„Gesamtpaket“ geplant Ford-Betriebsrat: Focus-Produktion in Saarlouis sollte verlängert werden

Saarlouis · Der Saarlouiser Ford-Betriebsrat verhandelt mit der Geschäftsführung über eine Verlängerung der Focus-Produktion im saarländischen Werk. In Bezug auf die Verhandlungen mit einem möglichen neuen Investor bleibt der Betriebsrat zurückhaltend.

Foto: Ruppenthal

Der Betriebsrat der Ford-Werke in Saarlouis hat in einer aktuellen Mitteilung verkündet, dass er mit der Geschäftsführung in Verhandlungen stehe, um die Produktion des Focus am saarländischen Standort zu verlängern. Laut derzeitigem Sozialplan soll der Ford Focus bis Mai 2025 in Saarlouis produziert werden. Bei einer Anpassung der Tagesraten oder der Schichten steht aber laut Betriebsrat eine Laufzeitverlängerung von zwei bis sechs Monaten in Aussicht.

Dieser Punkt hänge direkt mit der Personalplanung und dem möglichen Gesamtpaket für die Sozialtarifverhandlungen zusammen. Die Eckpunkte des Gesamtpaketes will der Betriebsrat spätestens im Februar 2024 vorstellen. Themen des Gesamtpaketes sind unter anderem die Sicherung von 1000 Arbeitsplätzen, Abfindung, Qualifizierung und Transfergesellschaft. Laut Betriebsrat sind „viele Detailfragen“ zu klären. Für die Verhandlungen sind jeweils zwei Verhandlungsrunden pro Woche bis Februar angesetzt.

Ford-Betriebsrat zurückhaltend bezüglich Verhandlungen mit Investor

„Keiner wird am Ende leer ausgehen, wenn er seinen Arbeitsplatz verliert“, stellt der Betriebsrat klar. Die Betriebsvereinbarung zur Mindestabfindung sei um 20 000 Euro erhöht worden. Gleichzeitig hält der Betriebsrat fest: Die Abfindung diene lediglich als Absicherung und als Grundlage der Verhandlungen und bilde nicht seine Forderungen oder das Ergebnis ab.

In Bezug auf den möglichen neuen Investor zeigt sich der Betriebsrat zurückhaltend: Eine Investorenlösung mit mindestens 2500 Arbeitsplätzen sei immer noch die favorisierte und beste Möglichkeit – doch es habe in der Vergangenheit diesbezüglich zu viele Enttäuschungen gegeben. „Wir können uns nicht auf Eventualitäten verlassen“, heißt es in der Mitteilung des Betriebsrats. Klarheit für die Beschäftigten sei nötig; darum seien die Verhandlungen für einen Sozialplan besonders wichtig.