Müllverbrennungsanlage Velsen produziert Wärme Investition in klimaschonendes Heizen

Völklingen/Velsen · Unternehmen Steag News Energies nutzt in Völklingen künftig die Wärme der Müllverbrennungsanlage Velsen.

 In der Müllverbrennungsanlage Velsen wird künftig nicht nur Strom, sondern auch Wärme produziert.

In der Müllverbrennungsanlage Velsen wird künftig nicht nur Strom, sondern auch Wärme produziert.

Foto: EVS

Das Unternehmen Steag New Energies GmbH legt Rohrleitungen von der Müllverbrennungsanlage des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) in Velsen zum Kraftwerk in Völklingen-Fenne. Steag-Pressesprecher Daniel Mühlenfeld versichert, dass die Eingriffe im Wald so gering wie möglich sein werden. Die Leitungen würden parallel zu bereits bestehenden Erdgas- und Stromleitungen verlegt. Hintergrund: In der Müllverbrennungsanlage soll künftig neben Strom Wärme produziert und in die Fernwärmeschiene Saar eingespeist werden. Das hatte Steag im März mitgeteilt. Deshalb würden parallel zu den Rohren auch die Arbeiten an der Turbine der Anlage in Velsen beginnen.

Durch die sechs Kilometer lange Leitung würden künftig jährlich rund 170 000 Megawattstunden klimafreundliche Wärme ins Netz gelangen. Im Herbst 2022 soll es losgehen. Wie das Unternehmen informiert, lag der CO2-Ausstoß für eine Kilowattstunde Fernwärme bisher bei rund 135 Gramm, künftig werde der Wert darunter liegen, weil der Anteil der Fernwärme aus erneuerbaren Energien steigt. Wie stark der CO2-Ausstoß sinkt, konnte Mühlenfeld noch nicht sagen. EVS und Steag investieren rund 20 Millionen Euro in das Projekt, teilt der Pressesprecher weiter mit. Parallel baue Steag zwei Erdgas-Heizwerke in Völklingen und Saarlouis. „Sie verfügen zusammen über eine Leistung von 60 Megawatt und werden zum Start der Heizperiode im Herbst zur Verfügung stehen“, sagt Mühlenfeld. Auch dort wird Wärme erzeugt. Der Umstieg auf umweltfreundliche Energieerzeugung steht im Zusammenhang mit dem Kohleausstieg. Steag beschloss Anfang Mai, bei der Bundesnetzagentur die vorläufige Stilllegung des Heizkraftwerks Fenne zu beantragen. Denn die mit Kohle betriebenen Blöcke liefern schon seit Jahren viel weniger Strom, die erneuerbaren Energien sind auf dem Vormarsch (die SZ berichtete). Dazu passt, dass Steag New Energies am Standort der ehemaligen Grube Camphausen aus Grubenwasser Abwärme gewinnt und für die Energieversorgung mit Fernwärme nutzt.

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