Mit Bunsenbrenner gegen Eichenprozessionsspinner

Überherrn. Sie sind wieder da, die Raupen des Eichenprozessionsspinners. Und die Gefahr lauert vor allem in und auf Eichen wie beim Überherrner Kinderspielplatz in der verlängerten Brückenstraße in Höhe des Neubaugebietes Im Langfeld. Anlieger hatten ein kleines Gespinst mit Raupen gemeldet

Überherrn. Sie sind wieder da, die Raupen des Eichenprozessionsspinners. Und die Gefahr lauert vor allem in und auf Eichen wie beim Überherrner Kinderspielplatz in der verlängerten Brückenstraße in Höhe des Neubaugebietes Im Langfeld. Anlieger hatten ein kleines Gespinst mit Raupen gemeldet. Die "Raupenspezialisten" des Überherrner Löschbezirks Altforweiler hatten vor Ort aber schnell ein halbes Dutzend zum Teil schon größerer Gespinste ausgemacht.

Mehrere Stunden Einsatz

Also rein in die gelben Schutzanzüge und hinauf auf den Baum, dick eingemummt in Schutzmaske, Luftfilter, Handschuhe und "Kunststofftüten-Stiefel". Mit dem Bunsenbrenner wurden die Nester samt Inhalt vernichtet, damit sie erst gar zu einer "haarigen Angelegenheit" werden konnten. Die feinen Nesselhärchen gelten selbst nach dem Hautwechsel der Raupen also ausgesprochen gefährlich und Allergie auslösend. Für die "Kammerjäger"-Truppe der Feuerwehr aus Altforweiler bedeutete dies harte Arbeit: Sie waren mehrere Stunden lang im Einsatz und schufteten im Schweiße ihres Angesichts, um die gefährlichen Schädlinge zu beseitigen.

Die Eichenprozessionsspinner sind kleine graue, unscheinbare Schmetterlinge, die ihre Eier vornehmlich in Eichen ablegen. Die "Haartracht" der Raupen sind das Übel: Ab dem dritten Larven-Stadium entwickeln sie Gifthärchen mit Widerhaken, die ein dann ein Nesselgift, das Thaumetopoein enthalten, das bei Menschen die so genannte Raupendermatitis auslöst. Da diese Härchen eine lange Haltbarkeit besitzen und weil sie nach dem Schlüpfen der Raupen leicht vom Wind davongetragen werden können, verbreiten sie sich in der Umgebung und behalten ihre Gefährlichkeit über Jahre.

Im Gänsemarsch

Die natürlichen Feinde des Prozessionsspinners sind übrigens nicht nur die Feuerwehrleute aus Altforweiler, sondern vor allem Wanzen, räuberische Käfer wie zum Beispiel der Puppenräuber, Raupenfliegen und Schlupfwespen. Der Name Prozessionsspinner ist auch kein Zufall: Die gesellig lebenden Larven gehen in Gruppen von 20 bis 30 Tieren im Gänsemarsch auf Nahrungssuche. Die älteren Raupen ziehen sich tagsüber und zur Häutung in Raupennester (Gespinste), die bis zu einem Meter lang werden können, am Stamm oder in Astgabelungen von Eichen zurück.

Auch wenn man sie hauptsächlich in Eichen findet, kommen sie insbesondere in starken Befallsjahren auch an einigen anderen Baumsorten, hier vor allem in der Hainbuche, vor.

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