Spektakuläre Übung in Altenkessel

Altenkessel · Die freiwillige Feuerwehr im Löschabschnitt West bot den Zuschauern am Samstag während ihrer Übung einiges: Erst gab es eine heftige Detonation, dann rannten Verletzte verwirrt herum. Und am Ende machte der Kreislauf einer Feuerwehrfrau wirklich schlapp.

Spätestens, seit die freiwilligen Feuerwehrleute aus dem Löschabschnitt West im Vorjahr ihre Jahreshauptübung an der Staatsgrenze zwischen Gersweiler und Schoeneck in Hollywood-Manier inszeniert hatten, sind sie für spektakuläre Übungen bekannt. So lieferten sie am Samstagnachmittag an der ehemaligen Kfz-Werkstatt des RAG-Konzerns am Ortsrand ein Spektakel.

Noch ehe die Feuerwehrleute eintrafen, zeigten sie den vielen Zuschauern, welchen Druck und wieviel Wärme eine Detonation verbreitet, die mehr als 100 Meter entfernt gezündet wird. Die Knalleffekte simulierten die Explosion, die laut der Übungsbeschreibung im Untergeschoss der Werkstatthalle entstanden sein soll. Jetzt mussten die Feuerwehrleute mehrere Verletzte in den Hallen finden und bergen.

Der erste von ihnen kam den Feuerwehrleuten offensichtlich kaum verletzt, aber unter Schock stehend, bereits an der verschlossenen Einfahrt entgegen. "Wir müssen hier raus! Alles brennt! Helft uns endlich!", schrie der Darsteller des Mimentrupps der Notfallseelsorge den Einsatzleiter, Altenkessels Löschbezirksführer Wolfgang Bauer, immer wieder an und rüttelte wie von Sinnen am Werktor und am Zaun. Die Darsteller sind dafür bekannt, dass sie ihre Rollen bis ins Detail beherrschen.

Kaum war das Tor mit Hilfe eines Bolzenschneiders geöffnet, war vom Feuerwehrmann mit dem Werkzeug Aufmerksamkeit und Reaktion gefragt. Der Darsteller schlüpfte, kaum dass das Tor einen Spalt weit offen war, hindurch und flüchtete. Hätte der aufmerksame Lebensretter ihn nicht erwischt, wäre er womöglich panisch auf die Straße gerannt - und damit in die nächste gefährliche Situation. Der Rest der anrückenden Feuerwehrleute aus den West-Löschbezirken Altenkessel, Gersweiler und Klarenthal konnte nun auf das Gelände fahren, um routiniert das Feuer zu löschen und Einsatzkräfte loszuschicken, um die übrigen "Opfer" aus dem Gebäude zu holen. Das klappte auch gut. Die Beobachter, unten ihnen Sicherheitsdezernent Harald Schindel, Saarbrückens Wehrführer Markus Rosenberger und Löschabschnittsführer Willy Wagner, hatten kaum etwas zu beanstanden. Am Ende verwandelte sich die Übung für einen Trupp aber in einen wirklichen Einsatz. Eine Feuerwehrfrau erlitt einen Schwächeanfall. Nachdem die Kameraden dafür gesorgt hatten, dass die kollabierte Kameradin besser Luft bekam, indem sie sie von Ausrüstungsteilen befreit und ihr Mineralwasser verabreicht hatten, ging es der Frau schon wieder besser. Zur Sicherheit wurde dennoch ein Rettungswagen alarmiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort