Bundespräsident hat geladen Umwelt-Campus zeigt, wie Zukunft geht

Neubrücke · Mit verschiedenen Projekten ist die Fachhochschule bei der digitalen „Woche der Umwelt“ präsent.

 Kreative Ideen gesucht: Dies ist ein IoT-Sensor zur regenerativen Stromproduktion im eigenen Programm.

Kreative Ideen gesucht: Dies ist ein IoT-Sensor zur regenerativen Stromproduktion im eigenen Programm.

Foto: M.Gisch/Matthias Gisch

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) lädt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zur digitalen „Woche der Umwelt“. Mehr als 150 Aussteller aus Forschung und Wissenschaft sowie Wirtschaft und Technik wollen am 10. und 11. Juni innovative Lösungen für die Probleme unserer Zeit präsentieren.

Aufgrund des Pandemiegeschehens wurde die für 2020 geplante Veranstaltung auf dieses Jahr verschoben und wird nun in hybrider Form nachgeholt. Auch der Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) wurde durch eine vom Bundespräsidenten eingesetzten Fachjury zur Teilnahme ausgewählt, teilt ein UCB-Sprecher mit.

Der UCB belegt im weltweit führenden Nachhaltigkeitsranking GreenMetric einen Spitzenplatz (Spitzenreiter in Deutschland und weltweit Rang sechs bei mehr als 900 teilnehmenden Hochschulen). Unter dem Motto „Nachhaltig. Innovativ. Digital“ beschäftigen sich Forschende und 2400 Studierende aus den Fachrichtungen Informatik, Erneuerbare Energien, Maschinenbau, Umwelt- und Betriebswirtschaft, Verfahrenstechnik sowie Wirtschafts- und Umweltrecht mit drängenden Problemen unserer Zeit.

Die von der Fachjury ausgewählte IoT2-Werkstatt ist Beispiel dafür, wie die digitale Transformation in Deutschland gelingen und der jungen Generation das digitale Rüstzeug zur Zukunftsgestaltung vermittelt werden kann, so der Sprecher weiter. Dazu wurde eine Open-Source-Bildungsplattform mit Hardware und Lehrinhalten „Made in Germany“ entwickelt, die aktuelle Themen wie das Internet der Dinge und die künstliche Intelligenz für jedermann anfassbar mache. Das Land Rheinland-Pfalz hat dieses Konzept bereits aufgegriffen und als Teil von IoT-Projekttagen in das Lehrkonzept an den Informatik-Profilschulen integriert. Mit der IoT2-Klimawerkstatt zeige der Umwelt-Campus nun innovative Möglichkeiten und liefere Blaupausen zur gesellschaftlichen Umsetzung auch in Bürgerprojekten.

So lassen sich etwa die Strommarkt-Daten der Bundesnetzagentur mittels Cloud-Anbindung direkt als Software-Sensor im eigenen Programm nutzen. Bei Überschuss an regenerativen Energien können damit beispielsweise elektrische Verbraucher im eigenen Haushalt effizient geschaltet werden.

Ein anderes Exponat demonstriert den Einsatz eines Pegel-Messgerätes zur Überwachung der Wasserstände an kleinen Gewässern. Bei Starkregenereignissen gewinne der Katastrophenschutz so wertvolle Zeit zur Einleitung von Schutzmaßnahmen.

„Wir brauchen nicht nur die künstliche Intelligenz, sondern auch die vielen kreativen Ideen digitaler Tüftler im Lande, um die Resilienz der Gesellschaft zu erhöhen“ meint Professor Klaus-Uwe Gollmer, einer der Initiatoren der Werkstatt. Als Mitglied der bundesweiten MINT-Allianz unterstützt die Werkstatt deshalb auch Schüler im pandemiebedingten Homeschooling, zum Beispiel durch eine Bauanleitung für eine CO2-Luftgüteampel.

Aber die Digitalisierung erfordert auch den Einsatz von Ressourcen. Informations- und Kommunikationstechnik trage substanziell zum Energieverbrauch und damit zu den weltweiten CO2-Emissionen bei. Forscher des UCB haben mit dem Blauen Engel für Software Kriterien entwickelt, die die Ressourcenwirkungen von Software erfassen und damit einen Wettbewerb entsprechender Produkte ermöglicht. Die Vergabe dieses bundesweiten Gütesiegels gestattet Verbrauchern die Bewertung der Ressourcen- und Energieeffizienz.

Der nächste Info-Tag des UCB ist für Dienstag, 22. Juni, angesetzt.

 Der Umwelt-Campus im benachbarten Neubrücke ist bei der „Woche der Umwelt“ vertreten.

Der Umwelt-Campus im benachbarten Neubrücke ist bei der „Woche der Umwelt“ vertreten.

Foto: Christopher Müller-Dönnhoff
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