Zu viel Nässe tut dem Korn nicht gut

Köllertal. Die alte Bauernweisheit "Peter und Paul macht dem Korn die Wurzeln faul" meint nichts anderes, als dass die Wachstumsphase der heimischen Getreidesorten Ende Juni zu Ende geht und sich die Ähren durch Trocknung nach und nach gelb färben. Der Landwirt sieht es also gerne, wenn das Wetter nach dem Peter- und Pauls-Tag am 29. Juni eine Zeit lang warm und trocken bleibt

Köllertal. Die alte Bauernweisheit "Peter und Paul macht dem Korn die Wurzeln faul" meint nichts anderes, als dass die Wachstumsphase der heimischen Getreidesorten Ende Juni zu Ende geht und sich die Ähren durch Trocknung nach und nach gelb färben. Der Landwirt sieht es also gerne, wenn das Wetter nach dem Peter- und Pauls-Tag am 29. Juni eine Zeit lang warm und trocken bleibt. In diesem Jahr verzögert sich aber die Ährenreife - und damit auch die Ernte - wegen der andauernden Regenfälle der vergangenen acht Tage. Das heißt: Die Bauern müssen die frühen Getreidesorten (etwa wie Wintergerste und Raps), die Anfang bis Mitte Juli zum Schnitt fällig wären, noch auf dem Feld stehen lassen. Die übrigen im Köllertal angebauten Sorten wie Weizen und Roggen sowie Triticale (Kreuzung aus beiden) werden bei normaler Witterung ab Mitte Juli geerntet, Sommergerste und Hafer erst zur Mitte des Monats August. Erst Ende August kommt dann der Mais an die Reihe.

Starke Regenfälle und eine längere Nässeperiode nach "Peter und Paul" können vor allem beim Weizen zu einem beträchtlichen Qualitätsverlust führen. Hierzu der Eiweiler Landwirtschaftsmeister Manfred Ziegler: "Wenn die Ähren, wie in der vorigen Wochen geschehen, durch Stark-regen niedergedrückt werden und es eine längere Zeit warm und nass bleibt, kann es in den Fruchtständen zum Auswuchs kommen, was bedeutet, dass die Körner auf der Ähre treiben. Solch geschädigtes Getreide bezeichnet man als Lagergetreide. Normalerweise richten sich am Boden liegende Roggen-, Gerste und Haferhalme bei trockenem Wetter aber wieder auf, Weizen bleibt dagegen liegen." Ziegler merkt an, dass Nässe zu Fäulnis in den Halmen und den Fruchtständen führen kann, was natürlich auch der Qualität der Körner und des Strohs schadet. Übrigens: Wenn der Köllertaler Bauer von "Korn" spricht, meint er den Roggen.

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