Weiter warten auf den Fußweg

Heusweiler. Immer wieder kommt es auf der Verbindungsstraße zwischen den Heusweiler Ortsteilen Berschweiler und Kutzhof zu Begegnungen der gefährlichen Art. Die Landstraße 265 schlängelt sich als schmales Band vorbei an Wiesen und Feldern. Die Landschaft ist idyllisch. Wer allerdings als Wanderer oder Radfahrer von Kutzhof nach Berschweiler (oder umgekehrt) gelangen will, muss Mut haben

 Schmal und risikoreich ist die L 265 zwischen Berschweiler und Kutzhof. Foto: Andreas Engel

Schmal und risikoreich ist die L 265 zwischen Berschweiler und Kutzhof. Foto: Andreas Engel

Heusweiler. Immer wieder kommt es auf der Verbindungsstraße zwischen den Heusweiler Ortsteilen Berschweiler und Kutzhof zu Begegnungen der gefährlichen Art. Die Landstraße 265 schlängelt sich als schmales Band vorbei an Wiesen und Feldern. Die Landschaft ist idyllisch. Wer allerdings als Wanderer oder Radfahrer von Kutzhof nach Berschweiler (oder umgekehrt) gelangen will, muss Mut haben.Auf dem kurvenreichen Sträßchen sind 70 Stundenkilometer erlaubt. Häufig kommt es zu riskanten Situationen, wenn sich zwei Fahrzeuge mit 70 Sachen begegnen, Fußgängern oder Radfahrern ausgewichen werden muss. Seit inzwischen 35 Jahren kämpfen die Bürger beider Ortsteile für eine Verbreiterung der Straße beziehungsweise für den Bau eines Rad- und Fußweges. Es gab Petitionen und Unterschriftenaktionen. Der Schriftverkehr zwischen Gemeinde und Landesbetrieb für Straßenbau (LfS), Parteien und Initiativen füllt Reihen von Aktenordnern. Heusweilers Ortsvorsteher Gerhard Fisch sagt: "Ein Versprechen der Verantwortlichen im Land reiht sich ans nächste, passiert ist bisher nichts außer Absichtserklärungen."

"Verärgert und enttäuscht" ist auch der Kutzhofer Ortsvorsteher Michael Jakob. "Vor zwei Jahren haben wir eine Zusage erhalten, es sah fast schon so aus, dass die Bagger anrücken, aber geschehen ist nichts." Bürgermeister Thomas Redelberger betont, dass die Gemeinde ihre Hausaufgaben in der Frage L 265 erledigt und die strittigen Grundstücksfragen geklärt habe. Zwar habe die Jamaika-Koalition in Saarbrücken 2009 den Ausbau des Radwegenetzes in den Koalitionsvertrag aufgenommen, "aber ohne Geld können auch die nichts machen", sagt Redelberger.

Nach Angaben von LfS-Sprecher Klaus Kosok haben letzte Verkehrszählungen zwischen Berschweiler und Kutzhof ergeben, dass der Verkehr vor allem bei Lastwagen stark zurückgegangen sei. Als Folge, so Kosok, könne die Straße schmaler ausgebaut werden, was zu geringeren Kosten führe. Trotzdem, die hohen Kosten, je nach Variante zwischen 800 000 und einer Million Euro, und die Tatsache, dass die geplante Trasse nicht zum saarländischen Radverkehrsplan gehöre, hätten bewirkt, dass das Projekt nicht mehr "prioritär" bearbeitet wurde.

Nun sollen auf der Grundlage der Verkehrszählungsdaten von 2010 die Pläne zum Neubau der L 265 überarbeitet werden. Ein richtiger Radweg sei nicht vorgesehen, allerdings ein befestigter Randstreifen, vergleichbar der Verbindung zwischen Kutzhof und Lummerschied. Auch eine abgespeckte Version ist nicht ohne "Baurechtschaffung anhand einer Plangenehmigung oder eines Planfeststellungsverfahrens" zu verwirklichen. Die Verfahren können Monate in Anspruch nehmen, sagt Kosok, so dass vor 2013 mit dem Umbau der L 265 nicht zu rechnen sei. Um die "verkehrssichere Verkehrsführung" zu gewährleisten, erwäge der Landesbetrieb eine Zwischensanierung.

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