haben sie wieder rankommen lassen“, bedauert Homburgs Roman Kolepp, der nach vier Monaten Pause (Schulterverletzung) sein erstes Spiel bestritt. Heidemann sah das etwas anders: „Ab der 22. Minute haben wir vernünftig mitgespielt.“ In Überzahl verkürzten die Nordsaarländer durch Rückraumspieler Sebastian Stoll auf 16:20. Spielmacher Sebastian Hoffmann stellte mit vier Toren beim 21:22 endgültig den Anschluss her.

Allerdings war auch die HSG nicht vor Eigenfehlern gefeit. Sie hätte mehrfach die Chance auf den Ausgleich gehabt, ließ aber zwei Strafwürfe aus oder leistete sich andere Fehler, zum Beispiel beim Stand von 22:24 (55.), als ein Wurf das leere Homburger Tor verfehlt. So stand am Ende eine 22:27-Niederlage.

Der TV Homburg wackelte enorm, behauptete letztlich jedoch seine Spitzenposition. Nordsaar ist nun Vierter. „Es ist schade, wenn man am Ende die Fehler sieht. Aber alles gut“, sagt Heidemann.

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