Schwere Übung verlangt Rettern alles ab

Quierschied. In der Sebastian-Bach-Straße riefen am vergangenen Mittwochabend Kinder um Hilfe, andere lagen auf der Straße und warteten auf Rettung. Erwachsene waren in Autos eingeklemmt, einige nicht mehr bei Bewusstsein

Quierschied. In der Sebastian-Bach-Straße riefen am vergangenen Mittwochabend Kinder um Hilfe, andere lagen auf der Straße und warteten auf Rettung. Erwachsene waren in Autos eingeklemmt, einige nicht mehr bei Bewusstsein. Rettungsassistent Stephan Obermayr von der Quierschieder Feuerwehr hatte zwei Pkw und einen Bus mit Darstellern präpariert und ließ diese "Verkehrsunfall spielen".Für die Einsatzkräfte der Malteser, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Feuerwehr sollte alles möglichst echt aussehen. Dann alarmierte er die Einsatzkräfte; denen bot sich mitten in Quierschied das Bild eines schweren Verkehrsunfalls mit einem im Sprachgebrauch der Rettungsdienste "Massenanfall von Verletzten".

Gegen 18.30 Uhr, so der Plan Obermayrs, war ein Bus im Kreuzungsbereich der Sebastian-Bach-Straße und der Straße Heidekorn mit zwei Pkw zusammengestoßen. Schon den ersten Einsatzkräften bot sich ein Bild der Verwüstung. Der Bus war gegen einen Baum geprallt, ein Pkw lag auf der Seite, der zweite war zerstört. "Wir haben in Quierschied nicht oft Einsätze wegen Verkehrsunfällen mit Personenschaden, aber hin und wieder kommt das vor", sagte Wehrführer Jürgen Meiser. Bei der Übung machte sich der Feuerwehrchef der Gemeinde eifrig Notizen.

"Die Betreuung der Verletzten hat nicht optimal funktioniert", sagte er und notierte sich das für die Nachbesprechung im Gerätehaus. "So eine Übung ist die ideale Chance, so etwas zu sehen und noch mal durchzugehen", erläuterte Meiser. Gerade weil solche Unfälle alles andere als alltäglich seien, müsse man in einer Übung solche Szenarien trainieren. Dass man dabei Fehler mache, sei normal. Das bestätigte auch Obermayr, der sich ebenfalls einiges aufschrieb. Doch der pädagogische Nutzen liege auf der Hand. Schließlich könne man nur durch Training seinen Ausbildungsstand verbessern.

Diese Chance haben die Hilfsorganisationen in Quierschied gemeinsam angepackt. DRK, Malteser und Feuerwehr setzten alle verfügbaren Einsatzmittel ein, acht Feuerwehr- und vier Rettungsdienstfahrzeuge waren im Einsatz. Neben der Betreuung wurden die technische Rettung eingeklemmter Personen und die Absicherung im Einsatz geprobt. Die Sanitätskräfte errichteten einen Verbandsplatz und behandelten die Verletzten abseits der Gefahrenstelle. Das beeindruckte die vielen Zuschauer. Und ein kleiner Junge fragte enttäuscht seine Mutter, warum er sich jetzt nicht auch noch auf die Straße legen dürfe. Er hätte sich auch gern retten lassen. bub

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