Erschöpft und müde waren sie am Schluss wohl alle. Der Sparkassen-Cup in Völklingen bedeutet jedes Jahr einen Basketball-Marathon - für die rund 250 Zuschauer wie auch für die Spieler. Acht Stunden verbrachten die Teams vergangenen Samstag in der Hermann-Neuberger-Halle. Am Ende bewies der TV Saarlouis den längsten Atem. Das Team von Trainer Chris Cummings stellte drei Wochen vor Beginn der Regionalliga-Saison seine starke Form unter Beweis und setzte sich als einzige Mannschaft ohne Niederlage gegen den AS Soleuvre (1. luxemburgische Liga), den Liga-Rivalen und Ausrichter Baskets 98 Völklingen und den 1. FC Kaiserslautern (Oberliga) durch.

Kurz vor Beginn des Liga-Alltags bedeutet ein solches Turnier eine erste Standortbestimmung und Orientierung für die Mannschaften. Der TV Saarlouis machte deutlich, dass er in der bevorstehenden Saison im Kampf um Meisterschaft und Aufstieg eine Rolle spielen wird. Anders als beispielsweise die Baskets 98 muss die Mannschaft sich nicht mehr aufeinander einstimmen. Denn Chris Cummings kann auf den kompletten Kader der vergangenen Saison zurückgreifen, verstärkte sich zusätzlich mit dem Zwei-Meter-Mann Marcus Kästner von der TVG Trier (Oberliga). Einzig der AS Soleuvre konnte den Saarlouisern Paroli bieten und verlor dieses Spiel nur knapp mit 43:46.

Ungewöhnlich stark für einen Basketball-Oberligisten präsentierte sich der 1. FC Kaiserslautern. Gegen die Baskets und den TV Saarlouis hielten sie gut mit. Mit 45:55 mussten sie sich gegen die Völklinger geschlagen geben. Im letzten Spiel des Turniers unterlagen die Gäste aus der Pfalz Saarlouis nur knapp mit 49:57 und bewiesen, dass sie wohl beste Chancen auf den Aufstieg in die 2. Regionalliga haben werden.

Mit sich selbst und der neuen Situation zu kämpfen hatten die Gastgeber. Die Baskets 98 waren kaum wieder zu erkennen: Am Samstag kam ein vorwiegend junges Team zum Einsatz. Potenzial haben die Neuen. Das konnten sie immer wieder durch schöne Aktionen unter Beweis stellen. Doch das gesamte Zusammenspiel ist noch ausbaufähig. Im ersten Spiel gegen Saarlouis (45:57) war die Motivation hoch und die Spieler noch frisch. 25:21 lag der TV Saarlouis nach der ersten Halbzeit, die zwölf Minuten dauerte, vorne. "Bei den Baskets und uns war es wie so oft, wenn wir gegeneinander spielen. In der ersten Halbzeit ist es knapp, doch dann fehlt ihnen die Luft", sagte Cummings.

Im Spiel gegen den AS Soleuvre (47:63) vergaßen die Völklinger anfangs zu verteidigen und ließen die Luxemburger schon nach drei Minuten 11:2 davon ziehen. Zu viele Ballverluste, zu viele einfache Fehler - daran muss Trainer Jörg Arand in den nächsten Wochen noch arbeiten. Einer der wenigen Alteingesessenen, Center Pascal Zimmer, zeigte sich trotz der hohen Fehlerquote optimistisch. "Das wird noch viel Arbeit. Aber die Grundstimmung ist gut und ganz wichtig ist, dass alle wollen", sagt er und fügt schmunzelnd hinzu: "Außerdem wird nächste Woche ja noch etwas passieren." Gemeint ist ein neuer Mann unter dem Korb, der das Team komplettieren soll. Ein Guter soll es natürlich sein, doch den Namen wollen die Baskets 98 Völklingen erst kommende Woche bekannt geben.