Titania im Schaufenster

Völklingen · „Schaufenster“ heißt das neue Stück. Der Völklinger Theaterverein zeigt hier in Ausschnitten aus seinem Repertoire, was er so alles drauf hat. Die Zuschauer genossen die Premiere im Festsaal des Alten Rathauses.

 Sebastian Müller-Bech legt sich hier zu einer bewegenden Szene aufs Parkett im Festsaal des Alten Rathauses. Foto: Rolf Ruppenthal

Sebastian Müller-Bech legt sich hier zu einer bewegenden Szene aufs Parkett im Festsaal des Alten Rathauses. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

"Titania ist etwas, das in Völklingen selten geworden ist - ein Erfolgsmodell!" Jürgen Reitz, Regisseur und Schauspieler des Theatervereins Titania, eröffnet den Premierenabend mit dem Titel "Schaufenster " charmant und eloquent im dunklen Anzug. Ein gut gelauntes Publikum hat er auf seiner Seite, während er locker durch den Abend führt.

"Wir probieren hier heute Abend was Neues aus", verrät er den Zuschauern im Festsaal des Alten Rathauses, bevor er die erste Darbietung des Abends ankündigt: zwei Neuzugänge der Gruppe, die ihr Bühnendebüt mit einem Sketch geben. Textsicher lamentieren die "Zwei auf der Parkbank" über Gott und die Welt, liefern sich Wortgefechte vom Feinsten, das Publikum ist hörbar amüsiert und bestens unterhalten. Auch die folgende Jugendgruppe von Titania mit den acht Jugendlichen lässt keine Langeweile aufkommen. In modernen Adaptionen von klassischen (Theater-)Monologen entführen sie das Premierenpublikum etwa zu Fausts Gretchen, zur verwirrten Ophelia oder aber zur traurigen Iphigenie. Anspruchsvolle Genüsse für anspruchsvolle Ohren; wenn die jungen Darsteller nervös sind, spürt man davon nicht das Geringste, im Gegenteil: Routiniert und professionell geben sie zum Besten, was sie im Rahmen der Schulung für Sprechen und Stimme gelernt haben.

Mit musikalischen Einlagen geht es weiter im Programm, Chansons aus dem kommenden Stück "Schaum", einer Adaption von Boris Vians "Schaum der Tage", laden ein ins Frankreich der 50er und 60er Jahre. Dem Publikum gefällt es, Füße wippen mit, teilweise werden bekannte Melodien wie etwa "La vie en rose" mitgesummt. Auch auf das Stück "Ins Blaue", das im Mai Premiere feiern wird, machen die Titania-Akteure dem Publikum mit Auszügen Lust. Zusammen mit einer "Reiseleitung", die durch verschiedene Städte Europas begleitet, werden Sketche, Songs und allerlei Witze präsentiert. Auch Rückblickendes hat der "Schaufenster "-Abend zu bieten, so etwa Auszüge aus den Vorjahreserfolgen "Hinterm Horizont geht's weiter" und "Calling Elvis".

Seinen Abschluss findet der kurzweilige Abend in einem Tanztheater-Finale: Die Jugendgruppe tanzt einen Hexentanz unter der Leitung von Ingrid Korb. Mit flatternden Gewändern und dunklen Augen wirbeln die Hexen und zwei Vampire umher, begleitet unter anderem von den rauschenden Klängen des Wagnerschen Walkürenritts. Verdient hat sich die ganze Truppe den Applaus am Ende, als alle vor ihrem Premierenpublikum stehen. Mit fröhlichen Gesichtern nehmen sie ihren Beifall entgegen. Wieder einmal hat Titania gezeigt, was Reitz als Markenzeichen beschrieben hat: "Flotte Musik und Unterhaltung".

Weitere "Schaufenster "-Aufführungen sind am 23. und 30. Januar, jeweils 19.30 Uhr, im Festsaal Altes Rathaus.

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