Nach "Ding Dein Dorf" macht Saarlouis Nägel mit Köpfen

Saarlouis. Saarlouis war im Rahmen der Aktion "Ding dein Dorf" mit einer Schulnote von 2,7 zwar als zweitbeste Stadt des Saarlandes ausgezeichnet worden, was ihre Jugendfreundlichkeit betrifft. Dennoch sind die Jugendlichen nicht vollkommen zufrieden

Saarlouis. Saarlouis war im Rahmen der Aktion "Ding dein Dorf" mit einer Schulnote von 2,7 zwar als zweitbeste Stadt des Saarlandes ausgezeichnet worden, was ihre Jugendfreundlichkeit betrifft. Dennoch sind die Jugendlichen nicht vollkommen zufrieden. Am Mittwochabend gab's in der Alten Feuerwache daher eine Aussprache zwischen Jugendlichen, darunter Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, und Saarlouis' Oberbürgermeister Roland Henz (CDU) sowie Bürgermeister Klaus Pecina (CDU).

Drei Themen brennen den Jugendlichen besonders unter den Nägeln: Plätze, an denen sie sich treffen können, weniger Aggressivität in der Altstadt und bessere Busverbindungen in die Stadtteile. "Es müssten mehr Plätze für Cliquen geschaffen werden, etwas außerhalb, damit man die Leute nicht stört. Am besten auch überdacht, damit man nicht nass wird, wenn es regnet", sagt etwa Denis Jochen aus Roden. Der 16-Jährige ist auch bereit, sich dafür zu engagieren und mögliche Unterstände aufzubauen. Bürgermeister Pecina ist besorgt, dass die Jugendlichen gleich wieder alles kaputt machen. Doch die versprechen, aufeinander aufzupassen. Pecina nimmt sie beim Wort: "Ich habe meine Abteilung beauftragt, Kontakt mit Jugendlichen in den Stadtteilen aufzunehmen. Wir werden gemeinsam nach Plätzen suchen."

Beim zweiten Punkt tut sich auch was. Die jungen Leute wünschen sich weniger Aggressivität in der Altstadt. Etwa Maja Stinnen, 19, aus Ensdorf: "Die Polizei soll auf die Jugendlichen mit mehr Respekt zugehen." Bei OB Henz findet sie ein offenes Ohr. "Ich möchte Jugendliche gerne mal mit auf eine gemeinsame Nachtschicht des Sicherheitsdienstes nehmen, damit sie auch diese Seite kennen lernen", bietet er an. Für Maja kein Problem: "Ich würde mitgehen." Zudem kommen neun Jugendliche mit in eine Sitzung des Ausschusses Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit (SOS) der Stadt und berichten, was Polizei und Sicherheitsdienst aus ihrer Sicht falsch machen.

Auch im dritten Punkt bringt der Abend einen Stein ins Rollen: der öffentliche Nahverkehr. Manche Stadtteile sind nach 22 Uhr mit dem Bus nicht mehr zu erreichen. Doch ob abends bald mehr Busse fahren, kann der OB nicht entscheiden. Aber, so Henz: "Wir werden mit fünf Jugendlichen zu den Kreisverkehrsbetrieben Saarlouis gehen und über die schlechten Busverbindungen reden." Jetzt müssen die Absprachen nur noch eingehalten werden.

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