Verein sucht Wochenendfamilien für blinde Marokkanerin

Dillingen. In ihren schwersten Zeiten hat die junge Marokkanerin Saloua die größte Unterstützung im Saarland erfahren. Darauf hofft die erblindete 21-Jährige auch jetzt bei der Suche nach Gastfamilien für gelegentliche Wochenenden und Ferienzeiten während ihrer Ausbildung

 Saloua (links) bei ihrem ersten Aufenthalt im Saarland im Jahr 2007 mit Gastmutter Elfi Schäfer aus Homburg Foto: SZ

Saloua (links) bei ihrem ersten Aufenthalt im Saarland im Jahr 2007 mit Gastmutter Elfi Schäfer aus Homburg Foto: SZ

Dillingen. In ihren schwersten Zeiten hat die junge Marokkanerin Saloua die größte Unterstützung im Saarland erfahren. Darauf hofft die erblindete 21-Jährige auch jetzt bei der Suche nach Gastfamilien für gelegentliche Wochenenden und Ferienzeiten während ihrer Ausbildung. Als sie an einer Netzhautablösung litt, die in ihrer Heimat nicht zu operieren war, behandelte das Mädchen Professor Berthold Seitz vom Universitätsklinikum in Homburg kostenlos. Reise- und Krankenhauskosten konnte der Dillinger Verein "Hilfe für Einzelschicksale International" dank Spenden übernehmen. Trotz erfolgreicher OP erblindete Saloua ganz, weil ihre arme Familie, die mit fünf Kindern in einer heruntergekommenen Neubau-Ruine in der Hafenstadt Nador lebt, sich nicht um die notwendige Nachsorge kümmerte.Als die Eltern Saloua wegen ihrer Hilflosigkeit durch die Erblindung aus der Familie verstießen, waren es wieder Saarländer, die mit Patenschaften ermöglichten, dass sie in Deutschland eine blindentechnische Ausbildung machen kann, berichtet Mohammed Ghodstinat, der Gründer der Dillinger Initiative. "Saloua ist seit Mitte März im Berufsförderungswerk in Düren bei Köln, das speziell blinde und sehbehinderte Erwachsene ausbildet", erläutert er. Später möchte sie Masseurin werden und in diesem Beruf in Marokko arbeiten. "Allerdings ist das Internat, in dem Saloua dort während der Schulzeit wohnt, jedes zweite Wochenende und in den Schulferien geschlossen. Deshalb suchen wir Gastfamilien, die bereit sind, Saloua an den freien Wochenenden oder in den Ferien bei sich aufzunehmen." Da auch ehrenamtliche Helfer von "Einzelschicksale international" die marokkanische Schülerin betreuen, wie die Homburgerin Elfi Schäfer, braucht sich keine Familie festzulegen, Saloua jedes Mal aufzunehmen. kniHilfsbereite Familien können nähere Informationen beim Verein "Hilfe für Einzelschicksale International" erhalten. Kontakt: Dr. Mohammed Ghodstinat, Telefon (0 68 31) 70 14 20.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort