Pfarrsälchen in Namborn neu renoviert

Namborn. "Wie eine Familie brauchen auch wir, eine christliche Gemeinde, verschiedene Räume. Und das ist neben der Kirche das Pfarrheim". Der Namborner Pfarrer Christian Scheinost weiß, dass Kirche und Gemeinde nicht nur als Gottesdienst erlebt wird

 Die Einsegnung durch Pfarrer Christian Scheinost (rechts). Foto: atb

Die Einsegnung durch Pfarrer Christian Scheinost (rechts). Foto: atb

Namborn. "Wie eine Familie brauchen auch wir, eine christliche Gemeinde, verschiedene Räume. Und das ist neben der Kirche das Pfarrheim". Der Namborner Pfarrer Christian Scheinost weiß, dass Kirche und Gemeinde nicht nur als Gottesdienst erlebt wird. "Ein Pfarrheim gibt den kirchlichen und profanen Veranstaltungen im wahrsten Sinne des Wortes Raum", sagte er in seiner Festansprache. Und auf diesen Raum mussten die Christen in Namborn rund 50 Jahre warten. Doch was lange währt, wurde diesen Sonntag endlich gut. 100 Christen folgten der Einladung in die Pfarrkirche, um anschließend ihr renoviertes "Pfarrsälchen" einzuweihen. Der Raum soll nun ein Zuhause sein für die Frauengemeinschaft, katholische Kinder- und Jugendgruppen, Kirchenchor, Räte sowie für Andachten und kleinere Feiern. Untermalt vom 20-köpfigen Kirchenchor Namborn unter der Leitung von Konrad Ludwig feierten die Christen an den festlich geschmückten Tischen und um das Gotteshaus in Zelten bis in die Abendstunden. Schon 1955 bis 1957 veranlasste der damalige Pastor Peter Bosch den Bau einer Sakristei mit einem darunter liegenden Pfarrsaal. Doch schon kurze Zeit später wurde deutlich, dass dieser Raum zu wenig Platz bot. Es sollte ein Kindergarten mit größerem Pfarrheim entstehen. Als Pfarrer Franz Schlemmer 1965 die Pfarrei übernahm, legte er das Vorhaben zu den Akten. Es sollten keine Schulden entstehen, und das Pfarrheim würde den Wirten im Dorf das Geschäft wegnehmen. 1985 wollten der Pfarrverwaltungsrat und der Pfarrgemeinderat unterhalb der Schule auf dem pfarreigenen Grundstück in der Goethestraße das Bauvorhaben fortsetzen. Doch das Projekt schlief erneut ein. 2002 stand dann das Konzept mit dem Beginn der Tätigkeit von Pfarrer Christian Scheinost erneut auf der Tagesordnung. Zunächst legte die Pfarrei die Mauern von Sakristei und Pfarrsaal trocken (die Folge nicht ausreichender Isolierung) und ließ das Dach und die Toilettenanlagen erneuern. Als dann im September 2007 ausreichend finanzielle Mittel aus Erlösen, Kollekten, privaten sowie einer großzügigen Spende der Frauengemeinschaft zur Verfügung standen, konnte das Vorhaben schließlich gestartet werden. Das alte "Pfarrsälchen" sollte ein neues werden. Mit tatkräftiger Unterstützung ehrenamtlicher Helfer konnte der Raum ausgeräumt, der alte Boden entfernt und mit der Erneuerung begonnen werden. Unzählige Firmen zeigten sich, so Scheinost, weit über ihre Angebote spendabel. Heraus kam ein heller und moderner 30-Quadratmeter-Raum. Die Kosten belaufen sich auf 33000 Euro. "Ohne Zuschuss vom Bistum, aber mit rund 4000 Euro reinen Spenden konnten wir das möglich machen", strahlt Pfarrer Scheinost übers ganze Gesicht. "Ich möchte zwei Namen nennen: Albert Thinnes und Jörg Benz. Sie trieben mit viel Zeit-, Arbeitseinsatz und großem Engagement die Arbeiten voran. Unter den Glückwünschen sprach auch Arnold Becker in Vertretung für den Namborner Bürgermeister, Theo Staub, seinen Dank aus: "Der neue Raum ist eine echte Bereicherung. Unsere Gesellschaft wäre viel ärmer ohne diese Idealisten, die sich trotz der heutigen Zeit ehrenamtlich engagieren und finanzielle Mittel zur Verfügung stellen." Für Scheinost ist der Raum "das gute Wohn-, Ess- und Arbeitszimmer der Pfarrgemeinde. Passen wir miteinander darauf auf, dass es lange so erhalten bleibt." mat

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort