Baustellen, wohin das Auge schaut Umzingelt von Rot-Weiß

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Baustellen, wohin das Auge schaut: Umzingelt von Rot-Weiß
Foto: SZ/Robby Lorenz

Haben sich die Kommunen verabredet, allesamt schleunigst was zu tun für ihre Kanäle? Wird ja auch Zeit nach den verheerenden Unwettern vom Monatsbeginn, geht es mir durch den Kopf. Wo immer ich unterwegs bin, sehe ich Rot und Weiß. Auf Baken, die vor Baustellen warnen. Auf Absperrungen rund um tiefe Löcher im Straßengrund, umstellt von dicken Lastwagen, imposanten Maschinen, enormen Sand- und Schotter-Haufen, eigenwilligen stählernen Spundwänden. Tiefbau-Firmen, so viel ist klar, können an Ferien nicht mal denken, sie haben Hochbetrieb. 

Natürlich ist’s keine Spontanreaktion auf Unwetterschäden und -gefahren. Baustellen werden auf lange Sicht geplant. Und sobald die Sommerferien nahen, wird es alle Jahre wieder hektisch auf und an den Straßen; was den Verkehr stört, legen Kommunen gern in die sommerliche Urlaubszeit.

Aber derart von Rot-Weiß umzingelt fühlte ich mich auf meinem täglichen Weg in die Redaktion noch nie. Rot-Weiß im Sackgässchen, in dem ich wohne. Rot-Weiß gleich an der nächsten Ecke. Rot-Weiß in der Ortsdurchfahrt. Wieder Rot-Weiß am Ortsausgang, dort sogar mit Ampel: Kanalsanierung, gründlich.

Kein Rot-Weiß immerhin auf der Autobahn – dafür aber gleich wieder in Völklingen, kurz vorm Kreisel. Ohne Löcher in der Straße freilich: Markierungsarbeiten. Rot-Weiß am Globuskreisel. Rot-Weiß an der Ecke Poststraße/Rathausstraße. Und wieder Rot-Weiß direkt vorm Redaktionsfenster. Aber da ist bald Schluss, der letzte Stapel Verbundsteine dürfte bald wieder eingebaut sein.

Rot-Weiß verfolgt mich bis zum Parkplatz hinterm Büro – was ist da denn los? Entwarnung: WM-Fähnchen auf einem Auto, „Polska“, Rot und Weiß sind die Farben von Lewandowski & Co. Und jetzt frage ich mich angesichts des üppigen Unterwegs-Rot-Weiß, ob es womöglich viel mehr polnische Fußballfans gibt, als man gemeinhin ahnt. 

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