Stadtwerke-Kunden kriegen Geld zurück

Völklingen · Ein warmes Jahr 2014 drückte die Heizkosten. Völklinger befürchteten bereits, dass die Krise bei den Stadtwerken ihre Vorauszahlungen frisst und sie nichts zurückbekommen. Doch Insolvenz-Experte Udo Gröner sagt: Das Geld ist sicher.

Nach Verschiebung von Zählerablesung und Jahresverbrauchsabrechnung um rund einen Monat schlägt nun für Tausende von Kunden der Völklinger Stadtwerke die Stunde der Wahrheit. "Die letzten Rechnungen sind mit der Post unterwegs", sagte Thomas Nowack, Leiter der Kundenbetreuung , gestern auf SZ-Anfrage. Pünktlich zum 2. Februar sollten überzahlte Beträge zurückerstattet werden.

Die Gesamtsumme ist noch nicht durchgerechnet, doch es gibt eine Tendenz. "Das Jahr war sehr warm, und alles, was mit Heizung zu tun hat, war sehr günstig", so Nowack. Dies schließe aber nicht aus, dass in manchen Fällen auch Nachzahlungen auf die Leute zukämen. Die künftigen Abschläge fielen "relativ identisch" mit denen aus 2014 aus. Abgerechnet werde nun fürs Kalenderjahr, und dies bringe eine einfacher zu verstehende Rechnung.

Kunden hatten schon befürchtet, dass überzahlte Beträge, manche rechnen mit Hunderten von Euro, der Krise bei den Stadtwerken zum Opfer fallen. "Das Geld der Bürger ist sicher", sagte demgegenüber gestern Udo Gröner, juristischer Berater der Stadtwerke Holding, auf SZ-Anfrage. Es werde keine Insolvenz der Holding geben. Und selbst, wenn es dazu käme, könne dies nicht dazu führen, dass Geld der Kunden in Anspruch genommen werde. Die Stadtwerke-Vertriebsgesellschaft, mit der es die Kunden zu tun haben, und die Holding hätten nämlich getrennte Finanzkreise. Im Gegensatz zur Meeresfischzucht sei die Holding hier nur Mehrheitsgesellschafter. Bevor etwas geschehe, sei die Zustimmung der beiden anderen Gesellschafter notwendig (siehe "Hintergrund"). Deren Zustimmung sei auch nicht zu erwarten.

Zu den Kritikern des Abrechnungsmodus der Stadtwerke zählt der Völklinger Hans Roland Krichel. "Die Rückzahlung muss sofort kommen", hatte Krichel bereits Anfang November gefordert. Für ein Mietshaus mit zwei Wohnungen habe er eine Ersparnis von rund einem Drittel gegenüber dem Vorjahr errechnet, was rund 500 Euro ausmache. Wie Krichel gestern mitteilte, hatte er ab November seine Abschlagszahlungen eingestellt. Dass er jetzt nur 32 beziehungsweise 36 Euro bei der Fernwärme nachzahlen solle, beweise ihm, dass er richtig gelegen habe.

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HintergrundDie Stadtwerke Völklingen Vertrieb GmbH sind, rechtlich gesehen, eigenständig. Ihre Aufgabe ist der Vertrieb von Energie und Wasser. Laut jüngstem veröffentlichten Beteiligungsbericht von 2012 sind sie mit einem Stammkapital von sechs Millionen Euro ausgestattet. Die Gesellschaft ist eine 64,8-prozentige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Völklingen Holding. Anteile von jeweils 17,6 Prozent halten die Enovos Deutschland AG und die VSE AG. er

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