Blinde Saloua braucht dringend Hilfe

Friedrichsthal/Dillingen. Dass ein Kind in der Schule nicht lernen will, das kann sie nicht verstehen. Denn lernen und verstehen, Wissen in sich aufsaugen, die deutsche Sprache beherrschen - es ist das ganze Streben von Saloua. Das Mädchen stammt aus Marokko, ist 21 Jahre jung und blind

 In der Familie Bruck in Friedrichsthal fühlt sich die blinde Saloua (Zweite von rechts) sehr wohl. Auf unserem Bild: Mutter Ute Bruck mit ihren Töchtern Sophia, Victoria und Theresa. Es fehlt auf dem Foto Familienvater Dr. Karl Bruck. Foto: Thomas Seeber

In der Familie Bruck in Friedrichsthal fühlt sich die blinde Saloua (Zweite von rechts) sehr wohl. Auf unserem Bild: Mutter Ute Bruck mit ihren Töchtern Sophia, Victoria und Theresa. Es fehlt auf dem Foto Familienvater Dr. Karl Bruck. Foto: Thomas Seeber

 In der Familie Bruck in Friedrichsthal fühlt sich die blinde Saloua (Zweite von rechts) sehr wohl. Auf unserem Bild: Mutter Ute Bruck mit ihren Töchtern Sophia, Victoria und Theresa. Es fehlt auf dem Foto Familienvater Dr. Karl Bruck. Foto: Thomas Seeber

In der Familie Bruck in Friedrichsthal fühlt sich die blinde Saloua (Zweite von rechts) sehr wohl. Auf unserem Bild: Mutter Ute Bruck mit ihren Töchtern Sophia, Victoria und Theresa. Es fehlt auf dem Foto Familienvater Dr. Karl Bruck. Foto: Thomas Seeber

Friedrichsthal/Dillingen. Dass ein Kind in der Schule nicht lernen will, das kann sie nicht verstehen. Denn lernen und verstehen, Wissen in sich aufsaugen, die deutsche Sprache beherrschen - es ist das ganze Streben von Saloua. Das Mädchen stammt aus Marokko, ist 21 Jahre jung und blind. Sie verlor ihr Augenlicht, weil sie auf ärztliche Hilfe verzichten musste, als sie diese dringend brauchte. Von ihrer Familie will Saloua nichts mehr wissen, sie spricht nicht über sie. Weil sie von ihren Eltern verstoßen wurde. Tief religiös, erachteten sie das Gebrechen ihres Kindes als Strafe Gottes. Und nun lebt sie in Friedrichsthal. Weil es dort eine fünfköpfige Familie gibt, der das Schicksal des Mädchens nicht egal ist. Mutter Ute Bruck erfuhr vor einigen Wochen in der Saarbrücker Zeitung von dem tragischen Schicksal der jungen Frau und nahm sie, mit dem großherzigen Einverständnis ihres Mannes Karl und ihrer drei Töchter, auf in ihr Haus. Dort lebt sie nun und lernt erstaunlich schnell, sich in unserer Sprache verständlich zu machen. Zu Besuch in der Sulzbacher SZ-Redaktion packte sie einen schon sehr passablen Wortschatz aus. Saloua hat Glück, denn sie ist nicht allein. Vor allem der Verein "Hilfe für Einzelschicksale International" in Dillingen gewährt ihr bestmögliche Unterstützung. Mohammed Ghodstinat, er ist selbst blind, leitet die Initiative. Ute Bruck erwähnt ebenso eine sehr rührige Mitstreiterin: Elfi Schäfer aus Homburg. Sie hatte die junge Marokkanerin eine Zeitlang bei sich aufgenommen, ihr Liebe und Geborgenheit gegeben und sich auch sonst um sie gekümmert.Und nun geht es um die Zukunft des Mädchens, das eines nicht fernen Tages auf eigenen Beinen stehen möchte. Es besteht nach Auskunft von Mohammed Ghodstinat die Möglichkeit der Unterbringung in einem speziellen Berufsförderungswerk in Düren (zwischen Aachen und Köln). Das Fernziel Salouas ist es nämlich, Masseurin zu werden, in ihrer Heimat Marokko Fuß zu fassen und für sich selbst zu sorgen. Etwa 1000 Euro monatlich wären in den kommenden zwei bis drei Jahren nötig, um dieses Ziel zu erreichen. Und deshalb sucht der Dillinger Verein nun Paten, die bereit wären, einmalig oder dauerhaft für das Mädchen zu spenden. mhMehr Infos bei Dr. Mohammed Ghodstinat unter Telefon (0 68 31) 70 14 20. Spendenkonto: Kreissparkasse Saarlouis, Kto-Nr. 224 507 772, BLZ 593 501 10; Stichwort: Saloua

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