Hund löst schlimme Kettenreaktion aus
Altenkessel. Ein offensichtlich unter Schock stehender Mann hält am Samstagmittag die 130 Mitwirkenden bei der Jahreshauptübung der freiwilligen Feuerwehrleute im Löschabschnitt West in Atem. "Wo ist mein Hund?", fragt Markus Kagleder immer wieder. Er spielt den geschockten Herrn
Altenkessel. Ein offensichtlich unter Schock stehender Mann hält am Samstagmittag die 130 Mitwirkenden bei der Jahreshauptübung der freiwilligen Feuerwehrleute im Löschabschnitt West in Atem. "Wo ist mein Hund?", fragt Markus Kagleder immer wieder. Er spielt den geschockten Herrn. Oder er fuchtelt mit seinem Schraubenzieher herum und fordert die Feuerwehrleute auf: "Komm, wir müssen die Autos aufmachen und den Leuten helfen." Mit seinem Wirken hat Kagleder die Feuerwehrleute so beeindruckt, dass sie später bei der kleinen Beförderungsfeier am Feuerwehrgerätehaus Altenkessel immer wieder darüber sprechen. Wie spektakulär die Übung angelegt ist, zeigt sich auch darin, dass die Landstraße L 270 auf Höhe des Friedhofs voll gesperrt ist. Und das ist laut Übungsvorgabe geschehen: Kagleder hat am Straßenrand mit seinem Hund gespielt, als der einem kleinen Ball nachgejagt ist. Er lief über die Straße und hat so eine fatale Kettenreaktion ausgelöst. Vier Autos und ein Bus verwandeln sich innerhalb von Sekunden in Schrott. Überall liegen blutüberströmte Körper am Unfallort, andere Verletzte laufen wie unter Schock ziellos umher. "Es ist uns schnell gelungen, die chaotische Einsatzstelle zu strukturieren", wird Saarbrückens Wehrführer Tony Bender die Feuerwehrleute aus Alt-Saarbrücken, Dudweiler, Altenkessel, Gersweiler und Klarenthal ebenso loben, wie die Hilfskräfte des Deutschen Roten Kreuzes. Auch die Notfallseelsorger, der Notarzt und der Mimentrupp hätten die gestellten Aufgaben toll erledigt. Kagleder wurde übrigens mit einer Notlüge unter Kontrolle gebracht, ein Feuerwehrmann nach der Übung augenzwinkernd: "Ich habe ihm gesagt: Geh mit den beiden mit, die bringen dich zu deinem Hund." Das wahre Happy End gab es aber erst später. "Zum Übungsende überbrachten wir ihm die Nachricht, dass ein Hund wohlbehalten im Tierheim Saarbrücken auf ihn wartet", so Feuerwehrsprecher Raphael Mailänder. Auch an einem richtigen Bus üben zu können, sei für die meisten Feuerwehrleute eine wichtige Erfahrung gewesen, meint Hans-Werner Schmitz, der den erkrankten Löschabschnittsführer Willi Wagner vertrat.