Aus heimischem Getreide wird Biogas

Lebach. Laut der Bauernregel "Peter und Paul macht dem Korn die Wurzeln faul" endet am 29. Juni, dem Gedenktag an die beiden Kirchenfürsten Petrus und Paulus, die Wachstumsperiode des Getreides. Der Bauer spricht vom Beginn der Teig-reife. Normalerweise steht das Korn dann je nach Witterung noch zwei bis sechs Wochen auf dem Halm, ehe es geerntet wird

 Ein Lohnunternehmer schneidet Futterroggen für die Biogasanlage auf einem Acker in der Umgebung von Lebach. Foto: Fred Kiefer

Ein Lohnunternehmer schneidet Futterroggen für die Biogasanlage auf einem Acker in der Umgebung von Lebach. Foto: Fred Kiefer

Lebach. Laut der Bauernregel "Peter und Paul macht dem Korn die Wurzeln faul" endet am 29. Juni, dem Gedenktag an die beiden Kirchenfürsten Petrus und Paulus, die Wachstumsperiode des Getreides. Der Bauer spricht vom Beginn der Teig-reife. Normalerweise steht das Korn dann je nach Witterung noch zwei bis sechs Wochen auf dem Halm, ehe es geerntet wird.Auf 250 Hektar Ackerfläche im Raum Lebach hatten Triticale und Futterroggen jedoch keine Zeit mehr zum Trocknen, da sie für die Biogasanlage Lebach gebraucht wurden. Thorsten George, Betriebsführer der Anlage im Eigentum des Merziger Unternehmens Ökostrom Saar, erläutert die Ernten: "Wir lassen drei Mal im Jahr auf Anbauflächen von Landwirten der Umgebung ernten. Als erstes kommt Mitte Mai das Gras auf 100 Hektar Wiesenfläche an die Reihe. Danach werden Triticale und Futterroggen, die sogenannte Ganzpflanzensilage (GPS), geschnitten und Ende September noch der Mais auf einer Anbaufläche von 180 Hektar. Das Futtergetreide wurde diesmal zwischen dem 27. Juni und dem 16. Juli geerntet".

Die Ökostrom Saar Biogas Lebach hat Verträge mit 22 Landwirten aus den Kreisen Saarlouis und Neunkirchen zum Anbau von Gras und Getreide abgeschlossen. Die Erntearbeiten werden vom Geschäftsführer des Maschinenrings Saarland, dem Wiesbacher Landwirtschaftsmeister Matthias Dörr, koordiniert. Dem Ring gehören 410 saarländische Landwirte und Lohnunternehmer an. Letztere schneiden und häckseln mit ihren Maschinen das Erntegut für die Biogasanlage.

Dörr, der selbst noch einen Betrieb im Nebenerwerb führt, zieht Bilanz zur Triticale- und Roggenernte: "Unsere beauftragten Unternehmer haben 7500 Tonnen Getreide auf 250 Hektar Anbaufläche im Lebacher Umland geschnitten. Die Halme werden mit einem Feld-Häcksler über einen speziellen Vorsatz für GPS-Getreide geschnitten und mittels einer Messertrommel in kleinste Teile zerlegt. Je kleiner das Getreide gehäckselt ist, desto schneller beginnt der Gärprozess", erläutert Dörr.

Bei beiden Getreidesorten gab es laut Urteil des Landwirtschaftsmeisters leichte Einbußen infolge der kühlen und nassen Witterung im Frühjahr. Aus den gleichen Gründen hat der Mais noch Nachholbedarf. Dörr verweist darauf, dass die Produktion für die Biogasanlage den Landwirten Vorteile bringe, da sie das Getreide nur noch anbauen müssten. "Bei der Kooperation mit der Ökostrom Saar Biogas Lebach hat der Bauer eine verlässliche Planungssicherheit", erklärt Dörr.Foto: Fred Kiefer

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