Fünfzig Sänger entfalteten barocke Pracht

Marpingen. Vor 175 Jahren gründete sich in der Pfarrei Maria Himmelfahrt Marpingen ein Kirchenchor, und auch heute noch ist er ein wichtiger Kulturträger des Ortes: Beim Festkonzert mit Werken vom Barock bis zur Romantik blieb in dem großen Gotteshaus fast kein Platz unbesetzt

 Im Vordergrund die Solisten von links nach rechts: Sandra Brill, Astgrid Meisberger, Manuel Horras und Adolf Seibel.  Foto: B&K

Im Vordergrund die Solisten von links nach rechts: Sandra Brill, Astgrid Meisberger, Manuel Horras und Adolf Seibel. Foto: B&K

Marpingen. Vor 175 Jahren gründete sich in der Pfarrei Maria Himmelfahrt Marpingen ein Kirchenchor, und auch heute noch ist er ein wichtiger Kulturträger des Ortes: Beim Festkonzert mit Werken vom Barock bis zur Romantik blieb in dem großen Gotteshaus fast kein Platz unbesetzt.Fünfzig Sängerinnen und Sänger entfalteten unter Chorleiter Wolfgang Trost mühelos barocke Pracht wie auch die geforderte Sensibilität in der Ausgestaltung langer Bögen bei den Sätzen "Lobt den Herrn" von Georg Friedrich Händel, einer weniger bekannten biblischen Motette "Ab ortu solis" von Johann Michael Haydn und dem beliebten Bach-Choral "Jesus bleibet meine Freude". Höchst kompetent umrahmten und stützten Mitglieder der Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern und Kantor Thomas Martin an der Chororgel den Gesang.Von der Sopranistin Astrid Meisberger angeführt, ergänzten Sandra Brill (Mezzospran) und Gerhard Spaniol (Bariton) das Solistenensemble in einer anonymen Komposition des 113. Psalms ("Laudate pueri Dominum"). Als marianische Gesänge erklangen ein frühklassisches Magnificat von Franz Xaver Brixi, vom Solistenquartett (mit dem Tenor Manuel Horras und dem Bass Adolf Seidel) schlicht, aber überzeugend deklamiert, und ein schönes "Salve Regina" des Barockmeisters Meinrad Spieß für Mezzosopran.In Bestform zeigte sich der Chor bei Mozarts "Krönungsmesse", wo er, wie im "Credo", sowohl Durchschlagskraft als auch differenzierte Dynamik bieten konnte. Wolfgang Trost verlangte oft zügige Tempi und dirigierte souverän, das wohlausgewogene Soloquartett setzte eigene Glanzlichter.Mit Psalm 42 "Wie der Hirsch schreit" von Felix Mendelssohn Bartholdy erreichte der Chor seinen Höhepunkt: Zu bewundern waren die Geschlossenheit der Stimmgruppen, auch bei den Männern, und der sich perfekt entwickelnde Gesamtklang. Das stattliche Volumen des doch relativ klein besetzten Orchesters präsentierte sich ebenso in César Francks "Laudate Dominum" (Psalm 150). Obligate Orgel sowie Pauken und Trompeten trugen hier selbstverständlich ihr Teil dazu bei. Die Zuhörer spendeten nach dem Festkonzert lange herzlichen Beifall.

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