Fairer Wettkampf ist wichtig

Saarlouis. "Medaillenspiegel" lautet in den kommenden Wochen das wichtigste Wort für Sportfans: Am Freitag, 27. Juli, werden die Olympischen Sommerspiele 2012 in London offiziell eröffnet. Unter den Athleten sind auch 19 Sportlerinnen und Sportler aus dem Saarland. Tausende Zuschauer fiebern am Fernseher mit, wenn es um die Medaillen geht, auch im Landkreis Saarlouis

Saarlouis. "Medaillenspiegel" lautet in den kommenden Wochen das wichtigste Wort für Sportfans: Am Freitag, 27. Juli, werden die Olympischen Sommerspiele 2012 in London offiziell eröffnet. Unter den Athleten sind auch 19 Sportlerinnen und Sportler aus dem Saarland. Tausende Zuschauer fiebern am Fernseher mit, wenn es um die Medaillen geht, auch im Landkreis Saarlouis."Ich glaube, dass das Saarland in London etwas erreichen kann", sagt Manfred Alt. "Matthias de Zordo wird eine Medaille holen. Er war zwar verletzt, aber jetzt ist er wieder da", meint der 59-jährige Schmelzer über den Speerwurf-Weltmeister. Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno bereitet trotz seines erfolgreichen Saisonstarts in Kitzbühel noch Sorgen: "Wegen seiner Verletzung räume ich ihm eher mäßige Chancen ein", sagt Michael Theobald, 35, aus Hülzweiler.

Bernd-Rainer Bernhard aus Ensdorf sieht die deutschen Ruderer in London weit vorne: "Nach den Läufen, die ich bisher gesehen habe, sind sie sehr schnell - und sie haben die besten Chancen auf eine Medaille", sagt der 59-Jährige. Welche Medaille es sein wird? "Gold - nur Gold", lächelt er.

"Die ästhetischen Sportarten möchte ich mir gerne anschauen", sagt Aline Horn aus Klarenthal. "Rhythmische Sportgymnastik, Geräteturnen oder Synchronschwimmen. Direkte Wettkämpfe mag ich weniger", sagt die 36-Jährige.

Neben den einzelnen Disziplinen sind die saarländischen Athleten ein weiterer Publikumsmagnet in Saarlouis. So wie für Vivian Volz. "Es ist viel spannender, wenn Sportler aus der eigenen Gegend an den Wettkämpfen teilnehmen", sagt die 18-Jährige und lacht. "Gute Sportler müssen ja nicht aus großen Städten kommen."

Für Roman Bodtländer steht der Sport an sich über dem Erfolg der deutschen Teams: "Ich bin nicht so der Medaillenspiegelgucker", sagt 49-jährige Schwalbacher. "Mir ist ein fairer Wettkampf wichtiger." Deshalb möchte er auch keine Prognose abgeben. "Die Sportler, denen Gold vorausgesagt wird, verlieren ohnehin, weil der Druck auf sie dadurch zu groß wird", sagt er. "Ich bezweifle, dass sie die Nerven haben, das durchzuziehen."

Nicht für jeden sind die Sommerspiele von Interesse. "Den deutschen und speziell den saarländischen Sportlern halte ich zwar bei", sagt Axel Mitscherling, 66, aus Wadgassen "aber die Olympischen Spiele verfolge ich nur am Rande in den Nachrichten mit." Ausschlaggebend dafür sind vor allem Dinge, die abseits der Arenen stattfinden: "Schmiergeldaffären und die Dopingsituation sind für mich Gründe, warum ich vom Sport Abstand genommen habe - da gehen die Werte verloren."

Helmut Underwood mag zwar Sport im Allgemeinen, aber bei dem breiten Angebot macht er Abstriche. "Die Fußball Europameisterschaft war für mich genug Turnier für das ganze Jahr" sagt der 66-Jährige aus Fraulautern. Dann räumt er aber noch ein: "Wenn die Deutschen weit kommen, schaue ich natürlich mal rein."

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