1. FC Saarbrücken verliert in Mainz Beim FCS ist die Stimmung auf dem Tiefpunkt

Mainz · Saarbrücker 1:3 bei Mainz 05 II laut Trainer Lottner „Schlag in die Fresse“ der Fans. Holz verlässt den Club.

Nach der 1:3 (0:2)-Niederlage bei der abstiegsbedrohten U23 des FSV Mainz 05 suchte Dirk Lottner am Samstag Zuflucht im Zynismus. „Wir haben doch den besten Kader der Liga, da müssen wir nicht über die reden, die nicht da waren“, meinte der Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken. Ihm fehlten mit José Pierre Vunguidica, Martin Dausch und Alexandre Mendy drei Spieler wegen muskulärer Probleme, dazu Markus Mendler (gesperrt), Steven Zellner (Kapselriss), Oliver Oschkenat (Augenentzündung) und Marco Holz. Letzterer war aus privaten Gründen freigestellt, wurde zeitgleich zum FCS-Spiel beim Münchner Regionalliga-Aufsteiger Türkgücü Ata­spor als Neuzugang vorgestellt.

„Was wir heute für eine Arroganz an den Tag gelegt haben, hat nichts damit zu tun, was wir als 1. FC Saarbrücken verkörpern wollen“, sagte Lottner, „das war ein Schlag in die Fresse von jedem Vereinsmitarbeiter und jedem Fan.“ 300 Anhänger hatten das Team am Bruchweg 90 Minuten lang hervorragend unterstützt, ihrem Unmut nach dem Abpfiff aber Luft gemacht: „Wir wollen, dass ihr zumindest noch den Saarlandpokal holt.“ Am Dienstag muss der FCS um 18 Uhr im Halbfinale bei Saar 05 antreten. „Dass die Fans sauer sind, ist normal. Wir müssen ihnen mit Leistung zurückzahlen, dass sie immer kommen“, sagte Mittelfeldspieler Fanol Pededaj, „wir haben es in der ersten Halbzeit verbockt.“

Bezeichnend für das „Offensivspiel“ des FCS im ersten Durchgang war die 26. Minute. Eine Flanke von Tobias Jänicke wurde gefährlich, weil ein Mainzer sie noch abfälschte. Doch am zweiten Pfosten behinderten sich Sebastian Jacob und Ivan Franjic gegenseitig mehr, als es Abwehrspieler Dominic Peitz tat. Zu diesem Zeitpunkt führte Mainz 1:0. Nach einem Freistoß konnte Karl-Heinz Lappe unbedrängt einköpfen (10.). Die Torgefährlichkeit des Mainzers sollte längst bekannt sein. Dem 2:0 (34.) ging eine Kette von Fehlern voraus, ehe Sascha Wenninger beim Rettungsversuch vor dem einschussbereiten Justin Petermann den Ball ins eigene Netz beförderte.

Nach der Pause übernahm der FCS das Kommando, hätte nach einem Foul von Peitz an Jacob einen Strafstoß bekommen müssen (50.). Den Anschlusstreffer zum 1:2 besorgte der eingewechselte Fabian Eisele nach starkem Einsatz von Perdedaj und dem mit viel Übersicht gespielten Querpass von Jacob in der 65. Minute. Der FCS schnürte Mainz ein, Gillian Jurcher (56.), Manuel Zeitz (63.), Marco Kehl-Gomez (83.), Franjic (86.) und Jänicke (88.) vergaben aber gute Möglichkeiten.

„Wir haben alles an Mentalität reingeworfen“, nannte FSV-Trainer Bartosch Gaul den entscheidenden Unterschied zwischen dem FCS und dem Mainzer Nachwuchs. Dafür wurde seine Mannschaft in der Nachspielzeit belohnt. Leon Bell Bell ließ mit dem 3:1 (90.+3) den FSV jubeln. Die Stimmung beim FCS ist dagegen auf einem Tiefpunkt.

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