Unbekannte "entsorgen" Giftmüll am Wegesrand

Rappweiler. Bauschutt, Kunstdachrinnen, Laminat, Decken, Motorradverkleidungen sowie Kanister mit fünf Litern flüssigem Carbolineum, einem Zaunstreichmittel, sowie zehn Litern Flüssig-Bitumen, das zur Abwehr von Feuchtigkeit an die Hausfront gestrichen wird, - die Liste der Gegenstände, die Unbekannte illegal am Wegesrand in Rappweiler abgelagert haben, ist lang

Rappweiler. Bauschutt, Kunstdachrinnen, Laminat, Decken, Motorradverkleidungen sowie Kanister mit fünf Litern flüssigem Carbolineum, einem Zaunstreichmittel, sowie zehn Litern Flüssig-Bitumen, das zur Abwehr von Feuchtigkeit an die Hausfront gestrichen wird, - die Liste der Gegenstände, die Unbekannte illegal am Wegesrand in Rappweiler abgelagert haben, ist lang."Das ist gefährlicher Sondermüll und ein Straftatbestand laut Paragraph 326 Strafgesetzbuch", empört sich Hans Peter Schneider, der am Montag beim morgendlichen Spaziergang mit seinem Hund den Müllberg auf dem Verbindungspfad, der neben der Landstraße auf den Georgi-Panorama-Premiumwanderweg führt, entdeckt und fotografiert hat.

Als Schneider zwei Tage zuvor diese Strecke gewandert ist, war noch alles in Ordnung. "Ich habe nach Adressenmaterial in dem Kram gesucht, aber nichts gefunden. Damit wird die Suche nach dem Verursacher schwer", schätzt der ehemalige Kriminalhauptkommissar, der den Vorfall der Gemeinde Weiskirchen gemeldet hat.

Kostenlose Entsorgung

"Solange wir nicht wissen, wer das verursacht hat, müssen wir auf Gemeindekosten den Müll abtransportieren", sagt Birgit Zimmer vom Ordnungsamt der Gemeinde Weiskirchen. Wie teuer die Entsorgung werde, sei derzeit noch nicht abschätzbar. "Diese giftigen Stoffe können kostenlos am Sondermüll-Zwischenlager in Illingen abgegeben werden", stellt EVS-Sprecherin Marianne Lehmann klar.

Dass illegal Müll am Wegesrand abgelagert wird, komme leider häufig vor, meint Birgit Zimmer - in den seltensten Fällen gebe es Zeugen. "Meistens wird Sperrmüll 'entsorgt', das Abstellen giftiger Flüssigkeiten ist schon seltener."

Auch Schneider sind schon oft illegale Müllberge aufgefallen. "Letzten Endes bleiben die Bürger auf den Kosten sitzen", ärgert sich der passionierte Spaziergänger. Doch zumindest auf Premium-Wanderwegen scheint diese Art der "Müllentsorgung" kein größeres Problem zu sein. "Wir haben in unserem Zuständigkeitsbereich auf zwölf Premium-Wanderwegen vielleicht zehn Vorfälle im Jahr", sagt der Leiter des Eigenbetriebs Touristik, Freizeit und Kultur, Achim Laub. Der Müll stamme aber nicht von den Wanderern, sondern den Einheimischen: "Erst am Montag haben wir in Scheiden einen Rasenmäher entsorgt", erinnert sich Laub. Von Müll am Wegesrand seien eher die Stellen betroffen, die auch mit dem Auto erreichbar sind. Hans Peter Schneider hofft, dass auch andere Wanderer die Augen offen halten und so möglicherweise der ein oder andere Täter geschnappt werden kann.

Über Annahmestellen für Sondermüll informiert der EVS im Internet unter

evs.de

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