Präventionsforum in St. Wendel Damit Saarländer gesund älter werden

St. Wendel · Während eines Präventionsforums in St. Wendel wurden Ideen und Projekte zu diesem Themenfeld vorgestellt. Fachpersonal war vor Ort.

 Sportwissenschaftler Arne Morsch referierte beim Präventionsforum.

Sportwissenschaftler Arne Morsch referierte beim Präventionsforum.

Foto: Frank Faber

„Gesund älter werden im Saarland“, damit beschäftigte sich das erste Präventionsforum für Fachpersonal aus den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung, Medizin, Pädagogik, Sozialwesen und Politik im St. Wendeler Landratsamt. Ziel des Forums sei es, Impulse zu geben, die Netzwerkarbeit zu fördern und Partnerschaften und Ressourcen zu bündeln. „Wir sind ausgebucht“, freute sich Lisa Schwickert, die Projektbeauftragte des veranstaltenden Vereins für Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGis). Vorgestellt wurden unter anderem bestehende Projekte wie „Fit und Vital“ vom Saarländischen Turnerbund oder „Paten mit Herz“ vom St. Wendeler Marienkrankenhaus. Referent Uto Scheidt vom Gesundheitsnetz Untere Saar beleuchtete in der Ideenwerkstatt das Thema „Gesund kognitiv altern“. Er stellte dazu fest: „Es wird mehr ältere Arbeitnehmer im Zuge der Demografisierung geben und wenn man Digitalisierung anbietet, können dabei die jungen Menschen mitgenommen werden“. Und bei allen Projekten, so Scheidt weiter, sei eine soziale Kontrolle wichtig. „Wir können nicht alles an die Kommunen übergeben, man braucht die Dorfgemeinschaft“, betonte Scheidt. Und dabei sei die Installation einer übergreifenden Wissensorganisation wichtig. „Man muss wissen, was gut gegangen und was schief gelaufen ist, dafür muss ein enger Austausch entstehen“, plädierte Scheidt.

Über Senioren-Sicherheit sprach Claudia Ruppert vom Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). „Wichtig ist, dass die Mobilität bei den älteren Menschen beispielsweise durch Seniorenbusse erhalten bleibt“, so die Projektbeauftragte Schwickert. Ihre PuGis-Kollegin Anna Meyer stellte in ihrem Vortrag das Projekt „Ernährung 60plus“ vor. Dabei nahm sie das Ernährungsverhalten und ihre Folgen unter die Lupe. „Senioren sind nicht gleich Senioren“, differenzierte Referentin Meyer. 35 Prozent der Senioren würden bei ihren Mahlzeiten die empfohlene Menge an Fleisch überschreiten. Der Verzehr von Gemüse, Pilzen und Hülsenfrüchten würde laut ihrer Studie von 85 Prozent der Senioren nicht erreicht. „Zudem wird der Alkoholkonsum deutlich überschritten“, mahnte Meyer. Deshalb bestehe Bedarf an präventiven Maßnahmen im Alter zum Thema Ernährung.

Sportwissenschaftler Arne Morsch  von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken meinte: „Es ist wissenschaftlich gut nachgewiesen, dass regelmäßige körperliche Aktivität Risikofaktoren für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv beeinflusst und die Sterblichkeit aufgrund dieser Erkrankungen reduziert“. Wenn es um die Vorbeugung von Erkrankungen gehe, werde einem präventiven Ausdauer- und Krafttraining eine besondere Bedeutung beigemessen. „Da dies in unterschiedlichen Formen, Intensitäten und Umfängen erfolgen kann, wurden die präventiven Effekte eines Ausdauertrainings nach der Dauer- und der Intervallmethode sowie eines Kraftausdauertrainings untersucht“, berichtete der Dozent. Das körperliche Training sei kein Wundermittel, aber eine gute Medizin. „Jeder kann auf sein Gesundheitskonto einzahlen und das am besten mit einem bisschen mehr, als nur eine Runde um den Block zu drehen“, forderte Morsch.

Nun sei es wichtig, so Schwickert, dass die Projekte auch saarlandweit bekannt werden. „Denn wir hatten gute Angebote beim Forum dabei“, fand sie. Diese sollen nun in die Tätigkeit des Arbeitskreises „Gesund älter werden im Saarland“, dessen Gründung für Februar vorgesehen ist, einfließen. „Wir können nun in eine weitere Phase gehen und Hilfe geben für die, die auch Hilfe benötigen“, resümierte PuGis-Geschäftsführer Dirk Mathis. Laut der Projektbeauftragten Schwickert soll das Präventionsforum nun alle zwei Jahre an wechselnden Standorten im Saarland fortgesetzt werden.

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