Viele Mitteilungen und Anregungen Letzte Beschlüsse fielen vor der Sommerpause

Namborn · Für 13 der 27 aktuellen Mitglieder des Namborner Gemeinderats endete mit der jüngsten Sitzung ihre Zeit in dem Gremium.

 Im Rathaus der Gemeinde Namborn stand vor der Sommerpause die letzte Sitzung des Gremiums für die endende Legislaturperiode an.

Im Rathaus der Gemeinde Namborn stand vor der Sommerpause die letzte Sitzung des Gremiums für die endende Legislaturperiode an.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

In Südafrika besiegelte eine neue Verfassung das Ende der Apartheid. Im italienischen Imola verunglückten an einem Wochenende die Formel-Eins-Piloten Roland Ratzenberger und Ayrton Senna. Helmut Kohl war Bundeskanzler. Und in die Fußstapfen von Richard von Weizsäcker als Bundespräsident trat am 1. Juli Roman Herzog. Außerdem war 1995 das Jahr, in dem Hugo Frei für die Christdemokraten in den Namborner Gemeinderat einzog. Viel Wasser floss seither den Hettersbach herunter – Frei blieb. Bis jetzt. Wenn sich der neue Rat im August konstituiert, ist Frei nicht mehr dabei. Nach 25 Jahren Ratsmitgliedschaft ist für den Namborn Ortsvorsteher Schluss.

Was passiert gerade am Kindergarten in Namborn beziehungsweise in dem Raum in der früheren Lehmschule, der für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) reserviert ist? Was ist mit dem dortigen Bistro, das vor kurzem saniert wurde? Wieso wurde ein Bauwagen auf dem Namborner Bauhof so abgestellt, dass er den Nachbarn sozusagen als nerviger Blickfang daherkommt? Was ist mit dem Teil der Alten Trierer Straße, der durch die Gemeinde Namborn führt? Da seien drei Pfosten, die es Autofahrern unmöglich machen sollten, die Straße als Schleichweg zu benutzen, entwendet worden. Und wann und wo werde eigentlich die Kehrmaschine der Gemeinde einsetzt? Diese und noch mehr Fragen hatte sich Hugo Frei auf seinem Block notiert. Und eine nach der anderen arbeitete sie der Sprecher der CDU-Fraktion im Namborner Gemeinderat unter dem Tagesordnungspunkt „Mitteilungen und Anfragen“ ab – quasi als letzte Amtshandlung.

Für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement dankte ihm hernach nicht nur Bürgermeister Sascha Hilpüsch (SPD), sondern alle anwesenden Ratsmitglieder spendeten Frei Applaus – über alle Parteigrenzen hinweg. Für seine Tatkraft und Engagement könne man ihm „gar nicht genug danken“, sagte Hilpüsch und überreichte dem scheidenden Ratsmitglied einen Korb mit kulinarischen Köstlichkeiten. Einen solchen bekam auch der ebenfalls scheidende SPD-Fraktionssprecher Klaus Schnur, ebenfalls viele Jahre Mitglied des Rates.

Elf weitere der insgesamt 27 Ratsmitglieder werden dem im vergangenen Mai neu gewählten Gremium nicht mehr angehören. Sie mussten ebenfalls nicht mit leeren Händen scheiden und bekamen vom Bürgermeister je eine Flasche Weißwein sowie eine Urkunde überreicht. So sie denn anwesend waren. Denn nicht wenige der Abgänger verabschiedeten sich sozusagen aus der Ferne von ihren Ratskollegen.

Dessen ungeachtet fasste der Rat auf seiner letzten Sitzung Beschlüsse. Und Freis Fragen beantwortete Bürgermeister Hilpüsch. Zusammengefasst: Eine Delegation aus dem Rathaus habe sich in der Lehmschule umgesehen – ohne dass etwas dabei herausgekommen wäre, „worüber wir öffentlich informieren könnten“. Das betreffe das Bistro. Zum DRK erklärte Hilpüsch, dass es „überhaupt kein Interesse gibt, das DRK auszulagern – ganz im Gegenteil“. Alles solle so erhalten bleiben, wie es ist. Es sei jedoch überlegenswert, die derzeit vom DRK für sein Fahrzeug genutzte Garage dem Kindergarten zuzuschlagen. Und für das DRK eine neue zu bauen, in die von der Straße direkt eingefahren werden könnte. „Das ist eine Überlegung, aber die ist noch nicht ans DRK oder sonst jemanden weitergetragen worden“, sagte Hilpüsch

Der vor Jahren vom Kindergarten-Förderverein erworbene Bauwagen, der lange Zeit auf dem Gelände ungenutzt und abgesperrt herum stand, stehe auf dem Bauhof, weil er nun in Schuss gebracht werden soll. Er bekomme einen einfachen Elektro-Anschluss verpasst und die Tür werde befestigt. Dann wolle der Förderverein den Wagen innen ausbauen und ihm einen neuen Anstrich verpassen. Das soll zeitnah vonstatten gehen und der Wagen wieder vom Bauhof-Gelände verschwinden.

Alsdann bestätigte Hilpüsch das Verschwinden der drei Pfosten bei Baltersweiler und erklärte, dass die Polizei eine „Diebstahlsanzeige erfasst“ habe. Und er forderte alle auf, die etwas über das Verbleiben der Pfosten wissen, sich zu melden.

Die Kehrmaschinen komme in allen Ortsteilen zum Einsatz, ein konkreter Einsatzplan sei bislang nicht erstellt worden. Es solle aber jeder Ortsvorsteher angeschrieben werden, damit dieser der Verwaltung mitteilt, wann und wo er einen Einsatz in seinem Ort für angebracht hält. Die Einsatzzeiten sollten sich jedoch in einem gesunden Maße halten, damit der Verschleiß und die damit einhergehenden Kosten für die Instandhaltung nicht aus dem Ruder laufen.

Ebenfalls nicht aus dem Ruder laufen sollen die Kosten für die elektronische Datenverarbeitung (EDV). Es gibt viele neue datenschutzrechtliche Vorgaben und sicherheitsrelevante Anforderungen, denen eine Kommunalverwaltung heutzutage gerecht werden muss. Das kostet Geld. Daher beschloss der Namborner Gemeinderat den Umzug der Verwaltungs-Server. Den betreut die Firma Krämer IT-Solutions. Das Ziel ist Losheim. Dort wird die Namborner Verwaltung an das KÜS-Rechenzentrum angeschlossen – nach den neuesten Standards von Datenschutz und Datensicherheit.

Weiter kam der Gemeinderat einstimmig überein, im Bereich Mühlenweg und Einmündungsbereich Asweilerweg in Gehweiler in Sachen Überflutungsschutz tätig zu werden. Auslöser waren mehrere starke Regenfälle, die den Kanal an jener Stelle überfordert hatten. Nun haben die Ratsmitglieder die Gemeindeveraltung angewiesen, das Unternehmen Merker Bau aus Dienstweiler mit der „Fremdwasserentflechtung Mühlenweg“ zu beauftragen. Der Angebotspreis – das Unternehmen setzte sich gegen vier Mitbewerber durch – liegt bei 81 342 Euro. Ebenso wurde beschlossen, einen Rettungssatz für die Feuerwehr der Gemeinde zu kaufen. Das Set beinhaltet Aggregat, Schere, Spreizer, das erforderliche Zubehör und wird für das im Löschbezirk Hirstein stationerte Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug angeschafft. Die Kosten belaufen sich laut Angebot auf 23 707 Euro.

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