Wie man das Leben mit Diabetes meistert

Weiskirchen. Zum 25. Diabetikertag unter dem Motto "Stark fürs Leben - Gewinnen durch Gesundheit" hatten die Hochwaldkliniken in Weiskirchen eingeladen. Mit einigen interessanten Vorträgen wurde zu allen wichtigen und neuen Themen rund um den Diabetes und seine Folgeerkrankungen informiert

Weiskirchen. Zum 25. Diabetikertag unter dem Motto "Stark fürs Leben - Gewinnen durch Gesundheit" hatten die Hochwaldkliniken in Weiskirchen eingeladen. Mit einigen interessanten Vorträgen wurde zu allen wichtigen und neuen Themen rund um den Diabetes und seine Folgeerkrankungen informiert. Darüber hinaus war es ein reger Meinungs- und Gesprächsaustausch von Betroffenen mit Experten aus Medizin, Gesundheitspolitik, Psychologie, Physiotherapie und Selbsthilfegruppen gewesen. "Die Resonanz mit über 200 Besuchern war wieder einmal großartig", zog Gerda Reinert vom Veranstalter ein zufrieden stellendes Resümee. Auf ihre Initiative hin wurde diese Veranstaltung vor 25 Jahren ins Leben gerufen. "Wir waren um Nachhaltigkeit bemüht", nannte Reinert die Beweggründe. Nach einer mehrwöchigen Kur sollten die Diabetiker nicht allein gelassen werden. Selbsthilfe- und Sportgruppen wurden gegründet. Man habe nach Möglichkeiten gesucht, die Leute weiterhin informieren zu können, damit sie mit ihrer Krankheit, die eben nicht weh tut, leben können. Auch wollte man auf die Folgeschäden gezielter hinweisen, damit die Patienten mehr für sich tun. "Die Hochwaldkliniken lassen die Menschen, die an dieser Stoffwechselerkrankung leiden, nicht allein. Gemeinsam wolle man die Erkrankung bewältigen, schließlich ist Diabetes eine persönliche Einschränkung, die man aber in Selbstverantwortung in den Griff kriegen kann", begrüßte Schirmherr Thomas Thiel, Geschäftsführer der Cusanusträgergesellschaft Trier, die Teilnehmer.Der Diabetikertag habe mit dazu beigetragen, die Volkskrankheit rechtzeitig zu erkennen und richtig zu behandeln. Für einen Menschen, der die Diagnose Diabetes vom Arzt erhalte, sei dies sicherlich nicht einfach, eine solche Herausforderung zu meistern. Zunächst gelte es, diese Diagnose zu verarbeiten, die richtigen Medikamente zu erhalten sowie auch die Bereitschaft, damit leben zu können. "Eine ausgewogene Ernährung sowie sportliche Betätigung sind dabei unerlässlich", betonte der Schirmherr. Nützlich sei der Austausch in Selbsthilfegruppen mit "Leidensgenossen".

Staatssekretär Lamberti, der stellvertretend für Minister Andreas Storm vom Ministerium Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie zu Gast war, nannte Zahlen: Bundesweit seien rund sieben Millionen Menschen von dieser Krankheit betroffen, knapp ein Zehntel der Bevölkerung. Das Saarland nehme leider einen vorderen Platz ein. Trotz aller Aufklärung sei die Zahl der Diabetiker in den vergangenen Jahren gestiegen.

Mit dieser Erkrankung riskiere man weitere Herz- und Kreislauferkrankungen "Die Landesregierung hat zahlreiche Bemühungen hinsichtlich Prävention angestoßen und wird sich auch weiterhin gesundheitsfördernde Maßnahmen auf die Fahne schreiben", sagte Lamberti. Auch werde man die Selbsthilfe fördern. "Auch die Ärztekammer hat stets ein offenes Ohr für die Heilung dieser Krankheit", sagte Dr. Josef Mischo, Präsident der Ärztekammer des Saarlandes. Auch werde man Selbsthilfegruppen gerne fördern. "Von Weiskirchen geht Gesundheit aus, denn unser heilklimatischer Kurort ist bestens ausgestattet und eine solche Veranstaltung ist hier am richtigen Platz", betonte Bürgermeister Werner Hero. Sein Dank galt den Ausrichtern. "Das Früherkennungssystem muss noch besser werden. Auch ist die ständige Selbstkontrolle wichtig, ebenso brauchen wir starke Selbsthilfegruppen", sagte Dieter Möhler, Vorsitzender des Deutschen Diabetikerbundes. Wünschenswert wären Blutzuckermessgeräte für jeden Kranken, aber leider seien diese nicht bezahlbar.

Karl Zang, Landesverband Saar der Diabetiker, warb um Mitglieder für die Selbsthilfegruppen. "Wir haben 60 000 Erkrankte, aber nur 300 Mitglieder in unseren Vereinen". Foto: Erich Brücker

"Eine ausgewogene Ernährung sowie sportliche Betätigung sind bei Diabetes unerlässlich."

Thomas Thiel, Schirmherr des Diabetikertages

Auf einen Blick

Ein guter Zeitpunkt für Ehrungen langjähriger Mitglieder in den Selbsthilfe- und Sportgruppen war der Diabetikertag ebenfalls. "Zur Krankheitsbewältigung im Alltag ist Unterstützung notwendig. Diese geschieht vorrangig in den Sportgruppen", lobte Harald Hampel, Vorsitzender des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes Saarland, und dankte den langjährigen Mitgliedern für ihr Engagement innerhalb der Sportgruppen.

Für zehnjährige Mitgliedschaft im Diabetiker-Sportbund Saarland wurden mit der Verbandsehrennadel geehrt: Walter Becker, Dietlinde Kuhn, Josef Lauer, Thea Skreba, Elke Thiel; die Silberne Ehrennadel erhielt Lydia Weiler, während Dr. Rainer Paulus und Werner Kronser die Goldene Ehrennadel erhielten. Der Deutsche Diabetiker Sportbund ehrte für 20-jährige Treue Robert Jeger, Magdalena Hoffmann, Thomas Seger, Doris Brunder, Sonja Kociok und Stefan Jung. Inge Schwarz und Arno-Konrad Schneider wurden für 25 Jahre ausgezeichnet. eb

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