Jugend forscht Schüler entwickeln funktionsfähige Handprothese

Saarlouis · Die besten jungen Forscher des Saarlandes kommen auch dieses Jahr aus Schulen des Kreises Saarlouis. Das Lebacher Geschwister-Scholl-Gymnasium erhielt sogar einen Sonderpreis des Kultusministers.

 Mit Hand und Fuß: Felix Thinnes (18) aus Heusweiler und Lukas Moritz Roth (17) aus Lebach, die die 12. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums besuchen, wurden Landessieger im Bereich Arbeitswelt mit ihrem Projekt „Prototyp einer Hand-Prothese“. Sie könnte sogar als Patent angemeldet werden.   Foto: Becker-Bredel

Mit Hand und Fuß: Felix Thinnes (18) aus Heusweiler und Lukas Moritz Roth (17) aus Lebach, die die 12. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums besuchen, wurden Landessieger im Bereich Arbeitswelt mit ihrem Projekt „Prototyp einer Hand-Prothese“. Sie könnte sogar als Patent angemeldet werden. Foto: Becker-Bredel

Foto: BeckerBredel

Der Wettbewerb „Jugend forscht“ wird seit Jahren von Teilnehmern aus dem Landkreis Saarlouis dominiert. Kein Wunder also, dass auch diesmal ein Großteil der Preisträger aus dem Landkreis kam. In sieben Wettbewerbsfeldern wurden Sieger ermittelt und Preise vergeben – erstmals fand das in der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft statt.

Im Wettbewerbsfeld „Arbeitswelt“ erhielten Paulina Jochem und Selina Plügge vom Johannes-Kepler-Gymnasium in Lebach einen Sonderpreis für ihre Arbeit über Auswirkungen der Träume. Ann-Sophie Conrad vom Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasium Dillingen errang einen Sonderpreis für eine Arbeit über Gesellschaftskritische Inhalte in der Werbung, Daniel Treise vom Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) Lebach einen Sonderpreis für den von ihm entwickelten Werkzeugkasten mit motorisierten Fächern. Seine Schulkameraden Jan Conrad und Johannes Schäfer entwickelten einen Roboter, der Wände hinauffahren und Spinnweben beseitigen kann. Auch dafür gab es einen Sonderpreis. Lennart Biesel vom GSG erfand ein selbst auslösendes Löschsystem für Arbeitsplätze, er wurde Dritter. Und zuletzt stellte in der Arbeitswelt das GSG auch noch die Landesieger: Lukas Moritz Roth und Felix Thinnes entwickelten eine funktionsfähige Handprothese, diese hat sogar das Zeug, zum Patent angemeldet zu werden. Einer der Preisstifter will dabei behilflich sein.

In Biologie untersuchten Methanan Amadeus Groß und Niklas Linnenbach vom GSG, ob Bienen wirklich wechselwarme Tiere sind, und Sarah Zieth vom Johannes-Kepler-Gymnasium (JKG) forschte über Ausdauertraining. Sonderpreise erhielten beide. Einen zweiten Platz in Bio gab es für Olivia Ellenor Schäfer und Sophie Bonnaire vom GSG, die Pflanzen als Luftreiniger im Schlafzimmer einsetzten und dies wissenschaftlich untersuchten. Bio-Landessieger wurden Jana Alt und Maide Özdemir vom GSG mit einer wissenschaftlichen Untersuchung zur Darmkrebstherapie.

In Chemie gab es Sonderpreise für Schüler vom JKG: Samuel Caspar untersuchte, ob man aus Kunststoffen Kraftstoffe herstellen kann, und Julia Voos und Franca Hoffmann entwickelten einen Test, der Jugendliche vor der Wirkung von K.O-Tropfen bewahren kann. Omnia Boukoftane aus Saarwellingen nutzt Zeolithe zur Schadstoffentfernung und gewann ein Praktikum am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Vom Robert-Schumann-Gymnasium in Saarlouis kommen die Drittplatzierten in Chemie: Lioba Willmes und Marie Schäfer, die gesundheitsfördernde Wirkstoffe in Zitrusschalen nachwiesen.

Einen zweiten Platz belegte Mark Schmidt aus Wadgassen zusammen mit Johannes Bühl. Die beiden Abiturienten analysierten die Wirkung von Brillenputztüchern. Einen dritten Platz in Geo- und Raumwissenschaften belegten Sarah Cullmann, Michelle Wagner und Miriam Ranem vom GSG, die den Planetenweg in Lebach unter die Lupe nahmen. Landessieger wurden Angelina Lattuca und Sina Sehn vom Robert-Schumann-Gymnasium in Saarlouis, die vor der Schule Feinstaubmessungen durchführten – dies mit einem selbst gebauten Messgerät. Sie stellten fest, dass das Holen und Bringen der Kinder mit PKW die Luft erheblich belastet. Florian Bies aus Saarwellingen erhielt einen Mathe-Sonderpreis, ebenso Lara Hombrecher vom GSG, die noch dazu Dritte wurde. Aaron Bies vom GSG wurde Zweiter in Mathe mit einer Arbeit über Path-Tracing und Florian Bies vom Max-Planck-Gymnasium Saarlouis Landessieger für eine sehr komplexe Arbeit über Beale-Chiffre.

Physik-Sieger wurden Lea Burger und Bonita Ruppert vom Robert-Schumann-Gymnasium mit Experimenten über ungenutzte Energien an Windkraftanlagen. Sie bauten einen Windradturm, der auch die am Mast vorbeiströmende Luft noch energetisch nutzen kann. Untersuchungen zum Magnetmotor brachten Delschad Jankir, Hendrik Theobald und Israel Becker vom GSG einen Sonderpreis im Bereich Technik ein. Landessieger wurden hier ihre Mitschüler Julian Kobes und Yanick Prianon, die einen Dielektrischen Polymerroboter konstruierten. Der kann Laserstrahlen punktgenau steuern und funktioniert in der praktischen Anwendung bestens. Das positive Abschneiden des Lebacher GSG brachte der Schule den mit 750 Euro dotierten Preis des Kultusministers für die erfolgreichste saarländische Schule.

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