Schlechte Überlebenschancen in Saarbrücken Warum wir bei einer Zombie-Apokalypse nach Rheinland-Pfalz fliehen sollten

Eine Vermietungsplattform hat in einer Studie analysiert, an welchen Orten in Deutschland man bei einem Zombie-Angriff am sichersten wäre. Das Saarland schneidet insgesamt dabei eher schwach ab – mit Ausnahme von einem Landkreis.

Im Saarland begegnet man Zombies vor allem bei Veranstaltungen wie der Fark. Doch wenn sie echt wären – wo hätte man im Saarland die größten Überlebenschancen?

Im Saarland begegnet man Zombies vor allem bei Veranstaltungen wie der Fark. Doch wenn sie echt wären – wo hätte man im Saarland die größten Überlebenschancen?

Foto: Ruppenthal

Was wäre, wenn morgen die Welt unterginge? Aber nicht irgendwie, sondern in einer sogenannten Zombie-Apokalypse. Ob Strahlung aus dem All wie im Zombie-Klassiker „Nacht der lebenden Toten“, ein Virus wie in der Videospiel-Reihe „Resident Evil“ oder gar keine Erklärung wie im Comic und der Serie „The Walking Dead“ – woher die Untoten kommen, ist relativ egal. Wichtig ist, dass die Toten sich erheben und dass sie es auf uns abgesehen haben. Versteck, Nahrung und Bewaffnung sind dann besonders wichtig. Und: Sollte man im Saarland bleiben?

Kurze Antwort: Nein. Andere Gegenden in Deutschland sind weitaus besser geeignet, um die Zombie-Apokalypse zu überleben – wenn man den Ergebnissen einer Datenstudie der Vermietungsplattform Rentola glaubt.

Es ist natürlich eher Werbegag als ernsthafte wissenschaftliche Studie. Dass die Daten, die für das Überleben in der Zombie-Apokalypse relevant sind, auch auf dem Wohnungsmarkt eine Rolle spielen, dürfte kein Zufall sein. Trotzdem: Es sind eine ganze Menge Daten eingeflossen. Die Quelle: das Statistische Bundesamt.

Die Daten sind in fünf Kategorien unterteilt:

  • Verletzlichkeit: Wie anfällig ist eine Gegend für Zombie-Attacken? In dieser Kategorie sind Zahlen wie etwa die Bevölkerungsdichte, Gesundheit oder Anzahl der Krankenhäuser relevant. Denn wo viele geschwächte Menschen auf engem Raum leben, haben Zombies leichtes Spiel.
  • Verstecke: Wie gut kann man sich in einer Gegend vor den Zombies verstecken? Hier werden unter anderem Waldfläche und die Anzahl der Wohngebäude analysiert. Denn wo viele Bäume und Gebäude stehen, da gibt es viele potenzielle Unterschlüpfe.
  • Vorräte: Wie gut können Überlebende in einer Gegend sich versorgen? Wasserversorgung, Viehbestand und Geschäfte in der Nähe sind wichtig. Denn wenn Zombies die Verbindung zur Außenwelt abschneiden, lässt sich das Essen nicht mal eben liefern oder Kleidung online bestellen.
  • Mobilität: Kommt man gut voran und kann bei Bedarf fliehen? Hier wird ein Augenmerk darauf gelegt, wie viele Fahrzeuge und Verkehrsfläche vorhanden sind und ob die Verkehrsinfrastruktur taugt. Denn wer Vorräte, andere Überlebende, Verstecke oder sogar einen Ausweg sucht, muss schnell und verlässlich vom Fleck kommen.
  • Sicherheit: Wie gut kann man sich in der Gegend gegen Zombies verteidigen? Dazu haben sich die Analysten laut Rentola-Homepage „angesehen, wer die meisten Waffen, Fachgeschäfte und Militärstützpunkte hat“. Seltsamerweise wird hier als Indikator auch „Anzahl der Kriminalitätsdelikte“ angegeben. Das dürfte wohl eher für die Attraktivität auf dem Wohnungsmarkt eine Rolle spielen.

All diese Daten werden letztlich so indexiert, dass sich für jede Kategorie ein Wert zwischen 1 und 10 ergibt, wobei 1 schlecht und 10 gut ist. Deren Durchschnittswert entscheidet dann darüber, wie gut eine Gegend insgesamt als Wohnort geeignet ist, wenn man eine Zombie-Apokalypse überleben will.

St. Wendel im Saarland bei Zombiesicherheit ganz vorne

Bemerkenswerterweise sind gleich sechs der zehn bestplatzierten Landkreise bei unseren Nachbarn in Rheinland-Pfalz. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm schafft es sogar auf Platz 1. Währenddessen schneiden die saarländischen Kreise eher mittelmäßig bis schlecht ab – außer St. Wendel! Trotz eher mäßiger Werte bei Vorräten und Mobilität schafft der Kreis es immerhin auf Platz 22 von 402. Besonders gut schneidet der Landkreis St. Wendel ab bei Verstecken (große Waldflächen), Verletzlichkeit (geringe Bevölkerungsdichte) – und Sicherheit. In letzterer Kategorie hat St. Wendel einen Index von satten 9.45, das beste Ergebnis des Saarlandes. Die Militärpräsenz dürfte eigentlich die Kreise Merzig-Wadern und Saarlouis wehrhafter machen. Wahrscheinlich ist die geringe Kriminalitätsrate hier entscheidend gewesen – wie auch immer diese in einer Zombie-Apokalypse helfen sollte.

Absolutes Schlusslicht im Saarland bei der Zombie-Sicherheit ist die Stadt Saarbrücken. Miserable Werte in den Kategorien Mobilität (vergleichsweise wenige Autos pro Person) und Vorräte (kaum landwirtschaftlich genutzte Fläche) ziehen die Landeshauptstadt bis auf Platz 343 von 402 hinunter. Am stärksten ist Saarbrücken, was Verletzlichkeit betrifft (7.34), was unter anderem an der verhältnismäßig hohen Dichte von Krankenhäusern liegt.

Ein paar Unstimmigkeiten gibt es schon: Der Landkreis Merzig-Wadern liegt im Mittelfeld und hätte wahrscheinlich besser abgeschnitten, wenn er nicht in der Kategorie Verletzlichkeit mit einem katastrophalen Index von 1.00 den niedrigsten der gesamten Studie verzeichnen würde. Betrachtet man die erhobenen Daten jedoch genauer, schneidet Merzig-Wadern in den Punkten Bevölkerungsdichte und Krankenhäuser pro Person eigentlich gut ab. Allerdings fehlen Zahlen zu Infektionsrate und Todesfällen. Ob das negativ eingeflossen ist?

Die Landkreise und die Landeshauptstadt des Saarlandes in der Zombie-Studie

  1. Landkreis St. Wendel (Platz 22, Index 8.31)
  2. Saarpfalz-Kreis (Platz 74, Index 7.55)
  3. Landkreis Saarlouis (Platz 100, Index 7.19)
  4. Landkreis Neunkirchen (Platz 118, Index 7.02)
  5. Landkreis Merzig-Wadern (Platz 290, Index 5.13)
  6. Regionalverband Saarbrücken (Platz 309, Index 4.73)
  7. Landeshauptstadt Saarbrücken (Platz 343, Index 4.22)
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