Tarifstreit Ab heute wieder Streik bei kommunalen Kitas und Freiwilligen Ganztagsschulen: Das kommt aufs Saarland zu

Saarbrücken · Weiterhin sind sich Arbeitgeber und Gewerkschaft Verdi nicht über einen neuen Tarifvertrag einig. Das bedeutet: erneut Streik. Und der trifft auch das Saarland. Hier alles Wichtige zum Ausstand in kommunalen Kitas und Freiwilligen Ganztagsschulen.

 Erneut Streiks in kommunalen Kitas und Freiwilligen Ganztagsschulen des Saarlandes angekündigt. (Archivbild)

Erneut Streiks in kommunalen Kitas und Freiwilligen Ganztagsschulen des Saarlandes angekündigt. (Archivbild)

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Die Tarifverhandlungen zwischen kommunalen Arbeitgebern und den Beschäftigten der Kindertagesstätten und Freiwilligen Ganztagsschulen sind bislang ohne Ergebnis. Bevor Vertreter der Arbeitgeberverbände und der Gewerkschaft am Montag/Dienstag, 16./17. Mai, in Potsdam abermals zu Verhandlungen zusammenkommen, erhöhen die Arbeitnehmervertreter nochmals den Druck auf die Gegenseite.

Dabei wird der Streik Ende dieser Woche nochmals ausgeweitet. Waren nach Gewerkschaftsangaben zuletzt am 4. Mai zum Ausstand die Beschäftigten von rund 130 Einrichtungen in 30 Städten und Gemeinden zwischen Trier und Saarbrücken aufgerufen, sollen es diesmal noch viel mehr sein. Nach Angaben des Verdi-Bezirksgeschäftsführers Saar-Trier, Thomas Müller, seien jetzt verstärkt Kommunen aus den ländlichen Landkreisen Merzig-Wadern und St. Wendel dabei. Erstmals dabei: Merzig und Lebach.

Und auch die Dauer der Arbeitsniederlegung ist länger: Zwei Tage sollen die Mitarbeiter ihrem Dienstort fern bleiben. Donnerstag/Freitag, 12./13. Mai müssen sich Eltern auf erhebliche Einschränkung bei der Betreuung einstellen.

Kita-Streik im Saarland – hier ein Überblick über die betroffenen Städte und Gemeinden (Verdi-Angaben):

Regionalverband Saarbrücken

  • Saarbrücken über 30 Einrichtungen (Kitas, Freiwillige Ganztagsschulen)
  • Völklingen mit sechs Einrichtungen
  • Sulzbach mit der städtischen Kita Neuweiler und der Dependance Schnappach
  • Heusweiler mit fünf Einrichtungen
  • Friedrichsthal mit der Kindertageseinrichtung Hoferkopf
  • Püttlingen mit drei Einrichtungen
  • Quierschied mit drei Einrichtungen

Landkreis Neunkirchen:

  • Neunkirchen mit 16 Einrichtungen
  • Schiffweiler mit zwei Einrichtungen
  • Ottweiler mit drei Einrichtungen
  • Eppelborn mit drei Einrichtungen

Landkreis Saarlouis:

  • Saarlouis mit sechs Einrichtungen
  • Wadgassen mit fünf Einrichtungen
  • Bous mit Kinderhaus und Freiwillige Ganztagsschule
  • Schmelz mit drei Einrichtungen
  • Schwalbach mit zwei Einrichtungen
  • Wallerfangen mit zwei Einrichtungen
  • Lebach mit fünf Einrichtungen
  • Kinderland im Landkreis Saarlouis mit drei Kitas

Landkreis St. Wendel:

  • Freisen mit drei Einrichtungen
  • Marpingen mit kommunalem Kindergarten
  • Namborn mit vier Einrichtungen
  • Oberthal mit einer Einrichtung
  • Nohfelden mit vier Einrichtungen
  • Tholey mit drei Einrichtungen
  • Nonnweiler mit einer Einrichtung

Saarpfalz-Kreis:

  • St. Ingbert mit fünf Einrichtungen
  • Bexbach mit drei Einrichtungen
  • Gersheim mit einer Einrichtung
  • Blieskastel mit drei Einrichtungen
  • Mandelbachtal mit zwei Einrichtungen

Landkreis Merzig-Wadern:

  • Merzig mit acht Einrichtungen
  • Losheim mit fünf Einrichtungen
  • Wadern mit vier Einrichtungen
  • Mettlach mit einer Einrichtung

In Trier sind sechs Einrichtungen betroffen, in Wittlich eine.

Der Streik wird abermals von einer Kundgebung begleitet. Wie ein Verdi-Sprecher mitteilt, soll dazu ein Demonstrationszug am Donnerstag, 12. Mai, um 11 Uhr am Rathaus in Saarbrücken starten. Die Teilnehmer versammeln sich dazu auf dem dortigen Gustav-Regler-Platz. Von dort geht es auf den Vorplatz des Staatstheaters. Dort ist eine Kundgebung vorgesehen. Die Redner: Stefan Schorr, er ist Verdi-Tarifkoordinator für den öffentlichen Dienst. Außerdem erwartet: Verdi-Landesjugendsekretärin Fabienne Eli und Vize-Verdi-Geschäftsführer Christian Müller.

Bei dem Tarifstreit, dessen dritte Verhandlungsrunde zu Beginn der kommenden Woche ansteht, geht es den Gewerkschaften Verdi und GEW um bessere Arbeitsbedingungen. Außerdem fordern sie, dass die kommunalen Arbeitgeber Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel ergreifen. Zudem verlangen die Arbeitnehmervertreter eine höhere Eingruppierung der Beschäftigten. 330 000 Menschen arbeiten deutschlandweit in diesem Sektor. Am 22. März war die letzte Verhandlungsrunde ergebnislos beendet worden.

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