Schüler sammeln Geld für Schule in Togo

St. Ingbert. Für die Schüler der Albert-Weisgerber-Schule in St. Ingbert ist es selbstverständlich, dass sie zur Schule gehen. Dass es nicht überall auf der Welt so ist, erfuhren sie von ihren Lehrern, die den Kindern beispielsweise von Togo erzählten, wo die Schule aus Schilf und Stroh im Dorf Avovo regelmäßig durch Stürme zerstört wird

St. Ingbert. Für die Schüler der Albert-Weisgerber-Schule in St. Ingbert ist es selbstverständlich, dass sie zur Schule gehen. Dass es nicht überall auf der Welt so ist, erfuhren sie von ihren Lehrern, die den Kindern beispielsweise von Togo erzählten, wo die Schule aus Schilf und Stroh im Dorf Avovo regelmäßig durch Stürme zerstört wird. Deshalb nahm die Schule bereits im vergangenen Jahr am 24-Stunden-Benefizlauf der Pfarrgemeinde St. Pirmin und St. Michael teil, bei dem 26 000 Euro "erlaufen" wurden, so dass es für ein komplettes Schulgebäude aus Stein reichte.Damit nicht genug waren Lehrer, Eltern und natürlich die Schüler in den letzten Wochen kreativ, um Geld für "ihr" Togo-Projekt zu sammeln. So wurde ein Frühstücksbüfett organisiert, ein Kochbuch mit den Lieblingsrezepten gestaltet, Blumentöpfe bemalt, Kresse in Töpfen gezogen, Bilder gemalt und gerahmt, Osterkarten gebastelt und Berliner gebacken nur mit dem einen Ziel, durch Verkauf und Versteigerung alles in bare Münze zu verwandeln. Auf diese Weise kamen 1500 Euro zusammen, die am vergangenen Freitag Pater Fidelis aus Togo für den Bau eines Brunnens und einer Wasserleitung in Avovo dankbar entgegennahm. Für die Kinder war es unglaublich, zu erfahren, dass die Frauen des Heimatdorfes von Pater Fidelis derzeit noch 15 Kilometer laufen müssen, um Trinkwasser zu holen.

Auch die afrikanischen Schüler haben schon ein paar Kilometer in den Beinen, wenn sie zum Unterricht kommen. "Wenn vom Geld etwas übrig bleibt, dann gibt es noch neue Schulbänke", erzählt Ludwig Hemmerling aus St. Ingbert, der vor 40 Jahren den Kontakt nach Togo herstellte und bei dessen Familie der Pater bis Ende Mai wohnt. Fidelis' Studium der Philosophie und Theologie in Rom wurde ebenfalls mit Spenden aus der Mittelstadt finanziert, wie er den Kinder erzählte.

 Pater Fidelis und Ludwig Hemmerling haben die Schüler der Albert-Weisgerber-Schule besucht und Bilder der Schule in Togo gezeigt, die mit Hilfe ihrer Spenden gebaut wurde. Fotos: Jung

Pater Fidelis und Ludwig Hemmerling haben die Schüler der Albert-Weisgerber-Schule besucht und Bilder der Schule in Togo gezeigt, die mit Hilfe ihrer Spenden gebaut wurde. Fotos: Jung

Voller Freude zeigte er ihnen auf mitgebrachten Bildern die neue, stabile Schule, für die sie mit den "Grundstock" legten. "Ihr Jungen und Mädchen habt mitgeholfen, diese Schule zu bauen", so Fidelis, "das werden wir mit einer Gravur auch ganz groß dort auf die Mauer schreiben."

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