Knochenarbeit für junge Sänger

Marpingen. "Sicher bedeuten diese Aufnahmen für die CD Knochenarbeit. Viele Stellen müssen mehrfach wiederholt werden, und doch macht es unglaublich viel Spaß mit diesem Chor zu arbeiten", erklärte die 20 Jahre alte Sopranistin Berit Maue aus Bliesen am Samstagabend nach vier Stunden harter Sangesarbeit

 Zwei Tage lang höchste Konzentration war in der Marpinger Kirche gefordert. Foto: Grell

Zwei Tage lang höchste Konzentration war in der Marpinger Kirche gefordert. Foto: Grell

Marpingen. "Sicher bedeuten diese Aufnahmen für die CD Knochenarbeit. Viele Stellen müssen mehrfach wiederholt werden, und doch macht es unglaublich viel Spaß mit diesem Chor zu arbeiten", erklärte die 20 Jahre alte Sopranistin Berit Maue aus Bliesen am Samstagabend nach vier Stunden harter Sangesarbeit. Gerade mal vier Stücke hatte sie mit ihren 39 Sangeskollegen des Landesjugendchores bis dahin geschafft, Zeit zum Verschnaufen und um sich auf die Messe in der Marpinger Pfarrkirche Maria Himmelfahrt vorzubereiten. Gelassene Stimmung"Die Kirche ist wunderbar abseits von Straßenlärm gelegen und hat eine tolle Akustik und eine sehr schön klingende Orgel", erklärte Alexander Lauer, Chorleiter, warum die Wahl auf Marpingen gefallen war. "Zudem sind wir hier ganz toll aufgenommen worden und vieles wurde uns einfach so ermöglicht", ergänzte Stefanie Fels-Lauer, Stimmbildnerin des Chores und seit vier Wochen Ehefrau des Chorleiters. Beide wirkten trotz des leichten Zeitverzugs am Samstagabend gelassen. "Es nutzt nichts, wenn wir die Stücke auf Biegen und Brechen durchziehen", betonte er. Schon einmal hat der Chor, der seit drei Arbeitsphasen besteht, eine CD aufgenommen, nun hat sich Lauer mit Gunni Mahling aus Saarbrücken einen Tonmeister ausgesucht, der sehr erfahren mit der Aufnahme von Chören ist. Und auf ihm lastete während des zweitägigen Marathon-Singens viel Verantwortung. Akribisch verfolgte er mit seinem Team Ton für Ton, unterbrach immer wieder und ließ in Absprache mit Lauer gewisse Passagen erneut einsingen. "Hier sind auch psychologische Fähigkeiten ganz wichtig. Die Kritik sollte immer positiv sein und die Unterbrechungen nicht zu häufig, sonst hat der Chor plötzlich das Gefühl, nichts würde klappen", so der Chorleiter. Den Aufnahmen vorausgegangen war eine intensive Arbeitsphase über den Sommer mit drei Konzerten in den vergangenen Wochen. Die Aufnahme am Ende forderte von den jungen Amateuren, denn alle sind noch in der Ausbildung oder im Studium volle Konzentration ab. Schon eine kleine Hörprobe vor dem Gottesdienst zeigte eindrucksvoll, auf welch hohem Niveau im Landesjugendchor gesungen wird. Und darum sind Berit Maue und auch Susanne Mayer, Studentin aus Saarbrücken bereits seit drei Jahren mit dabei. Erstaunlich finden sie es, dass trotz der zahlreichen Neuzugänge gerade in diesem Jahr es der Chor so schnell geschafft hat, in dieser Qualität zu singen. "Wir bieten den Jugendlichen an, auch mal ungewöhnliche Literatur zu singen und mit einer Stärke von 40 Mitgliedern ist das Repertoire einfach unerschöpflich", erklärte Lauer und malte ganz nebenbei einige Notenlinien auf ein Stück Papier, um schnell noch vor der Messe einen Zwischengesang zu komponieren. Musik ist das Leben des Dekanatskantors, aber auch die Mitglieder des erfolgreichen Landesjugendchores haben sehr viel Spaß an der Musik. "Sonst würde man wohl kaum ein ganzes Wochenende opfern, um hier die Stücke auf CD zu singen. Jeder strengt sich an, jeder steht hinter dem Projekt", sagte Johannes Backes aus Weiskirchen, seit zwei Arbeitsphasen dabei und wie wohl alle Mitglieder überaus gespannt darauf, was Tonmeister Mahling am Ende aus dem arbeitsintensiven Wochenende auf CD bringen wird.

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