Die Rückkehr der Schienenbusse scheint möglich

Nonnweiler · Eine touristische Eisenbahn und daneben ein Radweg, beides von Türkismühle über Nonnweiler, Hermeskeil, Thalfang, Morbach bis Büchenbeuren ist zwar eine schöne Zukunftsvision für die Aufwertung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald, dessen Entwicklungshorizont 30 Jahre beträgt und der jetzt gerade am Anfang seiner langen Entwicklung steht, aber für Nils Göttert, Felix Jacob, Christoph Türh und Patrick Pandel von der Interessengemeinschaft (IG) Nationalparkbahn durchaus vorstellbar und auch realisierbar. Erste zu realisierende Abschnitte stellte das Quartett kürzlich bei einem Info-Abend in der Nonnweiler Kurhalle etwa 50 interessierten Besuchern vor.

 Kommen die Schienenbusse zurück auf die Hochwaldbahn? Bislang noch ungewiss, aber es gibt konkrete Pläne. Foto: Axel Munsteiner

Kommen die Schienenbusse zurück auf die Hochwaldbahn? Bislang noch ungewiss, aber es gibt konkrete Pläne. Foto: Axel Munsteiner

Foto: Axel Munsteiner

Auf dem spektakulärsten Abschnitt zwischen Thalfang und Morbach, 15 Kilometer lang, wird ein saisonaler, auf die Angebote des Nationalparks abgestimmter Ausflugsverkehr angestrebt. Dieser stellt eine Erweiterung des touristischen Angebotes dar, aber auch eine Ergänzung des Mobilitätsangebotes. Die Realisierungschancen sind gut, denn das Land Rheinland-Pfalz hat einen Fördertopf bereitgestellt, aus dem 85 Prozent der Projektkosten finanziert werden. Für zwei Brücken und ein Tunnel auf dieser Strecke fallen für die nächsten 15 Jahre keine Sanierungskosten an.

Bei dieser Touristik-Maßnahme will die IG Nationalparkbahn nicht ihr "eigenes Süppchen" kochen, sondern vielmehr in das Mobilitätskonzept der Nationalparkregion integriert werden. Außerdem stehen Kooperationen mit lokalen Touristikpartnern, Gastronomen und Attraktionen auf dem Plan. Bei erfolgreicher Umsetzung ist eine Ausweitung des touristischen Verkehrs in Richtung Hermeskeil und weiter nach Türkismühle zur Nahetalbahn durchaus möglich. Grundvoraussetzung dafür ist allerdings die Trassensicherung der Hochwaldbahn auf saarländischer Seite von Bierfeld nach Türkismühle. Um dem Wunsch der saarländischen Anrainergemeinden und des Landkreises St. Wendel nach einem Radweg auf dieser Trasse zu entsprechen, wurde ein alternativer Routenverlauf entwickelt. Diese Variante ermöglicht einen Radweg und sichert die Option einer weiteren Nutzung der Gleistrasse der Hochwaldbahn. Hierbei erweist es sich von großem Vorteil, dass die Trasse von Nonnweiler bis Türkismühle zweigleisig ausgebaut war. Daher wäre ein Radwegneubau nur auf 6,75 Kilometer direkt neben dem vorhandenem und auf dem Planum des ehemaligen zweiten Gleises nötig.

Der weitere Verlauf ist auf bereits vorhandenen Feld- und Wirtschaftswegen möglich, was die Kosten des Radwegeprojekts senkt. Die geschätzten Kosten für diese Radwegvariante belaufen sich auf etwa eine Million Euro. Im Detail wurde die vorgeschlagene Route den Zuhörern schlüssig erläutert und kann auf der Internetseite der Interessengemeinschaft nachgelesen werden. "Der Radweg ist ein Zugewinn für die Region, jedoch nicht statt, sondern mit der Hochwaldbahn", so das Fazit der vier IG-Sprecher. Im Internet: www.ig-nationalparkbahn.de Bildtext: Nils Göttert, Feklix Jacob, Christoph Türh und Patrick Pandel stellten ihre Pläne für einen Radweg von Türkismühle bis Nonnweiler neben der bestehenden Eisenbahntrasse vor.

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