Bilanz Das Projekt reicht bis zur Elfenbeinküste

Nalbach · Die Zukunftswerkstatt Nalbach nimmt Gestalt an: Vier Arbeitsgruppen und Bürger treiben das Projekt auf vielen Ebenen voran.

 Die Gemeinde Nalbach strebt im Rahmen der Zukunftswerkstatt eine Partnerschaft mit einer Kommune an der Elfenbeinküste an. Im Mai soll eine afrikanische Delegation nach Nalbach kommen. Annette Weyand brachte Bürgermeister Peter Lehnert schon mal als Geschenk von der Partnerkommune das passende Outfit aus Afrika mit.

Die Gemeinde Nalbach strebt im Rahmen der Zukunftswerkstatt eine Partnerschaft mit einer Kommune an der Elfenbeinküste an. Im Mai soll eine afrikanische Delegation nach Nalbach kommen. Annette Weyand brachte Bürgermeister Peter Lehnert schon mal als Geschenk von der Partnerkommune das passende Outfit aus Afrika mit.

Foto: Dieter Lorig

Die Zukunftswerkstatt Nalbach entwickelt sich sehr gut. Dies bestätigt Bürgermeister Peter Lehnert. „Das vor knapp einem Jahr gestartete Projekt, in dem viele Bürger mitarbeiten, wird unsere Gemeinde nachhaltig positiv verändern“, verspricht Lehnert.

Das Projekt firmiert unter „Nalbacher Nachhaltigkeits-Innovation“ (NANI) und wird vom Institut für Zukunfts-Energie- und Stoffsysteme (IZES) fachlich begleitet. „Der Projektplan sieht Themen vor wie Mobilität, Konsum und Nahversorgung, eine Nord-Süd-Partnerschaft, Gewerbe, Bildung, Umwelt- und Naturschutz, Energie sowie die Optimierung im Verwaltungsbereich“, sagt Marc Engel. Er ist neben Christine Sinnwell-Backes Ansprechpartner im Rathaus für das Projekt „Nalbach Nachhaltig“. „Bis jetzt arbeiten wir in vier Arbeitsgruppen und haben bereits im Herbst 2019 einen Aktionsplan aufgestellt und dem Bundesumweltministerium vorgelegt“, sagt Engel. Von dort werde das bis 2022 dauernde Projekt mit 256 000 Euro finanziell gefördert.

Weil Nalbach den dritten Platz belegte bei einem projektinternen Wettbewerb für die besten Konzepte, gab es kürzlich 5000 Euro extra vom IZES für die Primstalgemeinde. „Das Preisgeld nehmen wir unter anderem, um eine Kelteranlage mit Sterilisierer für Obst- und Gartenbauvereine anzuschaffen“, erzählt Engel.

Derzeit bereitet die Arbeitsgruppe Nord-Süd-Partnerschaft ein Austausch- und Kooperationsprogramm mit einer Kommune an der Elfenbeinküste vor, sagt Engel: „Wir werden eine Delegation der Afrikaner einladen, im Mai nach Nalbach zu kommen.“

In der Arbeitsgruppe Umwelt- und Naturschutz liegt der Arbeitsschwerpunkt auf der Pflege und Wiederherstellung verwilderter Wiesen. „Am Dolschter Weg in Bilsdorf werden wir in Kürze eine neue Streuobstwiese anlegen“, sagt Engel. Zudem wird am Samstag, 21. März, ein Baumschnitt-Kurs in Piesbach angeboten.

Annette Weyand, die bereits ein Brillenprojekt in Afrika initiiert hat, kümmert sich in der Arbeitsgruppe Konsum- und Nachhaltigkeit um die Einrichtung einer Nähwerkstatt. „Zudem ist geplant, ein Repair-Café und eine Station zur Verteilung von nicht mehr benötigten Lebensmitteln einzurichten“, betont Engel. Am Mittwoch, 11. März, 18 Uhr, bietet das Projekt einen Kreativworkshop, in dem es um nachhaltiges Basteln mit Altglas und Altpapier geht. Die Teilnahme ist kostenlos (Anmeldeschluss: 4. März).

Außerdem ist ein Kurs geplant über die Herstellung alter Hausmittel. Große Resonanz fand im Oktober der von der Arbeitsgruppe „Guddes von Dahemm“ erstmals veranstaltete Nachhaltigkeitsmarkt. Eine Wiederholung ist vorgesehen. „Zusätzlich werden wir in diesem Jahr den Nalbacher Wochenmarkt auf dem Hubertusplatz reaktivieren“, kündigt Engel an. Nalbach werde sich auch an der landesweiten Aktion Heimatshoppen beteiligen. „Und wir planen die Herausgabe einer Förderfibel mit Hinweisen, wo es wie viel finanzielle Zuschüsse für private und gewerbliche Immobilieneigentümer gibt“, sagt Engel.

Um das gute Nalbacher Leitungswasser in den Fokus der Bevölkerung zu rücken, beabsichtige die Gemeinde, Sprudelgeräte finanziell zu fördern. Die Arbeitsgruppe Bildung will Rucksäcke mit Bildungsmaterialien zum Thema Streuobst an Schüler und Kita-Kinder verteilen. Angestrebt werde auch, die Grundschule plastikfrei zu machen. „Den Aktionsplan für die Zukunftswerkstatt hat unser Gemeinderat einstimmig angenommen“, betont Bürgermeister Lehnert stolz.

 Bürgermeister Peter Lehnert möchte den Bürgern das Nalbacher Wasser mit einem besonderen Label schmackhaft machen. Die Gemeinde will Sprudelgeräte für ihre Bewohner finanziell fördern.

Bürgermeister Peter Lehnert möchte den Bürgern das Nalbacher Wasser mit einem besonderen Label schmackhaft machen. Die Gemeinde will Sprudelgeräte für ihre Bewohner finanziell fördern.

Foto: Dieter Lorig

Weitere Infos und Kursanmeldung: Telefon (0 68 38) 9 00 21 74.

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