30 Jahre voller Abenteuer

Neunkirchen · Das Publikum schwieg, als es in der Neunkircher Gebläsehalle dunkel wurde. Dann trat ein Mann ins Scheinwerferlicht. Plötzlich verwandelte sich das Schweigen in tosenden Applaus. Diplom-Geograph und Fotograf Michael Martin betrat die Bühne und begrüßte hunderte Zuschauer, die zu seinem Vortrag „30 Jahre Abenteuer“ gekommen waren.

 Geograph und Fotograf Michael Martin (r.) fesselte mit seinen Schilderungen und Bildern das Publikum in Neunkirchen. Foto:Martin

Geograph und Fotograf Michael Martin (r.) fesselte mit seinen Schilderungen und Bildern das Publikum in Neunkirchen. Foto:Martin

Michael Martin hat bei seinen Reisen viel erlebt und wusste dem Neunkircher Publikum durch seine Vortragsart zu gefallen. Mit Witz, Musik und detaillierter Schilderung seiner Arbeit als Fotograf in den Wüsten der Welt zog er die Zuhörer in seinen Bann. Seine Bilder zeigten eine breite Spanne von Portraits über Landschaften bis hin zu Einblicken in die Lebensbedingungen der Menschen, die er auf seinen Reisen traf und den Schwierigkeiten mit denen er und seine Mitstreiter während ihrer Fahrten zu kämpfen hatten.

Ständige Reparaturen an den Fahrzeugen bei über 50 Grad Celsius ließen den Wüstenexperten dabei kalt. Die Bilder zeigten, dass ständig Fahrzeuge von Sand befreit und Reifen gewechselt werden mussten. Doch diese Erschwernisse hinderten Michael Martin keineswegs daran, die Wüsten Afrikas zu erforschen, Menschen und ihre Kultur kennenzulernen und zu fotografieren. Die Besucher des Vortrages wurden dabei in eine Welt voller Sand und Sonne entführt, in der Naturschauspiele und die Schönheit der Wüste deutlich wurden.

Seine erste "Fernreise" im Alter von 14 Jahren führte Michael Martin auf dem Fahrrad in die Alpen. Mit der Zeit änderten sich Fortbewegungsmittel und Reiseziel: Die Wüsten hatten es dem jungen Mann angetan. Ob mit dem Mofa nach Marokko oder per Auto, VW-Bus oder Motorrad, Martin brach immer wieder aufs Neue auf, um die Wüsten Afrikas zu fotografieren und seine gesammelten Bilder in Dia-Vorträgen zu präsentieren. Sahara, Kalahari oder Ténéré - bis 1997 hatte er alle Wüsten des afrikanischen Kontinentes fotografiert. Äthiopien ist für ihn "neben Mali das schönste Land Afrikas". Diese Schönheit spiegelt sich auch in seinen Fotos wieder, die die Besucher mal zum Lachen brachten und mal zum Nachdenken anregten. Martin dokumentierte auch das Leid der Menschen in Afrika.

Nach den Wüsten Afrikas hatte er sich das Ziel gesetzt, alle Wüsten der Erde zu besuchen und auf Film festzuhalten. Es entstanden Fotos in Asien, Nordamerika, Südamerika und Australien, die die Vielfalt der Wüstenarten zeigen. Die Betrachter zeigten sich immer wieder erstaunt über Martins Blick für das Detail. Das Publikum verabschiedete den Diplom-Geographen mit stehenden Ovationen und dieser gab das Versprechen, in zwei Jahren mit einem neuen Diavortrag ins Saarland zu kommen.

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