Hilfreich für Patienten und Ärzte

Saarlouis. Als am Freitag der neue weiße Ford Kuga mit dem Emblem der Ärzte-Bereitschaft Saar seiner Bestimmung übergeben wurde, gab es keine Dankesworte an edle Spender wie sonst bei Autoübergaben

 Dr. Werner Thiel setzte sich gestern als erster Mediziner der Ärzte-Bereitschaft Saarlouis am Klinikum St. Elisabeth in den neuen Dienstwagen Ford Kuga. Foto: Hartmann Jenal

Dr. Werner Thiel setzte sich gestern als erster Mediziner der Ärzte-Bereitschaft Saarlouis am Klinikum St. Elisabeth in den neuen Dienstwagen Ford Kuga. Foto: Hartmann Jenal

Saarlouis. Als am Freitag der neue weiße Ford Kuga mit dem Emblem der Ärzte-Bereitschaft Saar seiner Bestimmung übergeben wurde, gab es keine Dankesworte an edle Spender wie sonst bei Autoübergaben. Denn den Allradwagen, hergestellt in Saarlouis, haben die rund 160 niedergelassenen Ärzte im Kreis selbst finanziert: Bezahlt wurde er aus einer verpflichtenden Umlage von 75 Euro je Arzt und Monat, sagte Dr. Joachim Meiser, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland (KV).Die saarlandweit eingeführte Umlage trägt zur Finanzierung der Bereitschaftspraxen für Wochenenden und Feiertage bei. "Das ist Teil des Sicherstellungsauftrages der KV für die ambulante Versorgung", sagte Meiser.

Die Bereitschaftspraxen in Saarlouis, Dillingen und Lebach sind in Krankenhäusern eingerichtet. In Saarlouis, so Meiser, profitiere die Organisation der Bereitschaftspraxis erheblich von der hohen Zahl niedergelassener Ärzte im Kreis.

Samstags und sonntags sowie an manchen Brückentagen sind die Bereitschaftspraxen von acht bis acht Uhr mit zwei Ärzten besetzt. Einer kümmert sich vor allem um die Patienten, die selbst in die Praxis kommen. Der andere macht - in Saarlouis jetzt mit dem Kuga - Hausbesuche.

Zehn Hausbesuche pro Tag im Schnitt, sagt Hans Herrmann Zipp, Allgemeinarzt aus Wadgassen und häufig in der Bereitschaftspraxis im Einsatz. Pro Samstag und Sonntag kommen im Schnitt 60 bis 80 Patienten in die Bereitschaftspraxis an der Elisabethklinik, erklärte Dr. Wolfgang Theobald, Radiologe und von der KV als Obmann der Praxis-Organisation bestellt. An manchen Brückentagen seien es auch schon weit über 100 gewesen, ergänzte der Allgemeinmediziner Benedikt Schmitt.

Diese Selbstorganisation der Ärzte im Rahmen einer Einrichtung der KV löste - in Saarlouis im Jahr 2005 - das vorherige System der ärztlichen Bereitschaften ab. Statt täglich wechselnder Telefonnummern und Adressen gibt es seitdem nur noch eine pro Einzugsbereich. Wechselnde Notdienste gibt es nur noch für die Bereiche HNO, Zähne, Augen und Kinder.

Wer Beschwerden hat, ruft in der Bereitschaftspraxis an. Am Telefon entscheidet sich, ob der Arzt rausfährt oder der Patient in die Praxis kommt. In letzterem Falle verfügt der diensthabende Arzt sofort auch über alle Möglichkeiten der Klinik.

Die Bereitschaftspraxis für Wochenenden soll indes nicht nur für die Patienten gut sein.

Meiser hob hervor, dass sie "eine flankierende Maßnahme" zur Sicherung der ärztlichen Versorgung seien. Denn jüngeren Ärzten falle die Niederlassung leichter, wenn sie ihre Arbeit flexibler und familienfreundlicher gestalten könnten. Dazu trage die Organisation des Bereitschaftsdienstes an Wochenende erheblich bei. Meiser: "Mehr zum Beispiel als zusätzliche finanzielle Anreize für eine Praxisübernahme auf dem Land."

Auf einen Blick

Die Ärzte-Bereitschaft Saar in Saarlouis ist bei Notfällen am Wochenende und an Feiertagen die zentrale Anlaufstelle der niedergelassenen Ärzte und der Kassenärztlichen Vereinigung in Zusammenarbeit mit der St. Elisabeth-Klinik Saarlouis. Einzugsbereich: die Gemeinden Überherrn, Wadgassen, Bous, Schwalbach, Ensdorf, Saarlouis sowie die Orte Leidingen, Düren, Ittersdorf und Bedersdorf. Tel: (0 18 05) 66 30 03.

Für die übrigen Gemeinden des Kreises sind die Bereitschaftspraxen am Krankenhaus Dillingen, Tel. (0 18 05-66 30 06)

und am Krankenhaus in Lebach (0 18 05-66 30 04) zuständig. we

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