Forschungspreis geht ins Saarland
Saarbrücken. Der rheinland-pfälzische Forschungspreis zur Förderung von Ersatzmethoden für Tierversuche geht in diesem Jahr an Wissenschaftler aus dem Saarland. Professor Claus-Michael Lehr, Dr. Eva-Maria Collnot und Fransisca Leonard haben gestern in Mainz die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten
Saarbrücken. Der rheinland-pfälzische Forschungspreis zur Förderung von Ersatzmethoden für Tierversuche geht in diesem Jahr an Wissenschaftler aus dem Saarland. Professor Claus-Michael Lehr, Dr. Eva-Maria Collnot und Fransisca Leonard haben gestern in Mainz die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten.Die drei Wissenschaftler der Saar-Universität und des Saarbrücker Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung (HIPS) haben ein Zellkulturmodell entwickelt, das Tierversuche künftig reduzieren oder gänzlich überflüssig machen könnte. Es soll helfen, neue Medikamente zur Bekämpfung chronisch entzündlicher Darmkrankheiten wie Morbus Crohn zu entwickeln.
Heute sterben im Jahr viele Versuchstiere bei Labortests, damit Forscher die Wirkung von Medikamenten besser beurteilen können. Das Saarbrücker Forscherteam hat jetzt ein Verfahren entwickelt, mit dem die hauchdünne Wand des Dickdarms im pharmazeutischen Labor simuliert werden kann. An dieser künstlichen Darmwand können die Wirkstoffe von Medikamenten besser als im Tierversuch getestet werden. Außerdem macht sie pharmazeutische Massentests möglich, ohne dass Tiere leiden müssen.
Das Helmholtz-Institut für pharmazeutische Forschung an der Saar-Uni ist eine Außenstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig und die erste Forschungs-Einrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft mit dem Schwerpunkt "Pharmazie". In der Helmholtz-Gemeinschaft sind 17 große naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren zusammengeschlossen. Die Gemeinschaft ist die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. aba