FDP kritisiert Spar-Papier der CDU

Saarlouis · Sie sei "Auftakt zum OB-Wahlkampf" und "bloß ein Sommerlochthema, leider", findet Wolfgang Krichel, FDP-Mitglied im Saarlouiser Stadtrat: die von der CDU angestoßene Diskussion um die Reduzierung von Personalkosten im Rathaus. CDU-Fraktionsvize Raphael Schäfer hatte auch im Namen der Grünen vorgeschlagen, zehn Jahre lang jede vierte frei werdende Stelle im Rathaus nicht wiederzubesetzen. Dazu haben CDU und Grüne ein Personalentwicklungskonzept beantragt, das die Aufgabenverteilung beleuchten soll. Krichel findet es "lächerlich", jede vierte Stelle pauschal wegfallen zu lassen. "Das würde eine 30-prozentige Mehrbelastung für jeden verbleibenden Arbeitsplatz bedeuten. Glauben die Fraktionen denn, in unserem Rathaus würde nicht gearbeitet?" Für Krichel wäre realistisch, als Ziel zehn Prozent der Stellen in allen städtischen Bereichen (auch beim Neuen Betriebshof ) einzusparen. Das summiere sich auf "über 60 Arbeitsplätze". Vor allen Maßnahmen müsse aber investiert werden, vor allem in neue Computer.

Meinung:

Empörung bringt nicht weiter

Von SZ-RedakteurJohannes Werres

In der Debatte zur Verringerung der Kosten der Stadtverwaltung geht es gleich schon drunter und drüber. Natürlich ärgern sich alle anderen, weil CDU und Grüne das Thema zuerst besetzt haben. Ziemlich hemdsärmelig, nicht selten Stil von Schwarz-Grün, doch bitte: So wenig belastbar das von CDU-Mann Raphael Schäfer genannte Spar-Volumen beim Rathaus-Personal auch ist, die Richtung stimmt: zuerst eine (hoffentlich) gründliche Analyse der Verwaltungsvorgänge sowie der Möglichkeiten, sie neu zu organisieren und technisch besser auszustatten. Und dabei eine Größenordnung der Personalkosten im Blick behalten, die eingespart werden soll.

Nicht weiter aber hilft die empörte Zurückweisung eines Vorwurfs, den niemand erhoben hat, auch CDU und Grüne nicht: Im Rathaus werde zu wenig gearbeitet oder gar, dass derzeit jede vierte Stelle überflüssig sei.

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