Saarlouis schneidet klasse ab beim Landesentscheid Jugend forscht Jugend forscht bleibt Saarlouiser Domäne

Saarlouis/ Saarbrücken · Das ist beinahe eine Tradition: Wie beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“ erreichen die jungen Leute aus dem Kreis Saarlouis auch bei „Jugend forscht“ beste Plätze.

 Annika Müller (links) und Marie-Luise Gierend, 1. Preis Arbeitswelt

Annika Müller (links) und Marie-Luise Gierend, 1. Preis Arbeitswelt

Foto: BeckerBredel

Die Serie reißt nicht ab. Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Saarlouis beherrschen den Wettbewerb Jugend forscht und räumten beim Landesentscheid an der Universität des Saarlandes gleich drei Landessiege ab. Im Bereich Arbeitswelt, Geo- und Raumwissenschaften und Technik gingen Landessiege in den Kreis Saarlouis.

Til Klein (18) aus Wiesbach, Silas Scholl (18) aus Lebach und Simon Friedel (17) aus Lebach besuchen gemeinsam das Johannes-Kepler-Gymnasium (JKG). In der wissenschaftlichen Wettbewerbsarbeit widmeten sie sich einem Problem aus der Artistik. Jongleure wünschen sich von innen beleuchtete Keulen, um im Zirkus noch effektvoller arbeiten zu können. Knifflig ist dann aber, dass nun Einbauten in die Keulen nötig sind, die Gewicht und Schwerpunkt ändern und das Jonglieren erschweren. Die Einbauten in die Keulen müssen daher möglichst leicht sein und noch dazu peinlich genau austariert werden.

Die Jungs konstruierten solche Keulen, was nach Ansicht der Jury auch sehr gut gelang. „Diese klassische mechanische Aufgabe wurde sehr gut gelöst“, hieß es in der Laudatio. Die Leuchten werden mit einem von außen aufladbaren Akku mit Strom versorgt, das Licht lässt sich ansteuern und so gezielt künstlerisch einsetzen. Die Jury weiß, dass im Ausland gerade ähnliche Systeme entwickelt werden, zollte den Leistungen der drei Jungforscher aber großen Respekt. Til Klein: „Mir hat am meisten Spaß gemacht, wie wir uns am Beginn der Arbeit in das Thema hineindenken mussten. Später will ich im Theater arbeiten, aber hinter der Bühne, vielleicht in der Kostümabteilung.“ Der erste Preis brachte den dreien die Qualifikation zum Bundesentscheid in Darmstadt und zwei weitere Sonderpreise. Insgesamt 550 Euro Preisgeld gewannen die drei, die Markus Reinhard als Betreuungslehrer unterstützte.

Ebenfalls nach Darmstadt reisen Marie-Luise Gierend (18) und Annika Müller (17) aus Schmelz. Auch sie besuchen das JKG und hatten ein Medizinthema im Bereich „Arbeitswelt“. Sie erforschten, wie man eine Skoliose, eine Wirbelsäulenverkrümmung, therapieren kann. Üblicherweise bekommen betroffene Kinder ein Korsett. Die beiden Schülerinnen entwickelten eine Rumpforthese, die als therapeutischer Einstieg zu verstehen ist.

Nach Ansicht der Jury ein vielversprechender Ansatz. Er könnte Hemmschwellen betroffener Kinder abbauen. Marie-Luise ist von der Krankheit selbst betroffen. Als sie ein Korsett erhielt, wünschte sie sich eine Korsett-Vorstufe zur Eingewöhnung. Nun hat sie es entwickelt. Neben den Ersten Preis gab es auch hier zwei Sonderpreise.

 Eliane Tuchborn

Eliane Tuchborn

Foto: BeckerBredel
 Silas Scholl, Til Klein und Simon Friedel (von links), Sieger im Fachgebiet Technik

Silas Scholl, Til Klein und Simon Friedel (von links), Sieger im Fachgebiet Technik

Foto: BeckerBredel

Bei den Geo- und Raumwissenschaften wurde Eliane Tuchborn (18) aus Lebach Landessiegerin.  Leider darf die Jury im Saarland aber nicht in jedem Themengebiet einen Ersten Preis vergeben. Eliane wurde mit der landesbesten Arbeit daher nur Zweite. Stolz war sie trotzdem. Sie machte Bodenuntersuchungen und erforsche die Tragfähigkeit des Bodens zu Hause. Die Jury lobte „fachgerechte Laborversuche und eine sehr gute Präsentation der Ergebnisse“. Eliane habe Hinweise erarbeitet, wie man auch auf weniger tragfähigem Boden sicher bauen könne.

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